
Kognitive Störungen Behandlung mit Mikronährstoffen
Kognitive Störungen nehmen in der Bevölkerung immer mehr zu. Die betroffenen Personen haben phasenweise oder ständig Probleme mit der geistigen Leistungsfähigkeit. Die Beschwerden kommen in der Regel schleichend und äußern sich in:
– Aufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen – Gedächtnisstörungen, hier vor allem ein eingeschränktes Erinnerungsvermögen
– Störungen von Denkprozessen, z. B. Rechnen, Problemlösung, Urteilsfähigkeit, Planung und Organisation, Abwägen und Beurteilen – Sprachstörungen
Ursächlich ist am ehesten eine Störung der Hirnstrukturen, die für die Kognition verantwortlich sind. In diesen Strukturen bilden Neuronen und deren Synapsen die substanzielle und funktionelle Grundlage der kognitiven Leistungsfähigkeit. Kognitive Störungen sind die häufigsten und hartnäckigsten Symptome bei einer chronischen und akuten Depression. Gedächtnisleistung bedeutet, dass unser Gehirn Informationen nicht nur aufnehmen, sondern auch speichern und abrufen kann. Zwangsläufig ist mit der Gedächtnisleistung auch das Erinnerungsvermögen assoziiert. Erinnern können wir uns an nahezu alles, was wir in unserem Leben erlebt haben. Auch Lernen zielt auf unsere Fähigkeit der Informationsaufnahme und Verarbeitung ab. Als kognitive Störung wird eine wesentliche Einschränkung einer oder mehrerer kognitiver Funktionen bezeichnet. Die kognitive Störung kann von einer Vielzahl von physischen und psychischen Störungen ausgelöst werden. Aus diesem Grund sollte vor einer komplementären Therapie mit Vitalstoffen immer eine neurologische und/oder psychiatrische Untersuchung bei einem entsprechenden Facharzt (immer m/w/d) stattfinden. Denn natürlich muss auch die Grunderkrankung behandelt werden.
Eines der zentralen Themen bei kognitiven Störungen ist die ausreichende Bereitstellung von Energie. Sowohl physische als auch psychologische Ursachen gehen mit einem deutlich erhöhten Energieverbrauch einher.
Die Energie wird in den Mitochondrien gebildet. Die Gehirnzellen haben bis zu 8 000 Mitochondrien pro Zelle. Einer der wesentlichen Faktoren zur Energiegewinnung im Gehirn und somit für die Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses ist das Vitaminoid Coenzym Q10. Derzeit sind zwei Hauptfunktionen des CoQ10 im menschlichen Körper bekannt:
– zur Energiegewinnung – als Antioxidans
Ubiquinon ist für die Synthese von Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) unentbehrlich. Da der Körper keine Energie (ATP) speichert, muss diese ständig und schnell produziert werden.
Diese Funktion ist spezifisch für Ubiquinon, da kein anderes Molekül Ubiquinon in diesem Prozess ersetzen kann. Ubiquinon und Ubiquinol bilden jedoch als Redox-Paar den Kreislauf des CoQ10, indem sie sich dabei gegenseitig regenerieren. Ubiquinol ist ein Antioxidans im ganzen Körper. Dies gilt insbesondere für die Zellmembranen und die Zellorganellen. Dadurch schützt CoQ10 vor Zellschäden, Zellmutation und Zelltod. Das ist speziell im Gehirn wichtig, denn dieser Umstand schützt vor Vergesslichkeit, Gedächtnisstörungen, Demenz und steigert die Hirnleistung.
Als Redox-Paar wechselt CoQ10 pro Minute seinen Oxidationsstatus gut 10 000-mal. Daher ist es von der biochemischen Funktion unerheblich ob, ein reduziertes oder oxidiertes Supplement verwendet wird. Allerdings gilt, dass reduzierte Supplemente deutlich schlechter aufgenommen
werden, was die Bioverfügbarkeit reduziert. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Substitution mit oxidiertem Coenzym Q10 (z. B. Q10 Bio-Qinon Gold).
Aus den genannten Gründen ist eine Supplementation mit Coenzym Q10 zur Stabilisierung und Steigerung der Gedächtnisleistung sinnvoll. Coenzym Q10 kann bis zum 40. Lebensjahr ausreichend vom Organismus hergestellt werden, danach muss es ergänzt werden, denn mit der Nahrung lässt sich der Bedarf nicht decken. In der Regel sollten 100-200 mg oxidiertes Coenzym Q10 eingesetzt werden.
Da der oxidative Stress die Gedächtnisleistung verschlechtert, ist der Einsatz von Selen ebenfalls wichtig.
Selen ist Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase. Die Glutathionperoxidase ist das effektivste Radikalen-Abwehr-Sys-
tem in unserem Körper. Die Glutathionperoxidase neutralisiert bei der Oxidation von Glutathion freie Radikale und sorgt so dafür, dass der oxidative Stress im Gehirn massiv abnimmt. Das Problem in Europa ist, dass die Versorgung mit Selen über die Nahrung nicht sichergestellt werden kann. Nur ungefähr 35 µg Selen am Tag nehmen wir mit der Nahrung zu uns.
Da ein Übermaß an freien Radikalen die Gedächtnisleistung mindert, benötigen wir bis zu 200 µg Selen am Tag. Dies ist eigentlich nur mit Supplementen zu erreichen. In der Regel werden orale Supplemente verwendet. Hier sind organische Selenprodukte wesentlich effektiver als anorganische. Sie werden deutlich besser resorbiert und es bestehen auch Selenspeicher. Anorganische Supplemente sind dagegen am besten, wenn Selen infundiert werden soll.