Tiefenentspannung
Eine effektive und selbstbestimmte Möglichkeit der Problembewältigung
Viele Menschen kennen das: Immer wieder ertappen sie sich bei Verhaltensoder Reaktionsweisen, die sie selbst – oder auch andere – als unangemessen oder unpassend empfinden. Sie würden gerne anders handeln, aber irgendetwas behindert sie immer wieder. Sie wollen, aber sie können nicht anders. Sie ärgern sich über sich selbst, über ihr Gegenüber oder über Situationen, die sie dann mehr und mehr zu meiden beginnen. Das erzeugt wachsenden emotionalen Stress, den sicher alle mit seinen körperlichen Erscheinungen kennen: Muskelanspannung, Beschleunigung des Herzschlags, feuchte Hände etc. – Lang anhaltender emotionaler Stress kann in einen Teufelskreis münden, aus dem der Betroffene aus eigener Kraft immer weniger herausfindet. Irgendwann könnte er sogar zu ernsthaften Erkrankungen führen, seelischer und körperlicher Art.
WISSENSCHAFTLICHE ERKENNTNISSE DER GEHIRNTÄTIGKEIT
Die neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Hirnforschung können die Zusammenhänge zwischen seelischem und körperlichem Geschehen heute sehr gut erklären: Unser Gehirn ist ein großer Speicher, in dem sämtliche relevanten Informationen, die uns im Laufe des Lebens begegnen, gespeichert werden. Neu eintreffende Signale und Informationen werden verglichen mit bereits früher gemachten Erfahrungen. Dabei geht es keineswegs nur um unser Gedächtnis, in dem unser Wissen und unsere Erinnerungen gespeichert sind. Wir verfügen auch über ein emotionales Gedächtnis. Dabei ist ein bestimmter Bereich des Gehirns von ganz besonderer Bedeutung: Die Amygdala (oder Mandelkern), die in einem älteren Teil des Gehirns, dem so genannten limbischen System unterhalb des Großhirns, liegt. Die Amygdala ist unser emotionales Zentrum. Hier werden sämtliche neu eintreffenden Informationen binnen kürzester Zeit auf ihren emotionalen Gehalt hin abgeklopft und bewertet. Und je nach dem, wie die Bewertung ausfällt, reagieren wir auf konstruktive und adäquate Weise – oder mit mehr oder minder starker Angst, Abwehr und Vermeidung.
Stress an sich ist eine ganz normale Reaktion, die eine wichtige Schutzfunktion für uns hat. Bei Bedrohung werden, angeregt von der Amygdala, eine Reihe von Stresshormonen freigesetzt, die uns befähigen, auf die Situation angemessen mit Abwehr oder Flucht zu reagieren. Gelingt es uns, durch unsere Reaktion die Bedrohung abzuwehren, beruhigt sich die Amygdala und die Produktion von Stresshormonen wird heruntergefahren. Wir haben aus der Situation gelernt und Erfahrungen gesammelt, die uns in ähnlichen Situationen wiederum angemessen reagieren lassen. Ist uns dagegen – aus welchen Gründen auch immer – eine angemessene Reaktion verwehrt und fühlen wir uns hilflos ausgeliefert, wird die Situation emotional als eine mehr oder minder starke existenzielle Bedrohung gewertet.
Unser bewusstes Denken entwickelt sich erst im Laufe der ersten Lebensjahre durch Lernprozesse, Anregungen und Erfahrungen. Viel früher – bereits bei der Gehirnentwicklung des Föten vom zweiten Drittel der Schwangerschaft an – bilden sich eine Unzahl neuronaler Verknüpfungen auch im limbischen System. Das bedeutet, dass bereits ab diesem frühen Stadium der Entwicklung auch die Amygdala in der Lage ist, physiologisch zu reagieren, d.h. Reize und Impulse aufzunehmen und emotional zu speichern. Ist das ungeborene Kind – und natürlich auch später das heranwachsende Kind ebenso wie der erwachsene Mensch – häufig emotionalem Stress oder gar Bedrohung ausgesetzt, so wird sich auch in seinem emotionalen Zentrum die Bereitschaft zu entsprechenden Stressreaktionen verfestigen.
DAS EMOTIONALE GEDÄCHTNIS
Mit unserem bewussten Wissen und Wollen ist es uns nur sehr begrenzt möglich, in das emotionale Gedächtnis einzudringen und es zu steuern. Das Gegenteil geschieht: Spontane Reaktionen oder Empfindungen geschehen immer auf Anweisung unseres emotionalen Gedächtnisses. Und die Reaktionen werden immer genau so ausfallen, wie sie in der Vergangenheit – in als ähnlich gewerteten Situationen – ausgefallen waren. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wie lange die entsprechenden Erfahrungen zurückliegen. Für das emotionale Gedächtnis gibt es keine Zeit, denn Emotionen finden immer im Hier und Jetzt statt.
Im entspannten Zustand, nämlich dann, wenn unsere bewusste Aufmerksamkeit reduziert ist – z. B. im Schlaf – sucht sich das emotionale Gedächtnis – oder, um mit Freud zu sprechen, das Unterbewusstsein – seinen Weg nach außen durch Träume, Bilder oder Fantasien, die eben sehr häufig mit starken Emotionen einhergehen.
DIE TIEFENENTSPANNUNG UND IHRE WIRKSAMKEIT
Die Tiefenentspannung ist – wie der Name schon sagt – ein Zustand der tiefen Entspannung. Verstand, Bewusstsein und Kritikfähigkeit sind dabei keineswegs abgeschaltet; sie laufen sozusagen auf Sparflamme nebenher mit. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit steigen nun Bilder, Szenen und Gefühle, die teilweise real in der Vergangenheit stattgefunden haben, teilweise rein symbolischen Charakter besitzen. Oft zeigen sich aber zunächst auch ganz unterschiedliche körperliche Reaktionen. So kann sich z. B. ein Druckgefühl im Bauch oder sonst wo im Körper bemerkbar machen.
Da der Faktor Zeit in der Tiefenentspannung jegliche Bedeutung verliert, heißt das, dass alles, was geschieht, subjektiv und emotional jetzt in diesem Moment stattfindet (weil die Amygdala jetzt in diesem Moment aktiv ist!).
Der Klient schildert alles, was ihm widerfährt, oft stress- oder angstbesetzte Szenen aus seiner Vergangenheit. Hier nun muss eine sensible und sehr verantwortungsvolle Begleitung ansetzen, die sich ausschließlich nach den Bedürfnissen des Klienten richtet. Der Klient darf sich jetzt jede angemessene Reaktion erlauben, die in der Ursprungssituation nicht möglich gewesen war oder unterdrückt werden musste. Es darf geweint, getrauert, gehasst werden. Es können Situationen geändert und entschärft werden, so lange, bis das Bedürfnis gestillt ist (die Amygdala kann Entwarnung geben, die Stresshormone werden wieder heruntergefahren).
Damit findet eine positive Lernerfahrung statt, d. h. dass damit andere, neue Handlungsspielräume erworben werden (die wiederum als erfolgreiche Erfahrungen ihre positiven Spuren im neuronalen Netzwerk unseres Gehirns hinterlassen!). Der Klient konnte sich jetzt in diesem Moment aus seiner damals erlebten Hilflosigkeit befreien. Damit wächst sein Selbstvertrauen, und mit diesem wachsenden Selbstvertrauen kann er sein Leben und seine Beziehungen ganz anders gestalten. Ängste und Unsicherheiten verlieren ihre Basis.
Probleme, mit denen Klienten zu mir kommen, sind z. B.: Beziehungsprobleme, Unsicherheiten, Ängste, Lebensfragen, Neuorientierungen, diffuse körperliche Beschwerden ohne medizinischen Befund.
DIE BERATERPERSÖNLICKEIT
Für die Arbeit mit der Tiefenentspannung sind bestimmte Fähigkeiten unerlässlich, um dem Klienten in jeder Phase während einer Sitzung gerecht zu werden: sehr viel Fingerspitzengefühl, Intuition, Einfühlungsvermögen, Flexibilität, Fantasie. Achtung vor dem Menschen, seiner Problematik und seinen Erfahrungen. Vertrauen in seine Kompetenz. Mut, mit ihm Wege zu gehen, die auch für einen selbst anrührend oder erschreckend sein können (Supervision!). Und vor allem gilt: Der Klient hat immer und zu jeder Zeit Recht! Er ist der Experte und er weiß, was für ihn gut und richtig ist! Nur so kann man den Klienten auf seinem Weg begleiten, damit er die ersehnte Klärung seiner Problematik finden kann.
DER ERSTE KONTAKT
In der ersten Sitzung erzählen die Klienten (vorwiegend Frauen) meistens nur von ihren Problemen. Ich stelle ihnen die Möglichkeit der Tiefenentspannung vor, die im Allgemeinen viel Interesse weckt, aber zunächst auch Angst vor dem, was da kommen mag. – Da ich als Beraterin nicht mit psychisch kranken Menschen arbeite und auch nicht therapeutisch tätig bin, treffe ich auch keine diagnostischen Festlegungen. So bleibe ich während der Exploration und während der Tiefenentspannung in jeder Beziehung offen für alles, was sich entwickeln mag, so wie die Klienten selbst.
DAS SETTING
Der Klient darf es sich auf einer Couch bequem machen. Vereinzelt wird auch eine sitzende Position bevorzugt, was kein Problem darstellt. Er wird sorgsam zugedeckt, wenn er das möchte. Er soll sich richtig wohl fühlen. Er weiß, dass er jederzeit seine Lage verändern und auch sonstige Änderungswünsche äußern darf. Dann bitte ich ihn, die Augen zu schließen, ganz bewusst Kontakt mit der Unterlage aufzunehmen und sich sodann auf seinen Atem zu konzentrieren. Dadurch stellt sich meistens schon eine tiefe Entspannung ein.
DREI FÄLLE AUS MEINER PRAXIS
Fall 1:
Klient (sehr leise): Ich bin im Krankenhaus, liege in einem großen Bett und fühle mich sehr einsam. (beginnt zu weinen)
Beraterin: Können Sie ihren Tränen erlauben, so heftig und so lange zu fließen, wie sie es selbst möchten?
Kl. Nickt und weint verzweifelt etwa eine Minute. Dann wird er ruhiger.
B. Wie fühlen Sie sich jetzt?
Kl. Besser.
B. Besser ist noch nicht gut. Was bräuchten Sie, damit es Ihnen noch besser geht?
Kl. Ich möchte gerne aus dem Bett steigen.
B. Ja – wollen Sie es versuchen?
Kl. Ja, das geht – (lebhafter) und jetzt möchte ich die Zimmertür öffnen – und jetzt die Treppen hinuntergehen. Jetzt verlasse ich das Krankenhaus. Draußen spielen die Kinder Fußball und (ganz fröhlich) ich spiele mit. Die Sonne scheint und es geht mir richtig gut!
Wir wussten beide noch nicht, was dieses innere Erleben für Folgen haben würde. Aber zur nächsten Sitzung kam der Klient strahlend und berichtete, dass er mit seiner Frau am Wochenende in München gewesen sei, in welchem Hotel er übernachtet und wie wunderbar er geschlafen habe.
Fall 2:
– Die Mutter war vor einiger Zeit meine Klientin gewesen. So lag es nahe, sich mit den Problemen des Kindes an mich zu wenden. Das Mädchen lässt sich sehr gut auf die Tiefenentspannung ein. Es kann sich sofort in die Szene hineinfühlen, in der sich das Auto gedreht hatte, und es schildert sie mir. Die Angst ist sofort wieder da.
B. Kannst du dich bitte mal ganz in deinen Körper hineinfühlen – wo spürst du die Angst?
Kl. Im Bauch.
B. Lege doch bitte mal deine Hände genau auf diese Stelle. Und nun atme einmal ganz fest genau da hinein, ganz fest, so als ob du einen Luftballon aufblasen würdest – geht das?
Kl. Ja, und der Luftballon ist ganz rot! – (sie atmet tief ein und aus) und er wird immer größer und größer – jetzt ist er schon ganz riesengroß – und jetzt fliegt er immer höher und höher – bis zum Mond! (sie lacht fröhlich) Und jetzt bleibt er an der Spitze hängen – und jetzt platzt er und alle Teile des Luftballons sind verschwunden!
B. Wie ist es jetzt in deinem Bauch – ist da noch ein bisschen Angst zu spüren?
Kl. Nein, die ist jetzt ganz weg.
B. Kannst du dir noch einmal vorstellen, wie du mit deiner Mama im Auto sitzt und die Straße langfährst?
Kl. Ja, aber ich habe keine Angst mehr. Das macht mir gar nichts aus.
Die Angst vor dem Autofahren und vor dieser Strecke blieb auch in der Realität weiterhin völlig verschwunden.
Fall 3:
Eine Klientin von Mitte 40 hatte sich vor vielen Jahren von ihrem Mann getrennt, weil er gewalttätig geworden war. Sie lebte ein ganz normales Leben, aber schien eine gewisse Scheu zu haben vor Bekanntschaften mit Männern. Manchmal träumte sie noch immer von den Szenen, in denen sie von ihrem Mann bedroht worden war. – In der Tiefenentspannung bitte ich sie, noch einmal eine dieser Szenen zu visualisieren und mir zu schildern. Da ist die furchtbare Angst wieder ganz gegenwärtig.
B. Wie groß oder klein sind Sie, wenn Sie jetzt ihrem Mann so gegenüber stehen?
Kl. (mit leiser Stimme) Ich bin ganz winzig und fühle mich total ausgeliefert. Ich habe solche Angst.
B. Spüren Sie bitte mal in Ihren Körper hinein – können Sie die Angst irgendwo lokalisieren?
Kl. Ja, da ist ein großer Druck in meinem Bauch.
B. Ist es Ihnen möglich, diesen Druck auszuhalten? - Und ihm sogar zu erlauben, noch größer zu werden?
Kl. Ja, er wird groß wie ein Heißluftballon. (noch leiser, ängstlich) Er fliegt mit mir davon – ich kauere mich in dem Korb zusammen und bin winzig klein.
B. Können Sie sich vielleicht eine Strickleiter vorstellen oder fällt Ihnen irgendetwas anderes ein?
Kl. Strickleiter ist gut. Damit klettere ich aus dem Korb – der Ballon steigt ohne mich immer höher und höher – ich sehe ihn fast nicht mehr – jetzt sehe ich, dass er zerplatzt – und die Fetzen fliegen zu Boden. (mit fester Stimme) Ich kehre sie alle zusammen und werfe sie in einen Bach, wo sie wegschwimmen – jetzt sind alle Reste verschwunden.
B. Wie geht es Ihnen jetzt?
Kl. Die Angst ist weg. Ich fühle mich groß und stark.
B. Können Sie sich bitte noch einmal die Szene mit Ihrem Mann vorstellen? – Wie geht es Ihnen jetzt damit?
Kl. Jetzt bin ich ganz groß und er ganz klein – (voller Wut) und jetzt habe ich Lust, ihn zu schlagen. – Nein, ich sehe ihn im Spiegel. Und den zerschlage ich jetzt mit einem großen Hammer! (Ich sehe, wie es in ihrem geröteten Gesicht heftig arbeitet und nach einiger Zeit sagt sie) Jetzt ist der Spiegel in tausend Scherben zerschlagen. Ich fege sie zusammen und bringe sie alle zur Mülldeponie - dort wird alles verbrannt! (mit einem erleichterten Seufzer) So, jetzt ist alles weg!
B. Wie sieht es jetzt in Ihrer Wohnung aus?
Kl. Jetzt möchte ich noch sämtliche Möbel auf die Deponie bringen und verbrennen. Ich will, dass alles wegkommt. Und nun richte ich mir die Wohnung neu ein. – So gefällt es mir und ich fühle mich richtig gut!
Die Klientin ist nun in der Lage, Männern mit großer Unbefangenheit zu begegnen. Wir gehen beide davon aus, dass sie, wenn ihr denn ein passender Mann begegnet, sich sehr gut auf eine neue Beziehung wird einlassen können.
Ich habe die Sitzungen verkürzt wiedergegeben. Es gibt immer wieder Pausen und zeitliche Längen, in denen der Klient seinen Empfindungen freien Lauf lässt oder die Handlungen "ausführt", von denen er mir erzählt. Im Allgemeinen dauern die Sitzungen 60 – 90 Minuten, manchmal sogar länger.
DREI WICHTIGE BEMERKUNGEN
- Wenn ich sehe, dass die "Ereignisse" für den Klienten zu anstrengend werden oder auch mit zu heftigen Emotionen verbunden sind, biete ich ihm immer wieder "Ruheinseln" an, auf denen er sich erholen kann.
- Es ist mir ein besonderes Anliegen, jede Sitzung mit einem positiven Abschluss zu Ende zu bringen. Meistens sind die Klienten erschöpft von den Anstrengungen (Aktivitäten des Gehirns verbrauchen sehr viel Energie!), immer erstaunt über die Dinge, die sich in ihnen abgespielt haben, gleichzeitig aber auch sehr zufrieden über das jeweils Erreichte.
- Außer den selbstverständlich notwendigen psychologischen Kenntnissen gibt es kein "Rezept", das in jedem Fall, für jeden Menschen und in jeder Sitzung richtig wäre.
- Als unerwünschtes Kind geboren worden zu sein. Ein "Willkommen auf dieser Welt" enthält die Möglichkeit, sich liebenswert und angenommen zu erleben.
- Begegnung mit dem "inneren Kind" und liebevolle Nachbemutterung.
- Begegnungen mit Vater oder Mutter bei belastetem Verhältnis mit manchmal sehr aggressiven Handlungen. Aber wichtig: mit anschließender Versöhnung! Wobei es für mich unerheblich ist, ob diese Versöhnung dann auch in der Realität stattfindet. Wichtig ist vorrangig die emotionale Versöhnung mit dem inneren Bild der Eltern.
- Begegnungen aus der Schulzeit mit Lehrern, deren Verhalten gegenüber dem damaligen Kind nachhaltige negative Auswirkungen auf sein Selbstwertgefühl hatten. Die betroffene Klientin konnte (sehr aggressiv!) Rache üben und sich damit aus der Hilflosigkeit befreien. Das Selbstwertgefühl stieg auf ein gesundes Maß.
- Fragen und Unsicherheiten in Bezug auf die Partnerschaft: "Soll sie weiter bestehen oder soll ich mich trennen?" – Auf der emotionalen Ebene findet der Klient seine eigenen (bis dahin noch nicht ins Bewusstsein gedrungenen) Antworten und kann entsprechend handeln.
- Begegnung mit bereits Verstorbenen, mit denen noch klärende Gespräche nachgeholt werden können. So wird ein angemessener Abschied möglich.
- Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, bleiben doch Fakten, die sich nicht aus der Welt schaffen lassen, oder? – Das ist richtig. Aber ändern können wir unsere emotionale Sicht auf die Dinge, so dass sie ihre belastende Relevanz verlieren.
- Wie lange halten die neuen Sicht- und Verhaltensweisen vor und können sie wieder verloren gehen, so dass man in die alten Muster zurückfällt? – Von dem Erreichten geht nichts mehr verloren. Es ist kein neues Verhalten antrainiert worden, sondern es haben sich völlig neue Verschaltungen im Gehirn gebildet, die auch im emotionalen Gedächtnis verankert bleiben und von daher unser Handeln anders steuern als früher.
- Kann ich mich nach der Sitzung an die Geschehnisse erinnern? – Ja, denn alles, was in der Tiefenentspannung geschieht, steigt zwar aus dem Unterbewusstsein auf, wird aber mit vollem Bewusstsein erlebt. Im Allgemeinen tauchen auch im Anschluss an die Sitzung noch viele Fragen auf. Auch der Verstand will bedient sein! Es sollte also nach jeder Sitzung noch genügend Zeit sein, um Fragen zu klären und Erscheinungen plausibel zu machen.
- Wie sind die Erfolgsaussichten? – Wie bei allen anderen Verfahren gibt es keine Garantien auf Erfolg. Aber die meisten Klienten, mit denen ich gearbeitet habe, haben spürbar ihr Leben verändern können. Nicht durch aktive Anstrengungen, sondern ganz einfach, weil eine andere innere Basis für ihre Lebensgestaltung da war.
- Wie viele Sitzungen werden notwendig sein? – Darauf gibt es keine Antwort. Es gibt Fälle, in denen eine einzige Sitzung zur Klärung führt, und andere, in denen es einen längeren Zeitraum braucht, bis der Klient an die Wurzeln seiner Probleme stößt. Manchmal liegen viele "Schichten" übereinander, die erst "abgetragen" werden müssen.
- Ist die Tiefenentspannung für jeden geeignet? – Der Klient muss aus ärztlicher Sicht gesund sein. Große Aussicht auf Erfolg hat derjenige, der ein inneres Bedürfnis hat, den Wurzeln seiner Probleme zu begegnen und sie zu bereinigen. Problematisch ist es aber, wenn jemand lediglich auf Anraten eines anderen zu den Sitzungen kommen soll. Diese Menschen können sich meistensschlecht auf die Tiefenentspannung einlassen. So ist die Effektivität gering.
- Können diese Prozesse nicht auch allein bewältigt werden? – Das geht sicher in vielen Fällen durch Träume, Gespräche, Gruppenerfahrungen – jedenfalls immer durch das Zulassen und die Begegnung mit eigenen Gefühlen. Aber vielen Menschen gelingt es eben nicht auf diese Weise. Sie brauchen Hilfe und Begleitung auf ihrem Weg.
WIE FINDEN DIE KLIENTEN ZU MIR?
Meine Adresse steht in den "Gelben Seiten" unter der Rubrik "Psychologische Beratung". In dem Eintrag steht als Qualifikation: "Problembewältigung, Tiefenentspannung". Darauf haben sich schon etliche Klienten gemeldet. Es kommen aber auch Klienten, die von meiner Arbeit durch andere Klienten gehört haben. Nichtsdestotrotz habe ich noch Kapazitäten frei und würde mich über einen regeren Zulauf freuen.
ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN
Zum Verständnis der biologischen bzw. physiologischen Zusammenhänge der Vorgänge im Gehirn empfehle ich das Buch von Joachim Bauer "Das Gedächtnis des Körpers".
Die Arbeit mit meinen Klienten ist außerordentlich abwechslungsreich und bringt eine sehr große Befriedigung, nicht nur für die Klienten, sondern auch für mich.
Amrei Spalek
Psychologische Beraterin
Mitglied im Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e. V.
Kauzwinkel 7, 38108 Braunschweig
Telefon 05 31/3 55 76 09 Fax 05 31/3 10 26 39