Beratung nach sexuellem Mißbrauch
Dr. W. Weishaupt
1. Allgemeine Bemerkungen zum sexuellen Missbrauch
Der sexuelle Missbrauch wird meistens nur dann in der Öffentlichkeit zum Thema, wenn die Aufdeckung einer Gewalttat mit sexuellen Übergriffen durch die Medien verbreitet wird. Dann kennt die Empörung vieler Leute keine Grenzen und der Ruf nach schärferen Gesetzen und brutalsten, primitivsten Strafen für die Täter wird laut. Dass aber gerade die Gesellschaft einen nicht unerheblichen Anteil an der Begünstigung solcher Verbrechen hat, wird kaum zur Kenntnis genommen.
FINKELHOR (1984) erstellte ein umfassendes Modell mit vier Faktoren, die notwendig und hinreichend für das Zustandekommen sexueller Gewalt gegen Kinder sind. Diese Faktoren ermöglichen letztlich eine Integration verschiedener Erklärungsansätze auf unterschiedlichen (soziologischen und psychologischen) Ebenen. Die vier Vorbedingungen sind:
- Der potentielle Täter braucht eine bestimmte Motivation, ein Kind sexuell zu missbrauchen;
- er muss innere Hemmungen überwinden, die ihn davon abhalten, sexuelle Handlungen mit einem Kind zu begehen;
- er muss externe, also in der Umwelt begründete Hindernisse überwinden, um sexuell zu missbrauchen;
- der Widerstand des Kindes gegen sexuelle Handlungen muss untergraben bzw. überwunden werden.
"Kindesmisshandlung und sexueller Missbrauch innerhalb der Familie sind stets Ausdruck schwer gestörter Beziehungen, [...]" (TÖLLE & WINDGASSEN: Psychiatrie, S. 68). Noch immer ist nur die Spitze des Eisberges sichtbar, da die Tabuisierung des Themas nur sehr langsam abgebaut werden kann. Die Dunkelziffem sind extrem hoch: Die Kriminalpolizei schätzt sie auf das Achtfache der angezeigten Delikte. Dazu ist über das Internet eine zunehmend brutale und kommerzialisierte Form des sexuellen Missbrauchs von Jungen und Mädchen auf uns zugekommen, die uns an die Grenzen unseres eigenen Vorstellungsvermögens bringt.
Zum Glück haben sich Schulen und Kindergärten des Themas seit längerem in engagierter Weise angenommen und leisten in ihrem Bereich der Erziehung wertvolle,
2. Definition des sexuellen Mißbrauchs
Wenn ich mit dem Thema "sexueller Missbrauch" konfrontiert werde, ist es unerlässlich, dass ich für meine therapeutische Arbeit eine genaue Vorstellung von dem habe, was ich unter Missbrauch verstehe. Inzwischen gibt es unzählige Definitionen darüber, was als sexueller Missbrauch zu verstehen ist. Übereinstimmend wird die gewaltsame Penetration eines Kindes als sexuelle Gewalterfahrung eingestuft, aber der "noncontact abuse" (Missbrauch ohne Körperkontakt) wird in seiner Bedeutung unterschiedlich eingeschätzt. Uneinigkeit herrscht auch darüber, welche Handlungen als sexuell bzw. sexuell ausbeutend zu betrachten sind.
Auch darin liegt die Ursache für stark differierende Statistiken, da von unterschiedlichen Definitionen ausgegangen wird. So heißt es zum Beispiel bei RON VAN OUTSEN ("Sexueller Mißbrauch an Jungen", S. 20, 21): "Unter sexuelle Handlungen fallen hier Handlungen, bei denen körperlicher Sexualkontakt stattfindet, wie vaginale oder anale Penetration, aktive und passive Masturbation, passiver oder aktiver Oralsex und "tondling" wie das Betasten und Streicheln von Geschlechtsteilen. Sexuelle Handlungen, bei denen kein Körperkontakt stattfindet, fallen nicht unter die Definition (Exhibitionismus, Voyeurismus, sexualisiertes Reden über unterschiedliche Themen, das Zeigen von pornografischem Material, Masturbation in Anwesenheit des Kindes.)."
Bei TÖLLE & WINDGASSEN (Psychiatrie, S. 67) finden wir folgende Aussage: "Beim sexuellen Missbrauch muss nach dem Grad der angewandten Gewalt differenziert werden. Er reicht von lediglich exhibitionistischem Verhalten und zärtlicher Berührung bis hin zu groben sexuellen Handlungen, brutaler Vergewaltigung und Verdeckungsmord. In der angewandten Gewalt liegt die seelische Schädigung."
Diese Ausführungen sind meiner Ansicht nach höchst problematisch. Was heißt denn in der Definition von TÖLLE & WINDGASSEN "lediglich"? Wer befindet überhaupt und wann darüber, ob ein Übergriff grob und seelenschädigend ist? Wer bestimmt das Maß der Gewalt? Ich halte es für gefährlich, die Schädigung des Opfers vom Maß der "angewandten Gewalt" abhängig zu machen. Unterschiede sowie Unklarheiten in den Definitionen machen es oft schwer, Forschungsergebnisse zu beurteilen und miteinander zu vergleichen. "In mehr als der Hälfte der Publikationen zu sexuellem Missbrauch wird keine Definition oder lediglich eine vage Umschreibung des verwendeten Begriffs gegeben." (RON VAN OUTSEN, "Sexueller Mißbrauch an Jungen", Donna Vita, Ruhnmark 1993, 820, 21)
Auch, bis zu welchem Alter man bei den Betroffenen von Missbrauch spricht, findet in der Regel in den Veröffentlichungen keinen Niederschlag. In der derzeitigen Rechtsprechung der Bundesrepublik gilt nach § 176 (Sexueller Missbrauch von Kindem) das 14. Lebensjahr des Kindes und nach § 174 (Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen) das 18. Lebensjahr als Obergrenze. "Die Altersgrenzen, innerhalb derer juristisch von einem Kind gesprochen wird, hängen vom gesetzlichen Einwilligungsfähigkeitsalter ab, das sich von Land zu Land beträchtlich unterscheidet (in Europa schwankt es zwischen 14 und 18 Jahren)." (KUTCHINSKY, Zeitschrift für Sexualforschung, März 1991, S. 33)
Aus den vielfältigen Definitionen, die scheinbar immer länger und kontroverser diskutiert werden, habe ich für mich folgende zusammengestellt: Die Verantwortung hat immer der / die Erwachsene. Die entscheidende Frage ist: Zu welchem Zwecke geschieht etwas? – Es geht um die Intention des Täters / der Täterin. Ein Mädchen oder Junge wird sexuell missbraucht, wenn das Kind in sexuelle Handlungen mit Älteren oder Erwachsenen verwickelt wird, die das Kind aufgrund seiner emotionalen und kognitiven Entwicklung nicht versteht und einordnen kann und sich deshalb auch nicht bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden vermag. Fast immer nutzt der Täter ein Macht- und Abhängigkeitsverhältnis zur Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse. Sexueller Missbrauch ist immer eine Verletzung der geistigen und / oder körperlichen Integrität.
Hierzu gehören:
- Berühren und Streicheln der primären und sekundären Sexualorgane des Kindes mit Händen, Zunge, Geschlechtsorganen und Gegenständen.
- Die orale, anale und vaginale Penetration (Geschlechtsorgane oder Gegenstände).
- Das Vorzeigen von Bildem, Filmen oder realen Situationen, um sich oder das Kind sexuell zu stimulieren und/ oder sich sexuell zu befriedigen oder befriedigen zu lassen (auch anonyme Anrufe sexuellen Inhalts).
- Das Kind zur Berührung des eigenen Körpers zu veranlassen (mit oder ohne Zwang), um sich dadurch sexuell befriedigen zu lassen.
- Das Kind zu sexuellen Handlungen an sich selbst zu veranlassen.
- Das Kind zu zwingen, sich nackt und / oder in sexuellen "Posen" fotografieren zu lassen.
- Das Kind zu sexuellen Handlungen mit Tieren zu veranlassen.
- "Überredung" des Kindes, z. B. durch Geschenke, Versprechungen, etc.
- Ausübung von Zwang, z. B. durch Androhung von Bestrafung
- Vergewaltigung durch Hinwegsetzen über Widerstände des Kindes.
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich hier keinerlei Bewertung dieser Abstufungen vornehmen will, da die Strategie "Veranlassung" ausschließlich vom Täter bestimmt wird. Keinesfalls soll hier der Eindruck entstehen, das Opfer stimme heimlich zu, wenn es "überredet" wurde.
3. Folgen sexuellen Missbrauchs
Die Schwere der Folgen und das Ausmaß der Traumatisierung sexuell missbrauchter Kinder ist von verschiedenen Einflussfaktoren (Traumatisierungsfaktoren) abhängig: Die Beziehung zwischen Missbraucher und Kind spielt eine wichtige Rolle; die emotionale Bindung des Kindes zum Täter steht in engem Zusammenhang mit dem Grad der psychischen Schädigung. BROWNE & FINKELHOR (1986) referieren verschiedene Studien, nach denen der Missbrauch durch Väter bzw. Stiefväter die schwerwiegendsten Folgen für die Betroffenen hat. Auch die Dauer des Missbrauchs hat entscheidenden Einfluss. Je länger der Missbrauch andauert, desto größer ist die Möglichkeit einer gegebenenfalls stärkeren Traumatisierung. (BAKER & DUNCAN 1985; BRIERE & RUNZ 1988; CONTE & BERLINER 1988; BANGE 1992; FEGERT 1993)
Weitere Einflussfaktoren sind:
- die Art der sexuellen Handlungen
- die Reaktion des Umfeldes auf die Aufdeckung des Missbrauchs
- der Zeitpunkt und die Dauer des Prozesses der Aufdeckung
- das Verfahren des Umfeldes mit dem Täter nach der Aufdeckung
4. Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung
Die Klientin Monika kommt nicht wegen ihrer Missbrauchserfahrung in die Praxis, sondem well sie zunehmend unter ihrer Beziehungsunfähigkeit mit Männern leidet. Sie sucht und findet leicht Kontakt, doch sobald die Verbindung über Oberflächlichkeiten hinausgeht und zu intimer Nähe führt, reagiert sie mit Panik. Sie beschreibt, dass sie sich in solchen Situationen nicht mehr wahmimmt und eine Abspaltung von ihrem Körper und ihren Gefühlen erlebt. Hier handelt es sich ganz offensichtlich um eine posttraumatische Belastungsstörung.
Als Trauma wird das Erlebnis einer extremen, durch Gewalt oder Lebensgefahr charakterisierten Gefahrensituation bezeichnet, bei der keinerlei Möglichkeit für die traumatisierte Person bestand, die Situation zu beeinflussen. Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind unter anderem emotionale Labilität, plötzliches Auftauchen von Schreckensbildem in der Vorstellung (so genannte flash backs oder Intrusionen), Angstzustände, Rückzug und Vermeidungsverhalten, Abspaltung von den eigenen Gefühlen und Wahmehmungen. – Ich nenne hier nur die für diesen Fall relevanten Symptome. Häufigste Traumaursache sind Gewaltsituationen im Rahmen zwischenmenschlicher Beziehungen. Traumaerlebnisse führen zu einer extremen Aktivierung des Alarmsystems des Gehirns (Amygdala, Hypothalamus, Hirnstamm).
Unbehandelt erleiden Patienten und Patientinnen mit PTBS auf Grund ihrer Symptome sehr häufig Depressionen oder geraten in Abhängigkeitserkrankungen. Störungen in der zwischenmenschlichen Beziehung beeinflussen seelische und körperliche Abläufe bis hin zur Regulation der Genaktivität. Beim Kind ist die Bedeutung der Beziehungen vor allem zu den Eltem oder anderen maßgeblichen Bezugspersonen besonders hoch. Auf Grund gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen wir, dass Erfahrungen der frühen Kinderjahre spätere seelische und körperliche Abläufe "bahnen". Das Ausmaß von Misshandlung und Missbrauch bei Kindem wird jedoch erst seit den 80er Jahren systematisch untersucht.
5. Die Dissoziation als psychischer und neurobiologischer Schutzmechanismus
Die Aussage von Monika ("Immer, wenn es intim wird, verkrampfe ich mich und fühle gar nichts mehr. Es ist, als wäre ich gar nicht da. Ich bekomme plötzlich Angstzustände und möchte nur noch weg.") weist auf dissoziative Reaktionen in Nähe-Situationen hin. Die Dissoziation ist ein psychischer und neurobiologischer Schutzmechanismus. Dabei geht es um eine Art "Entfernung von sich selbst" mit dem Ziel, aus einer tatsächlichen, seelisch und körperlich unerträglich gewordenen Situation herauszukommen. Ziel der Dissoziation ist die Verminderung bzw. Ausschaltung von seelischem und körperlichem Schmerz. Monika beschreibt, dass sie bei körperlicher Nähe auch Angst und Panik spürt. Gerade um diese Gefühle zu kontrollieren, ist die dissoziative Reaktion eine Akut-Gefahrenhilfe. Obwohl das eigentliche traumatische Erleben 14 Jahre her ist, ist die Erfahrung gespeichert. Das Bewusstsein und das Gefühl entfemen sich auf Grund dessen vollständig von der momentanen Realsituation. Es reichen Auslöser wie Gedanken, Gerüche, innere Bilder, Atmosphäre, usw. Das Wachbewusstsein bleibt dabei erhalten. Es findet eine "Verselbstständigung" der Dissoziation, also ihre Entwicklung zur Krankheit, statt. Wissenschaftlich konnte nachgewiesen werden, dass die seelischen Symptome in direktem Zusammenhang mit dem Anstieg der ausgeschütteten körpereigenen Endorphine stehen. Diese Tatsache könnte auch erklären, dass nach Berichten aus der Drogenberatung 70 % aller drogensüchtigen Frauen Missbrauchserfahrungen gemacht haben.
JON-KAR ZUBIETA machte die entscheidende Beobachtung, dass Endorphine am stärksten das emotionale Schmerzzentrum des Gehims beeinflussen. Was betäubt wird, ist die emotionale Beteiligung am Schmerzempfinden des eigenen Körpers.
Ich möchte an dieser Stelle die wissenschaftlichen Betrachtungen und Untersuchungen abschließen in dem Bewusstsein, sie sehr oberflächlich angerissen zu haben.
6. Das Phänomen der "Bagatellisierung"
Zurück zu Monika: Dass sie den immerhin vier Jahre lang erfahrenen Missbrauch bagatellisiert (das ist "schon so lang her, und außerdem ist mein Opa längst tot."), ist nicht ungewöhnlich. Wenn Leugnen oder Verdrängen nicht funktioniert, entsteht häufig die Neigung, sich selbst und auch andere davon zu überzeugen, dass es doch aber nicht so schlimm gewesen sei oder schon längst vergangen und damit nicht mehr relevant.
Auch hier gilt, dass der Schmerz, sich das Geschehene wirklich vor Augen zu führen, zu groß ist, und dass durch die Bagatellisierung der Schmerz erträglich gemacht wird. Dazu kommt, dass die oft jahrelangen Übergriffe nicht nur mit negativen Gefühlen belegt sind, was häufig bei der Beurteilung von Missbrauch außer Acht gelassen wird. Besonders bei Inzest ist der Täter /die Täterin eine Vertrauensperson, die häufig sogar geliebt wird. Nicht nur zu dem Täter / der Täterin selbst gibt es ambivalente Gefühle, sondem auch zur Tat. Das Kind verspürt unter Umständen Lustgefühle, die vom Missbraucher / der Missbraucherin geschickt ausgenutzt werden, um dem Opfer Schuldgefühle zu bereiten und Beteiligungswillen zu unterstellen: "Du wolltest es doch auch", "Es war doch auch schön für dich, was du mit mir machst", usw.
Auch hier würde es den Rahmen dieser Arbeit sprengen, die Strategie der Täter und Täterinnen umfassender zu beschreiben.
7. Tendenz zu promiskuösem Verhalten
Monika äußert Sehnsucht nach Zärtlichkeit und körperlichem Kontakt, was ebenfalls nicht ungewöhnlich für Missbrauchsopfer ist. Es stößt jedoch in der öffentlichen Diskussion oft auf Unverständnis: "Dass so ein Mädchen überhaupt noch was von Männem will..." Bei Monika ist eine leichte Tendenz zur Promiskuität festzustellen, die sich in den Äußerungen ihrer Umgebung spiegelt: "Sie ist leicht zu haben!" Sie versucht durch Wiederholung ihre damaligen Erfahrungen zu "bearbeiten", zu "heilen".
MATHIAS HIRSCH weist in seinem Buch "Realer Inzest" daraufhin, dass promiskuöses Verhalten neben dem sexuellen Agieren stets auch ein Scheitern der jeweiligen Partnerbeziehung bedeutet. Auch er spricht in diesem Zusammenhang von einem Wiederholungszwang und beschreibt den sexuellen Teil der Beziehung als "in aller Regel derartig angst- und konfliktbelastet, dass ein zufriedenstellendes Sexualleben nicht erreicht wird."
8. Entwicklungspsychologische Einordnung
Zum Schluss muss aber noch zwingend auf den Zeitpunkt und die Zeitspanne des Missbrauchs eingegangen werden. Monika ist vom 8. bis zum 12. Lebensjahr missbraucht worden. Entwicklungspsychologisch befindet sich nach FREUD ein Kind im Alter vom 8. Lebensjahr bis hin zur Pubertät in einer Phase motorischer und innerer Unruhe. Eine beschleunigte körperliche Reife steht einer verzögerten emotionalen und intellektuellen Reife gegenüber. FREUD spricht vom "Wiedererwachen sexueller Bedürfnisse und ödipaler Wünsche".
PIAGET gibt an, dass in der Zeit zwischen dem 7. und dem 11. Lebensjahr einem Kind die subtilen sozialen Beziehungen innerhalb der Familie, des Bekanntenkreises und der Gesellschaft im weiteren Sinne zunehmend bewusst werden. ERIKSON weist daraufhin, dass sich die Identitätsbildung genetisch betrachtet "im Laufe der Kindheit durch sukzessive Ich-Synthesen und Umkristallisierungen" allmählich aufbaut. Er bezeichnet sie als eine Konfiguration, in die nacheinander die konstitutionellen Anlagen, die Eigentümlichkeiten libidinöser Bedürfnisse, bevorzugte Fähigkeiten, bedeutsame Identifikationen, wirkungsvolle Abwehrmechanismen, erfolgreiche Sublimierungen und sich verwirklichende Rollen integriert worden sind." (Theorien der Entwicklungspsychologie. S.162)
In seinem Persönlichkeitsmodell unterscheidet FREUD drei Persönlichkeitsinstanzen, die die Erlebens- und Verhaltensweisen des Individuums erklären: Das ES, das ICH und das ÜBER-ICH. Erwähnenswert ist im Blick auf den vorliegenden Fall, dass ein starkes ICH nur dann zu erwarten ist, wenn für eine angemessene Befriedigung des ES gesorgt wird, wenn das Kind Freiräume für eigene Aktivitäten erhält und wenn Impulse eigenen kindlichen Wollens beachtet und unterstützt werden.
Doch: Erwachsenensexualität ist nicht Kindersexualität. Erst durch das Setzen und Respektieren von Grenzen schärft sich die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität sowie die Entscheidungsfähigkeit zwischen Anpassung und Durchsetzungsbereitschaft. Monika hat über vier Jahre eine ständige Grenzüberschreitung erfahren, ihre Persönlichkeit ist nicht geachtet worden. Ihre Wahmehmungen waren zum Teil auf eine eventuelle Gefahr fokussiert, was in ihrem Fall eine unerwünschte, nicht kontrollierbare Nähe bedeutete. Gleichzeitig musste sie sich ohnmächtig und ausgeliefert erleben. Daher ist es nur verständlich, dass sie jetzt auf jeden Fall versucht, die Kontrolle in jeder Situation zu behalten. Bei intimer Nähe aber ist diese nur bedingt aufrecht zu erhalten. Sie gerät in Panik, was eine Dissoziation auslöst. Es folgt die Trennung vom Partner, dann bald ein neuer Beziehungsversuch aus dem Zwang zur Wiederholung heraus.
9. Das sexuelle Erleben
Zu dieser Fallanalyse gehören unverzichtbar einige Bemerkungen zur Sexualität. Sexuelle Motivation kann aus sehr vielfältigen, auch nicht sexuellen Wünschen, Sehnsüchten, Affekten und Konflikten erwachsen. Ausdrucksformen von Sexualität sind Zärtlichkeit, Leidenschaft, Erotik, Sensualität, Lust, aber auch das Bedürfnis nach Geborgenheit, sich Fallenlassen, Fürsorge und Liebe. Hinzu kommen variantenreiche Erscheinungen des "anderen Gesichts der Sexualität", die durch Verbindungen von Aggressivität und Sexualität zustande kommen bis hin zu den verschiedensten Perversitäten.
Vielfältig sind auch die Sinnkomponenten von Sexualität: Sie ermöglicht das Geben und Nehmen von Selbstbestätigung (Identitätsaspekt), befriedigt das Bedürfnis nach Geborgenheit, Vertrautheit und "Heimat-haben" (Beziehungsaspekt), ist erregend (Lustaspekt) und kann als Kraftquelle für Lebensmut oder zur Zeugung eines neuen Lebens dienen (Fruchtbarkeitsaspekt).
Sowohl die Motivationsquellen als auch die Ausdrucksformen und Sinnkomponenten von Sexualität werden im Laufe der biographischen Entwicklung eines Menschen und in aktuellen Lebenssituationen unterschiedlich entwickelt und akzentuiert. Neben den kulturellen, sozialen und individuellen Lebenslagen beeinflussen vor allem Wert- und Normsetzungen und geschlechtsspezifische Erfahrungen das Erleben von Sexualität. Sexuelle Sozialisation – kurz auch Sexualisation genannt – geschieht in jedem Fall, unabhängig davon, ob sie als Sexualerziehung bewusst intendiert ist oder im Alltag erfahren worden ist.
"Man könnte", schreibt HELMUT KENTLER, "das sexuelle Erleben einer Persönlichkeit als die Innenseite' ihrer Sexualität bezeichnen. Von innen (subjektiv) betrachtet hat die Sexualität im Leben eines jeden einzelnen die Bedeutung einer ,Überlebensausrüstung’." ("Psycho-soziale Aspekte der kindlichen und jugendlichen Sexualität", Aufsatz im Rahmen einer Dokumentation einer DRK-Fachtagung, Köln 1989)
Was jeder Einzelne sexuell erlebt, hängt von seiner persönlichen Lebensgeschichte ab, von bestimmten Ereignissen, aber auch von den Erinnerungen und Gefühlen, die bewusst oder unbewusst wirksam bleiben, weil ein Ereignis als besonders befriedigend oder schmerzlich empfunden wurde.
10. Qualifikation für Therapeuten bei sexuellem Missbrauch
Da im Falle eines Missbrauchs die sexuelle Ausbeutung den Menschen in allen Dimensionen seines Seins verletzt hat, geht es in der Therapie um Veränderungen im Denken, Fühlen und Verhalten. In der Begleitung von Inzestopfem müssen die Methoden variabel sein. Es geht darum, nicht nur zuzuhören, sondem mit dem Herzen zu hören, was für den Klienten oder die Klientin wachstumsfördemd ist, die Eigenschaften des Menschen zu respektieren und liebevoll anzunehmen. Eine Therapeutin sollte sich mit ihren eigenen Werten und Normen und der Biographie ihrer Sexualität beschäftigt haben und keine Scheu davor haben, über Sexualität und auch Perversitäten zu sprechen. Sie muss sich mit den eigenen Verführungs- und Gewalterlebnissen und mit ihren Ängsten vor sexueller Gewalt auseinandergesetzt haben und die Grenzen ihrer Belastbarkeit kennen. Sie sollte geduldig, einfühlend und stützend sein und Misstrauen wie auch Abhängigkeit ertragen können. Sie muss ihre eigenen Grenzen wahren und darf nicht konfluent werden.
Es ist wichtig, in der Klientin das Vertrauen und die Sicherheit zu wecken selbst entscheiden zu können, wie weit sie ihre Gefühle freilegen will und wann sie schweigen möchte, um sich zu schützen. Die Therapeutin sollte über ein breites Spektrum an Methoden verfügen. Es wird bei der Therapie sowohl um intrapersonale als auch interpersonale Ziele gehen. Zum intrapersonalen Themenkomplex gehören die Aufarbeitung der individuellen Geschichte, der Umgang mit Stress und starken Gefühlen, die Steigerung des Selbstwertgefühls, die Möglichkeiten der Grenzsetzung, usw. Die ICH-Funktionen müssen gestützt werden, also der Bereich kognitiver und emotionaler Differenzierungsfähigkeit, die Selbstverantwortung, Realitätskontrolle und Frustrationstoleranz. Es geht um den Aufbau von Identität.
Die interpersonalen Therapiebereiche haben mehr mit den kommunikativen und sozialen Fähigkeiten der Betroffenen zu tun. Die Klientin sollte die Möglichkeit haben, in der Therapie Erfahrungen machen zu können, die sich im Hier und Jetzt des Beziehungsgeschehens zwischen Therapeutin und Patientin abspielen.
11. Überlegungen zur Beratung und Therapie
Grundsätzlich verläuft eine psychotherapeutische Behandlung von Traumapatientinnen in drei Phasen: Die erste ist die der Stabilisierung. Dann folgt die Bearbeitungsphase, die durchgängig von Stabilisierung begleitet werden muss. Zuletzt erfolgt die Integration. IRVIN D. YALOM behauptet, dass alle Probleme eines Klienten sich auch in der Beziehung zwischen Klient und Therapeut zeigen. Laut ihm ist es am wichtigsten für das Gelingen einer Behandlung, jederzeit als Therapeutin authentisch zu sein. Gerade Missbrauchsopfer sind sehr sensibel für Unstimmigkeiten, da sie oft jahrelang ständig mit allen Sinnen auf der Hut sein mussten, um die Chance nicht zu verpassen, der eventuellen Gefahr doch noch entgehen zu können.
Da Monika klar geäußert hat, nicht über Inzest sprechen zu wollen, bedeutet das für mich ein ganz eindeutiges Tabu. In den ersten Sitzungen wird es darum gehen, Vertrauen entstehen zu lassen. Nur durch eine emphatische Haltung und Wertschätzung kann sich ein Gefühl der Sicherheit und des Angenommenseins bei Monika entwickeln. Erst dann kann von ihr das Angebot angenommen werden, in den Bereichen Wahrnehmung, Gefühl, Nähe, Distanz, Körperkontakt usw. Erfahrungen zu machen. Dazu ist ein "geschützter Raum" notwendig, der ihr Sicherheit bietet, jederzeit aussteigen zu können bzw. selbst bestimmen zu können, wie weit sie sich traut. Das kann nicht allein über den Kopf in Form von Gesprächen funktionieren. Monikas Situation ist vergleichbar mit den mutigen Versuchen eines Kindes, die Welt zu entdecken. Es überwindet seine Angst und traut sich etwas, weil es weiß, dass die Mutter da ist, die es loslässt, aber auch an die Hand nimmt, wenn die Angst zu groß wird.
Wissenschaftlich ausgedrückt heißt das: Erfahrung der Präsenz einer primären Bindungsperson schützt vor Angstentwicklung. Ziel ist die Wiedergewinnung von Selbstvertrauen über die Brücke des Vertrauens zu mir als Therapeutin bis letztendlich zum Selbstmanagement.
Da Monika zu mir als einer Frau kommt, muss ich mit Übertragung rechnen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Wut über den "Verrat" der eigenen Mutter auf die Therapeutin projiziert wird. (Es scheint in Monikas Fall so, als habe sie keine familiäre Unterstützung gehabt.) Genau dann ist es wichtig, Monika eine Erfahrung machen zu lassen, die sie nicht kennt, nicht erwartet, nämlich dass ich stark genug bin, zu bleiben und auszuhalten. Die Arbeit an der Stabilität der Vertrauensbeziehung muss wachsam im Auge behalten werden. Zugleich ist es für mich wichtig, mich nicht zu stark mit dem Opfer zu identifizieren. Das könnte unter Umständen zu Hilflosigkeit und Überforderung führen.
Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung in den Techniken des Psychodrama gemacht und sehe für die Therapie von Monika viele Möglichkeiten, diese anzuwenden. Sehr hilfreich wäre es, wenn Monika bereit wäre, sich einer Gruppe anzuschließen, da sich dadurch das psychodramatische Möglichkeitsspektrum erweitern würde (Vignetten, Skulpturen…). Hierbei kann es sich sowohl um eine Selbsthilfegruppe als auch um eine Selbsterfahrungsgruppe von Frauen handeln. – Mir ist klar, dass eine solche Teilnahme erst Thema sein kann, wenn die Beziehung zwischen mir und der Klientin "trägt".
Da ich Ausbildungen in Heilhypnose, autogenem Training und Reiki habe, kann ich meiner Klientin auch in diesem Bereich Angebote zur Entspannung und Körperwahrnehmung machen. Meine Ausbildung zum NLP-Praktitioner ergänzt meine Interventionsmöglichkeiten. Für all diese ethoden ist natürlich wiederum eine stabile Vertrauensbasis Voraussetzung.
12. Weitere therapeutische Methoden
Familienaufstellung nach Hellinger
YALOM fordert von jedem Therapeuten, seinem Klienten nur die Therapie zuzumuten, die er selbst kennengelemt hat. Nur dann könne er ermessen, was in dem Klienten während einer Sitzung vor sich geht. Ich habe bereits an vier eigenen Aufstellungen teilgenommen, und mich hat diese Therapieform stark beeindruckt. Als revolutionär und zum Teil skandalös wird Hellingers Art der Aufstellung von Missbrauchsopfem in der Fachpresse angesehen. Seine Einsichten zum Thema sexueller Missbrauch widersprechen völlig dem traditionellen Schema von Gut und Böse. Er hat die Unverfrorenheit, auf die Liebe, die hinter dem Missbrauch zu Tage tritt und auf die Aufgabe, die der Missbrauch in einem System übernommen hat, zu verweisen. Seine Aufstellungen gehen davon aus, dass sich jeder Mensch in einer seelischen Verstrickung mit seiner Ursprungsfamilie, aber auch mit angeheirateten Familien über Generationen hinweg befindet und aus solidarischer Liebe zu ihnen handelt.
THOMAS SCHÄFER widmet in seinem Buch "Was die Seele krank macht und was sie heilt" ein ganzes Kapitel der Aufstellungsproblematik von Missbrauchsopfem. Es ist auch möglich, Aufstellungen mit Symptomen zu machen. Viele eindrucksvolle Beispiele dafür finden wir in dem Buch "Was ist nur los mit mir" von DR. MED. ILSE KUTSCHERA und CHRISTIANE SCHÄFFLER.
EMDR-Therapie
Eine der neuesten Methoden, deren Wirkung durchschlagend, aber im Detail noch nicht nachvollziehbar ist, ist die EMDR-Therapie (Eye-Movement-Desensitization and Reprocessing). Bei der in den USA entwickelten Methode unterstützen schnelle Augenbewegungen das Gehim bei der Angstbewältigung. Die Patientin durchlebt emeut die Horrorerlebnisse mit allen Emotionen und Gedanken. Zugleich folgt sie mit den Augen der sich hin und her bewegenden Hand der Therapeutin. Diese Bewegungen beschleunigen den Verarbeitungsprozess im Gehim. Allmählich verblassen die Bilder und verlieren am Ende ihre Macht über die Psyche. Die Erfolgsberichte dieser Technik von FRANCINE SHAPIRO (USA) liegen seit Ende der 80er Jahre vor.
Screening
SABINE FINSTER arbeitet lieber mit der sogenannten Screening-Methode. Dabei wird mit Imagination gearbeitet. Die Patientin lässt das traumatische Ereignis vor ihrem inneren Auge wie einen Film ablaufen, stellt sich aber vor, sie habe eine Fembedienung in der Hand und könne jederzeit den Film stoppen, schneller weiterspulen oder sich eine Sequenz in Ruhe ansehen. Die Therapeutin begleitet den Prozess und stellt sicher, dass Distanz und Kontrolle gewahrt bleiben. So wird das Trauma in die Erinnerung integriert.
Weitere Therapieformen, wie zum Beispiel Traum- und Märchenarbeit, Time Line-Therapie im Rahmen von NLP, aber auch nach den Methoden von MONNICA HACKL (nachzulesen in ihrem Buch "Time Line – die neue Therapie zur Heilung von Traumata und körperlichen Beschwerden") und Methoden aus der Gestalttherapie nach PERLS können hier nur am Rande erwähnt werden.
13. Erfolgskontrolle
Ob die Therapie erfolgreich war oder nicht, wird sich in dem Maß der Rückgewinnung von Lebensqualität der Klientin zeigen. Während der Therapie kann es durchaus zu "Rückschlägen" kommen, da die Klientin Neues probieren wird. Zu Beginn einer jeden Sitzung sollten deshalb die Erfahrungen, die Monika mit den altemativen Verhaltensweisen gemacht hat, im Vordergrund stehen. Sollte sie an einer Gruppe teilnehmen, so bietet schon hier das Feedback im Plenum oder aber bei Partneroder Gruppenarbeiten der interne Erfahrungsaustausch eine gute Möglichkeit der Erfolgskontrolle.
Die Therapie ist dann erfolgreich, wenn die Klientin mit den erworbenen Kompetenzen Zugang zu ihren Gefühlen und das Vertrauen in ihre Beziehungsfähigkeit und den Umgang mit Distanz und Nähe wiedergefunden hat, wenn sie ihre Lebensfreude zurückgewonnen hat.
Das Ende der Therapie bedeutet ein Loslassen, um mit den neuen Sicherheiten neue Erfahrungen zu machen und vor allem den Mut dazu zu haben. Familientherapeutische Aspekte können erst dann in Betracht gezogen werden, wenn von Monika der Inzest selbst zur Sprache gebracht wird.
Ein Termin nach ca. einem halben Jahr, um über die gemachten Fortschritte und auch Schwierigkeiten zu sprechen, bietet eine weitere Möglichkeit der Evaluation.
Roswitha Brück
Beratungslehrerin und Psychologische Beraterin
Am Reißberg 29, 58791 Werdohl
Ausbildungen u.a.
Qualifizierung mit Abschluss zur Moderatorin in dem landesweiten Schwerpunktprojekt zur Lehrerfortbildung in NRW "Sexuelle Gewalt und sexueller Missbrauch gegen Kinder und Jugendliche".
Supervision und Seminare mit BULLENS (er arbeitet hauptsächlich mit Tätern) und URSULA ENDERS (Leiterin von Wildwasser, Köln)
Ausbildung zur Lehrerin für Suchtprophylaxe, NLP-Practitioner
LITERATURVERZEICHNIS
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