Bach-Blüten für die gestresste Haut
Chronische Hauterkrankungen wie die Neurodermitis gehen mit einer Vielzahl von Gemütssymptomen einher. Für Außenstehende ist die Neurodermitis häufig nur ein kosmetisches Problem, das man beheben kann, wenn man nur in den richtigen Cremetiegel greift.
Insider wissen, dass es damit noch lange nicht getan ist – und die wenigsten sprechen darüber, welche Spuren die chronische Hautentzündung, der quälende Juckreiz und das ständige Brennen, Stechen oder Reißen der Haut, auf der Seele hinterlassen.
Umgekehrt kann sich das menschliche Gemüt direkt auf der Haut widerspiegeln, und so zeigt sie uns, was unter ihr „brennt“ oder was sie einfach tagtäglich stresst.
Mit Creme, „Ciclo“*, Cortison und Co. sind Neurodermitiker prima versorgt – aber was ist mit der Seele? Da ist es wichtig die Selbsthilfekompentenz unserer Patientinnen und Patienten zu stärken!
*„Ciclo“ ist der umgangssprachliche Ausdruck für Ciclosporin A, ein Immunsuppressivum, das schulmedizinisch in der „4. Stufe“ der Neurodermitistherapie eingesetzt wird.
Bach-Blüten-Therapie ist Seelentherapie
Die Therapie mit Bach-Blüten geht auf ihren Namensgeber, den englischen Arzt, Immunologen und Bakteriologen, Dr. Edward Bach (1886-1936) zurück. Dieser führte zunächst ein „klassisches“ Arztleben, war Leiter der Unfallambulanz am University College Hospital in London und später in eigener Praxis tätig. Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch 1917 folgte der sensible Bach seiner eigentlichen Bestimmung, denn danach konzentrierte er sich in seinen Forschungen weniger auf Bakterien sondern vielmehr auf die Ursachen seelisch-psychischer Krankheitsfaktoren. Bach suchte nach Heilmitteln, die auf der seelisch-psychischen Ebene griffen und er wurde fündig.
37 Blütenessenzen und heilendes Quellwasser
Edward Bach entdeckte 38 Pflanzen sogenannter höherer Ordnung (Ausnahme: Rock Water = Quellwasser). Sie stellen noch heute das Ausgangsmaterial für die Bach- Blütenessenzen (Flower-Remedies). Verwendet werden die Blüten wild wachsender Blumen, Bäume und Sträucher, deren „Geist“ oder „Essenz“ mithilfe der „Sonnenmethode“ oder „Kochmethode“ zunächst auf Wasser übertragen und dann mit Alkohol konserviert wird. So zählt die Bach-Blüten-Therapie, ähnlich der Homöopathie, zu den „energetisch-informativen Therapien“ bei denen der Ausgangsstoff chemisch nicht mehr nachweisbar ist, aber die „Information“ der Pflanze in der Trägersubstanz enthalten bleibt.
So wie wir Musik auf unserem Computer speichern und wieder abspielen können, so können wir die „pflanzlichen Charaktereigenschaften“ der Bach-Blüten konservieren und in uns, wenn wir sie als Essenz einnehmen, wieder „abspielen“.
38 Seelenzustände der menschlichen Natur
Nach Bach entspricht jede seiner entdeckten Blüten einem menschlichen Gemütszustand, z. B. Sensitivität, Fürsorglichkeit, Leistungsfähigkeit ... Wenn wir diese Gemütszustände leben, dann stellen sie unser Potenzial oder unsere „Tugenden“ dar. Doch wenn unsere Gefühle, unsere Gedanken oder Einstellungen eher negativ sind: statt sensitiv – überempfindlich, statt fürsorglich – aufdringlich und statt leistungsfähig – überfordert, dann blockieren wir unser Potenzial und können schließlich irgendwann krank werden.
Wozu Bach-Blüten?
Die Aufgabe der Bach-Blüten ist simpel: Durch ihre Einnahme sollen disharmonische Seelenzustände aufgelöst werden. Das schafft ein stabiles seelisches Gleichgewicht und wer seelisch stabil ist, besitzt aktive Selbstheilkräfte.
Die Bach-Blüten-Therapie dient der seelischen Gesundheitsvorsorge.
Bach-Blüten bei Neurodermitis
Wenn wir der Haut also mit Bach-Blüten helfen wollen, dann erreichen wir diese über „Umwege“. Bach-Blüten unterstützen bei akuten seelischen Belastungen (z. B. einem Schub), bei lang anhaltenden seelischen Stress- und Krisensituationen und können auch bei chronischem Verlauf der Hauterkrankung begleitend eingesetzt werden.
Eine medizinisch oder psychotherapeutisch notwendige Behandlung wird durch die Bach-Blüten-Therapie natürlich nicht ersetzt und sollte bitte unbedingt fortgeführt werden!
Cherry Plum, Kirschpflaume: Bei unerträglichem Juckreiz, der einen schier „wahnsinnig“ macht. Es ist, als ob man auf einem „Pulverfass“ sitzt, man ist total überspannt und hat Angst, die Kontrolle bzw. die Beherrschung zu verlieren. Cherry Plum hilft seelischen Druck abzubauen sowie gelassener zu werden, und ist auch nützlich, wenn man lernen will, Gefühle nicht über die Haut abfließen zu lassen, sondern rechtzeitig adäquat auszudrücken.
Crab Apple, Holzapfel: Wenn man sich vor sich selbst ekelt und sich „unrein“ fühlt. Auch wenn die Haut versucht, etwas nach außen zu transportieren, von dem man sich „reinigen“ will. Bei Allergien und Juckreiz kann versuchsweise auch begleitend Candida albicans eingenommen werden. Crab Apple stärkt die Reinigung von Körper, Geist und Seele, hilft den eigenen Körper und die Haut zu akzeptieren, wie sie sind.
Elm, Ulme: Hilfreich, wenn ein Schub durch psychischen Stress ausgelöst wird. Bei Überforderung und Mutlosigkeit sowie bei Nervosität. Elm fördert einen realistischen Umgang mit den eigenen Ressourcen, hilft die persönliche Leistungsgrenze zu erkennen, gibt neuen Mut und Antrieb.
Holly, Stechpalme: Wenn man generell überempfindlich reagiert, sich „selbst zerfleischen“ will, ärgerlich, wütend, aggressiv ist und innerlich dichtgemacht hat. Bei heftigen und hitzigen Beschwerden, Juckreiz, starker Rötung und Entzündung der Haut. Holly hilft das Herz wieder zu öffnen, weniger empfindlich und gereizt über Seele und Haut zu reagieren, Nachlassen der Selbstzerfleischung.
Impatiens, Springkraut: Bei allen Entzündungen, Juckreiz, Reizung, Rötung, wenn ein Schub durch Stress ausgelöst wird. Bei Ungeduld, leichter Reizbarkeit und überschießenden Reaktionen, bei starker innerer Spannung. Sorgt für den Abbau von Spannung, hilft geduldiger mit sich selbst und anderen zu werden, stärkt Gelassenheit, dient der Beruhigung der Haut.
Water violett, Wasserfeder: Hilfreich bei sehr trockener und schuppender Haut, bei Juckreiz durch Austrocknung, wenn man sich aufgrund von Entstellungsgefühl sozial zurückziehen will. Water violett fördert das „Kontaktorgan“ Haut und somit auch eine harmonische Hautbarriere.
Rescue® – Erste-Hilfe- oder Notfalltropfen: Mittel bei allen seelischen Notfällen: mit nervlicher Übererregung, innerer Panik, Ohnmachtgefühl, Angst vor Kontrollverlust, bei überschießenden Handlungsimpulsen („Kratzanfall“) und Verleugnung.
Wie die Bach-Blüten anwenden?
Für akute, stark ausgeprägte Zustände, z. B. bei einem Schub, eignet sich die sogenannte „Wasserglasmethode“.
Raten Sie Ihrem Patienten, von jeder Bach- Blüte, die auf ihn zutrifft, 2 Tropfen (von Rescue® dürfen es 4 Tropfen sein) aus der jeweiligen „Stockbottle“ in ein großes Glas stilles Wasser zu geben und das Wasser in kleinen Schlucken über den Tag verteilt auszutrinken.
Ist der Zustand sehr akut, dann dürfen auch mehrere Gläser, über den Tag verteilt, getrunken werden (dann bitte zwischen den Gläsern eine halbe Stunde warten).
Bitte geben Sie Ihren Patienten den Hinweis, nicht wahllos alle Bach-Blüten zusammenzumischen und nicht mehr Tropfen als angegeben (nach dem Motto „Viel hilft viel“) zu verwenden. Beschränken Sie Ihre Auswahl auf maximal sechs Blütenessenzen.
Die Wasserglasmethode kann 1 bis 4 Tage angewendet werden.
Anwendung bei chronischer Neurodermitis
Wenn Ihr Patient nicht nur akute Schübe mithilfe der Bach-Blüten überstehen will, sondern tiefer nach den Ursachen „seiner Neurodermitis“ forschen will, dann können Sie ihm als Bach-Blüten-Therapeut helfen, seine „falschen Muster“ oder „blinden Flecken“ zu erkennen und die inneren „Verstrickungen“ zu entwirren.
Gemeinsam mit Ihren Patienten können Sie eine Mischung für die „Einnahmeflasche“ ermitteln. Diese wird ca. 3 bis 4 Wochen eingenommen, dann wird der Erfolg überprüft.
Eine Bach-Blüten-Behandlung bei chronischer Neurodermitis kann sich über ca. 8 bis 9 Monate (10 bis 12 Mischungen) erstrecken.
Reaktionen auf die Bach-Blüten-Therapie
Im Idealfall kommt es zur Besserung der Beschwerden. Manchmal kann auch eine „Erstreaktion“ auftreten, das heißt die Symptome scheinen zunächst „schlechter“ zu werden, bevor sie sich schließlich bessern. Nicht selten kommen verdrängte Gefühle wieder ans Licht, entweder werden diese durch intensive Träume verarbeitet oder aber dadurch, dass sie letztendlich bewusst zugelassen werden.
Bei der Behandlung der chronischen Neurodermitis sollte man damit rechnen, dass es zu einem rhythmisches „Auf“ und „Ab“ kommen kann, bis sich Haut und Seele schließlich einpendeln.
Falsch gewählte Bach-Blüten entwickeln schlichtweg keine Wirkung.
Bach-Blüten für Kinder
Natürlich können auch Kinder die Bach- Blüten-Therapie anwenden. Diese mögen jedoch häufig den Alkoholgeschmack der Blütenessenzen nicht. Alkoholfreie Bach-Blüten oder auch Bach-Blüten-Globuli können bei verschiedenen Anbietern über das Internet bestellt werden.
Allergiegefahr?
Auch wenn einige Bach-Blüten „nussiger Herkunft“ sind, über eine mögliche Allergie brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen (Erklärung s. Absatz „37 Blütenessenzen und heilendes Quellwasser“).
Die Ratschläge in diesem Beitrag sind von der Autorin sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch können wir keine Garantie übernehmen. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages für Personen-, Sachund Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Die Bach-Blüten-Therapie ist nicht wissenschaftlich belegt.
Sonja Kohn
Heilpraktikerin, Dozentin an der Paracelsus Schule Hannover u. a. für Bach-Blüten-Therapie und in der Ausbildung zum „Dermatopsychologischen Berater“, Freie Redakteurin, Mitglied der AG Haut Peiner Straße 29, 31319 Sehnde
Die Herstellung von Bach-Blüten-Mother-tincture
Die Sonnenmethode
Bei der Sonnenmethode werden die Blüten der Pflanzen mit einem Blatt zwischen den Fingern gepflückt und in eine Glasschale gelegt. Die Schale wird mit Quellwasser aufgefüllt und in die Sonne gestellt. Innerhalb von 3 bis 4 Stunden geht die „Essenz“/ der „Geist“/die „Information“ der Pflanze auf das Wasser über. Das so „imprägnierte“ Wasser wird zu 50 % mit Alkohol gemischt und man erhält eine „Mother tincture“. Ein Tropfen Mother tincture und 240 Tropfen Brandy ergeben eine Stockbottle.
Die Sonnenmethode eignet sich für Pflanzen, die im späten Frühling oder im Sommer blühen.
Die Kochmethode
Die Kochmethode eignet sich für Blüten von Bäumen, Büschen und Sträuchern, die sehr früh im Jahr blühen. Nach dem Pflücken werden die Blüten in einen Glasoder Emailletopf mit gutem Wasser gegeben, das Ganze wird zum Kochen gebracht und köchelt 30 Minuten vor sich hin. Nach dem Abkühlen wird die Flüssigkeit gefiltert und die Mother tincture hergestellt.