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Buchbesprechungen

Auch wenn Patienten (immer m/w/d) mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen in der Regel psychiatrische Behandlung oder zumindest Kontrolle brauchen und wir sie als Heilpraktiker für Psychotherapie/Psychologische Berater nicht allein behandeln sollten, kommt es doch immer wieder und manchmal sogar häufiger vor, dass Angehörige von psychisch Erkrankten Hilfe und Unterstützung bei uns suchen. Deshalb empfehle ich dieses Büchlein vom „Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e. V.“ gerne.

Wer als Angehöriger oder Freund mit einer psychischen Erkrankung konfrontiert ist, hat viele Fragen: Wie konnte es dazu kommen? Hätte ich mich mehr kümmern müssen? Was sagen die Freunde, der Arbeitgeber? Muss ich jetzt die ganze Verantwortung und wie lange übernehmen? Wer unterstützt mich? Wo finde ich verlässliche Informationen?

Dieser Ratgeber richtet sich an alle, die einen Menschen mit einer psychischen Erkrankung begleiten. Mütter, Väter, Töchter, Söhne, Partner, Freunde berichten, wie es gelingen kann, gemeinsam den oft schwierigen Alltag zu bewältigen. „Manchmal hätte ich meine Freundin am liebsten geschüttelt und geschrien, dass sie sich mal zusammenreißen soll, dass es anderen viel schlimmer geht!“, beschreibt eine Autorin stellvertretend für andere ihre Gefühle.

Neben Erfahrungsberichten bietet das Buch Informationen zu Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten, die eine erste Orientierung im Hinblick auf die Vielzahl psychosozialer, psychotherapeutischer und medizinischer Hilfeangebote geben. Tipps zu einer rücksichtsvollen Kommunikation und selbstverantwortlichen Achtsamkeit helfen, mit den Betroffenen in Kontakt zu bleiben und dabei die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Rezension: Dr. Werner Weishaupt

Hrsg: BApK e. V.: Wahnsinnig nah. Ein Buch für Familien und Freunde psychisch erkrankter Menschen. Balance-Verlag, ISBN 978-3-86739-190-0


VFP-Mitglied Stephan Reschke ist zertifizierter Coach, Mediator und Business-Trainer in Hamburg. Als promovierter Naturwissenschaftler hat er zunächst in der Meeres- und Klimaforschung gearbeitet, bevor er Projektmanager bei IBM wurde.

Nach einem gesundheitlichen Schuss vor den Bug erfüllte er sich einen Lebenstraum mit dem Verfassen von WACHZUSTAND, was ihn schließlich zur psychologischen Beratung führte.

Zum Inhalt: Eine Psychologin wird von einem Unbekannten gebeten, ihm die Wirklichkeit zu beweisen. Der psychotisch anmutende Mann entpuppt sich bald als überraschend glaubwürdig. Was verbirgt sich hinter seiner Geschichte eines neuartigen Hypnoseverfahrens zur Erzeugung heilsamer Erlebnisse, in dem er sich gefangen wähnt?

In welchem Zusammenhang steht er mit einer Mordserie an Personal Coaches, die so viele Nachahmer animiert, dass der Verfassungsschutz die Ausbreitung einer neuen Form des Extremismus befürchtet?

Und warum ist die einzige Person, die das große Ganze erkennt, eine rumäniendeutsche Kommissarin, in deren Albträumen aus ihrer sozialistischen Jugend auf einmal das Phantombild des Killers auftaucht?

Wachzustand leuchtet die blinden Flecken der Leistungsgesellschaft aus: Spannungsliteratur, die verblüfft, wachrüttelt und anregt, die eigene Wahrnehmung von Wirklichkeit und Sinn zu hinterfragen.

Stephan Reschke: Wachzustand – Psychothriller. Book-on-Demand, ISBN 978-3-75265-051-6


Das neue Taschenbuch von Rudolf Klimitsch „Sorge für dich, lebe – ein psychologischer Spaziergang“ wendet sich leicht verständlich im Erzählstil an Helfer und Betroffene. Der Autor hat nicht nur Sozialpädagogik und Psychologie studiert, sondern auch jahrzehntelang als Psychotherapeut u. a. in einer Drogenklinik gearbeitet. Das erlaubt ihm, viele konkrete Beispiele zu bringen.

Ein zentrales Thema seines Buches ist die Liebesfähigkeit, besonders zu sich selbst. Nach einer Einführung mit Hinweisen auf lebensphilosophische Fragen und der Vorstellung eines Regierungschefmodells für sich selbst wird unter „Außenpolitik“ auf Beziehungen, insbesondere auf die Gestaltung von Lebenspartnerschaften eingegangen, auch auf den Umgang mit Gefühlen, u. a. im Bereich „Innenpolitik“ etc.

In einigen Hauptkapiteln geht es um Bewältigung von Depressionen, Trauerarbeit, Umgang mit Panikstörungen und Suchterkrankungen. Durchgängig ist die Rational-Emotive Therapie (RET) die Hauptmethode, die mit konkreten Beispielen von rationalen Selbstanalysen dargestellt wird.

In Vergleichsuntersuchungen mit anderen erfolgreichen Psychotherapien fühlen sich Patienten nach einer RET potenter, weil sie selbst über innere Sprache und Einstellungen gelernt haben, auf sich produktiv einwirken zu können. Innere Sprache ist zwar Folge von vielen Einflüssen, jedoch hat jeder Mensch die Möglichkeit, durch Einsatz und Korrektur des inneren Dialogs zurückzuwirken. „Denken – Fühlen – Handeln“ ist das zentrale Thema bei der rationalen Selbstanalyse.

Rudolf Klimitsch: Sorge für dich, lebe! Novum Verlag, ISBN 978-3-99010-979-3