Buchbesprechungen
Eine Anleitung für Psychotherapeuten, Berater und Seelsorger. Ein gewichtiges Tool gerade in der KVT ist der sogenannte Sokratische Dialog oder die Sokratische Gesprächsführung.
Ausgehend von den Fragen zur Klärung von Begriffen und/oder Gefühlen („Was ist das?“), moralischen Konflikten („Darf ich das?“) und bei Zielkonflikten („Soll ich das?“) versucht der Frager den Patienten/Klienten zu eigenverantwortlichen Lösungen und Antworten zu bewegen. In diesem Band werden diverse Einsatzmöglichkeiten und Konfliktsituationen vorgestellt, in welchen es sinnvoll sein kann, sich der Sokratischen Gesprächsführung zu bedienen.
Es gibt eine umfassende historische Abhandlung zur Entwicklung des Sokratischen Dialogs, wie er von der antiken Philosophie den Weg in die moderne Psychotherapie gefunden hat. Seine Bedeutung ist kaum mehr wegzudenken, wenn wir davon ausgehen, dass wir uns mit unseren Wertesystemen und Beurteilungen oftmals auf dem Holzweg befinden. Ziel ist die Erkenntnis, dass unsere Handlungen aus freiem Willen und Eigenverantwortlichkeit entstehen, unsere Gefühle resultieren daraus. Und jeder schafft sich auf seine Weise seine eigenen Schwierigkeiten oder aber er lernt, sie hinter sich zu lassen. Der Weg der Konfliktanalyse kann in sich gesehen schon die Lösung des Problems beinhalten, man muss nur tief genug graben.
Nach einer umfassenden Definition des Sokratischen Dialogs weist Stavemann verantwortungsvoll auf Indikationen und Voraussetzungen hin, auf Vor- und Nachteile der Methode und wann man besser die Finger davon lassen sollte. Wer als Therapeut und/oder Berater nicht ausreichend vorbereitet ist, sollte in der Supervision diese Art der Gesprächsführung doch besser noch ein wenig üben, bevor er Patienten oder Klienten damit traktiert.
Im zweiten Teil des Buches finden wir einmal mehr viele Fallbeispiele aus der Praxis, anhand derer der explikative, der normative und der funktionale Fragestil erläutert werden. Dabei widmet der Autor jeder Fragestellung für sich mit sehr viel Aufwand reichlich Raum für ein bestmögliches Verständnis.
Unbedingt lesenswert ist das abschließende Plädoyer für eine philosophische Wende in der Psychotherapie. Leidenschaftlich fordert der Autor mit klar und deutlich formulierten Argumenten philosophische Inhalte für jede Form einer psychotherapeutischen Ausbildung. Wenn man dieses Buch gelesen hat, kann man dem sehr wohl folgen.
Ein knappes, aber hoch informatives Glossar beschließt dieses wirklich wunderschöne Buch.
Es ist nicht unbedingt eine Bettlektüre, man kann es sich aber ruhig unters Kopfkissen legen.
Rezension: Heidi Kolboske, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Harlich H. Stavemann: Sokratische Gesprächsführung in Therapie und Beratung, 368 Seiten, Beltz-Verlag, ISBN 978-3-6212-7598-9
Das handliche Nachschlagewerk könnte für mich auch „Systemisches Lexikon“ heißen. Dabei werden allerdings nicht, wie sonst üblich, systemische Fachbegriffe erklärt wie zirkuläres Fragen, Wunderfrage, Kybernetik, Interaktion oder Konstruktion. Vielmehr haben sich die Autorinnen zentralen Coaching-Themen gewidmet, die von Absicht über Beziehung, Liebe, Macht und Ordnung bis hin zu Veränderung, Werte und Zufall reichen.
Keine schlechte Idee, denn die weitere Herangehensweise ist attraktiv: Die Begriffe werden aus philosophischer Perspektive einleitend und gut verständlich erklärt, bevor handwerkliche Fragen aus der Beratungspraxis den alltagstauglichen Bezug herstellen.
Für die Coaching-Praxis und die Gesprächsführung hat dieser Teil des Buches für mich eine ganz entscheidende Bedeutung. Er kann z. B. als Vorbereitung auf eine anstehende Coaching- Einheit dienen, um den Prozess (wieder) in Gang zu bringen oder aufrechtzuerhalten.
Managementstrategien und Coachingtechniken ergänzen die Begriffsklärung, wobei diese Trennung teilweise etwas konstruiert wirkt. Die auf das Business-Coaching abgestimmten Managementstrategien könnten sich ebenso gut bei den Coaching-Techniken wiederfinden und umgekehrt. Hier scheint mir die inhaltliche Abgrenzung von Strategie und Technik nicht wirklich eindeutig, was der Gesamtaussage jedoch keinen Abbruch tut.
Die Autorinnen weisen schon in der Einleitung darauf hin, dass die Stichwörter als einzelne Kapitel in sich geschlossen sind. So ist es zwar möglich, zwischen den Kapiteln hin und her zu springen. Die Versuchung, das Buch in einem Rutsch durchzulesen, blieb bei mir jedoch ungeschmälert. Mit der damit verbundenen Nebenwirkung: Das Aufmerksamkeitsniveau schwankte während der verschiedenen Kapitel doch recht drastisch. Das Angebot „Sie müssen das Buch nicht in einem Rutsch lesen“ hat bei mir die Wirkung wie „Denken Sie nicht an einen rosa Elefanten“.
Der schnelleren Auffindbarkeit ist durch das ABC-Register sicher Rechnung getragen. Inhaltlich viel runder wäre es, wenn es einen direkteren Zusammenhang zwischen den Stichwörtern gegeben hätte. Ganz sicher wäre es den wortgewandten Autorinnen möglich gewesen, entsprechende Bezüge am Ende der Kapitel herzustellen. Allerdings enden diese mit einer Sammlung von Zitaten, die das Stichwort erneut aufgreifen und in unterschiedliche Kontexte setzen. Mein Qualitätsurteil zu dieser Rubrik: „ganz nett“.
Das größte Fragezeichen haben die Autorinnen Müller und Hoffmann bei mir im Vorwort hinterlassen: Hier schreiben sie: „Denn nicht der Mensch ist das Problem, sondern er hat ein Problem.“
Mit dieser Aussage manifestieren sie, dass das Anliegen des Klienten tatsächlich ein Problem darstellt. Schon diese Perspektive lässt sich in der systemischen Arbeit ändern. Die Autorinnen reichen dann auch zum Stichwort „Problem“ die Richtigstellung selbst nach: Probleme sind eine Wirklichkeitskonstruktion. Sie können also auch rekonstruiert werden. Insofern hat der Patient bestenfalls etwas, das er für ein Problem hält. Mit den vielen guten Anregungen des Buches kann daraus eine lösbare Aufgabe werden.
Gesamturteil: Lesenswert!
Horst Lempart, Psychologischer Berater
Gabriele Müller und Kay Hoffmann: Systemisches Coaching, Handbuch für die Beraterpraxis, Carl-Auer Verlag, ISBN 978-3-8967-0684-3
Bereits Hippokrates wusste: Alle Teile des Organismus bilden einen Kreis. Daher ist jeder Teil sowohl Anfang als auch Ende. Unser Denken heute ist geprägt von linearen Kausalketten und Dualitäten. Wir betrachten das Leben mit einem Anfang und einem Endpunkt, Leben und Tod stehen sich konträr gegenüber.
Der Autor und Heilpraktiker Klaus Ingbert Wagner nutzt ebenfalls den Kreis als Symbol für sein Thema der Ganzheit. In dem er diesen wie eine Torte in verschiedene Stücke teilt, verdeutlicht Wagner im ersten Kapitel zunächst die unterschiedlichen Anteile in uns. Wichtig dabei: Alle Teile gehören zu uns, auch jene, die allgemein als negativ betrachtet werden, wie Hass und Neid. Denn wenn diese unterdrückt werden, entstehen Lücken im Ganzen, welche Krankheiten verursachen können. Eine Therapie, die das Attribut „ganzheitlich“ verdient, muss also alles einbeziehen.
Dies gilt ebenso für die Dreiheit von Geist, Energie (was wir im Körper spüren, aber materiell nicht feststellen können) und Körper (Materielles wie Muskeln und Knochen), die in jedem Augenblick unseres Lebens in komplexen Rückkopplungsprozessen miteinander vernetzt sind.
Was bedeutet dies nun für eine ganzheitliche Heilung? Wagner nutzt ein zunächst befremdliches, aber gleichwohl sehr anschauliches Bild: der Mensch als Teppich. Das Bild zeigt die enge Verflechtung von Körper und Geist, während das verbindende Element die Energie ist. Jede Veränderung an einem Faden des Gewebes wirkt sich unmittelbar auf alle anderen aus, denn durch die Verflechtung steht jeder Faden mit dem anderen in Kontakt, auch wenn diese Verbindung nur indirekt besteht.
In der Konsequenz heißt das: Bei jeder Krankheit muss immer der gesamte Organismus betrachtet werden. Keine allzu neue Erkenntnis.
Aber der Autor und Therapeut geht einen Schritt weiter, indem er das große Spektrum therapeutischer und spiritueller Techniken in seinem Grundlagenwerk zusammenführt und schließlich veranschaulicht, was es bedeutet, Ganzheit in all ihrer Konsequenz zu verwirklichen. Dabei greift er in die große Kiste eigener Erfahrungen; Wagner hat sich in diversen Methoden fortgebildet - von Ausdrucksmaltherapie bis Zen- Meditation. In der Zusammenführung der Methoden kommt er schließlich auch zu einer Vision für das bestehende Gesundheitssystem, in der das Zauberwort VERBINDUNG heißt.
Ein guter Therapeut, so seine Meinung, sollte Wissen, Bewusstseinsfeld und Methoden ständig erweitern. Er zeichnet sich aber weniger durch die Anwendung von Gelerntem aus als vielmehr durch eben jenes Bewusstseinsfeld, das Wagner als Summe von Gedanken, Gefühlen, erlebten Krisen, Glaubensmustern, Körper usw. definiert. Je größer dieses Bewusstseinsfeld, desto größer Offenheit und Präsenz, desto besser für das Ganzheitsbestreben des Klienten und somit die Heilwirkung.
Das Buch vermittelt für Therapeuten und Laien gleichermaßen eine gute Vorstellung davon, wie eng alles miteinander vernetzt ist und wie sich das Eingreifen in einen kleinen Teil aufs Ganze auswirkt. Es öffnet den Blick dafür, dass wir immer nur einen kleinen Teil der Welt sehen und verstehen können.
Neben den vielen Beispielen und Erfahrungsberichten sowie der sehr persönlichen Ansprache, mit welcher der Autor sich direkt an seine Leser wendet, tragen die zahlreichen Grafiken und Übungsanreize zum guten Verständnis des 400 Seiten starken Buches bei.
Gleichwohl hätte kürzen nicht geschadet: Gesellschafts- und Kapitalismuskritik, kurze Einführungen in diverse Therapieschulen von Freud bis Bern, ein Abriss der deutschen Geschichte und ein Ausflug in die Quantenphysik – in Summe spannend und verständlich zu lesen; dennoch birgt all das die Gefahr, oberflächlich zu wirken. Selbst wenn man über das Thema Ganzheit schreibt, wäre weniger mehr gewesen.
Buchrezension: Ela Windels, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Klaus Ingbert Wagner: Eins werden. Eins Sein. Einer ganzheitlichen Therapie auf der Spur. Tredition, ISBN 978-3-8495-0396-3
Achtsamkeit gewinnt in unserer schnelllebigen Zeit zunehmend an Bedeutung. In der Psychotherapie ist Achtsamkeit schon seit längerer Zeit ein wichtiges Ziel. Wie Achtsamkeit bei seelischen Problemen eingesetzt werden kann, zeigt die Autorin und Fachärztin für psychotherapeutische Medizin, Dr. Ulrike Anderssen-Reuster, umfassend auf. Sie hat als Leiterin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Städtischen Krankenhauses Dresden-Neustadt achtsamkeitsbasierte Verfahren in ihre Arbeit integriert und praktiziert außerdem selbst lange Zeit schon die Meditation. Diese Praxiserfahrung merkt man dem Buch an. Die Autorin gibt eine fundierte Einführung in die Achtsamkeitspraxis, stellt die Anwendung der achtsamkeitsbasierenden Therapie allgemein vor und vergisst dabei nicht, auch die Grenzen aufzuzeigen. Sie bietet Hilfreiches zum Umgang mit Hindernissen und dem Praktizieren von Achtsamkeit im Alltag und verschafft einen umfangreichen Überblick über die komplexe buddhistische Lehre ebenso, wie einen wohldosierten Einblick in die Wissenschaft der Seele. Ihre Sprache ist klar, differenziert und prägnant, was das Buch für Laien ebenso wie für Experten sehr gut lesbar macht.
Im Vordergrund stehen die Anwendungsmöglichkeiten bei konkreten Krankheitsbildern – von Alkoholsucht bis hin zu Zwängen. Die Tatsache das psychisches Leiden durch Gedanken und Bewertungen geschaffen wird, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Und genau da setzt die Achtsamkeit an. Sie unterstützt, wieder in Kontakt mit den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen zu kommen, Blickwinkel zu verändern, Glaubensmuster aufzubrechen, Grübeleien zu unterbrechen und Sucht zu widerstehen. Viele Fallbeispiele, kurze Erzählungen und teils bebilderte Meditationsübungen – jeweils auf konkrete Bedürfnisse und psychische Belastungen abgestimmt – runden die Kapitel ab. Unterstützend dazu gibt es eine CD, auf der alle Kurzmeditationen von der Autorin angeleitet werden, die durch Ihre wunderbar ruhige, sympathische Stimme besticht.
Das Buch ist eine Einladung, aus dem Autopilot-Modus auszusteigen, sich selbst besser kennenzulernen, seine seelische Batterie aufzuladen und die Botschaften des Körpers kennenzulernen. Dabei stellt Anderssen-Reuster klar, dass Achtsamkeit keine Instant-Methode, vielmehr ein lebenslanger Weg ist, der Anstrengungs- und Änderungsbereitschaft braucht. Anderseits weist sie immer wieder darauf hin, dass man kein Buddhist sein muss, um sie zu praktizieren. Vielmehr steht diese Fertigkeit jedem Menschen zur Verfügung. Was für eine wunderbare Erkenntnis. In der Gegenwart verankern, statt Zukünftiges denken, präsent sein im Hier und Jetzt, statt Multitasking, von Moment zu Moment, von Atemzug zu Atemzug – darin liegt das Glück.
Buchrezension: Ela Windels, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Dr. Ulrike Anderssen-Reuster: Achtsamkeit. Das Praxisbuch für mehr Gelassenheit, TRIAS, 160 S., ISBN 978-3-8304-6650-5
Bücher, die aus dem Schattauer-Verlag kommen, bürgen ja gemeinhin für Qualität. Seit einiger Zeit gibt es nun eine Paperback-Reihe „Wissen & Leben“. Ein bisschen leichte Lektüre möchte man meinen, leicht und dennoch anspruchsvoll.
Der Psychologe und Psychotherapeut Dr. phil. Michael Stefan Metzner beschreibt in diesem kurzweilig verfassten Band seine Sicht in Bezug auf die Wichtigkeit, ja Unerlässlichkeit von Achtsamkeit und Humor nicht nur in der Psychotherapie, sondern auch im Alltag. Dabei gliedert er das Buch in drei Abteilungen: Der erste Teil befasst sich mit der Definition von Achtsamkeit und was man bei konsequentem Training und richtiger Anwendung mit ihr erreichen kann.
Im zweiten Teil geht es um Humor, wobei ganz klar die liebenswürdige, herzerfrischende, warme Variante gemeint ist und nicht Sarkasmus und Zynismus, die bucklige Verwandtschaft der Aggression. Nicht umsonst ist auf dem Coverbild der Dalai Lama abgebildet, der sich offensichtlich gerade königlich über irgendetwas amüsiert (vielleicht über einen Witz von Mullah Nasrudin oder eine Geschichte von jemandem, der mit Gewalt Achtsamkeit erlernen möchte). Besser als mit diesem Bild kann man kaum versinnbildlichen, worin es in diesem Buch geht.
Der dritte Teil befasst sich mit praktischen Übungen sowohl in der Meditation als Achtsamkeitsübung wie auch Übungen zum angewandten Humor. Wer lernt, beides auf eine angemessene Art zu praktizieren, kann erleben, wie sein Geist, seine Kognitionen und Emotionen sich schützen gegen Stress, Burnout, ja sogar gegen Depressionen. Wer es lernt, den inneren Autopiloten auszuschalten und sich mit Bewusstheit und Hingabe den Dingen zuwendet, wird erleben, dass der Geist dysfunktionalen Strukturen keinen Raum mehr bietet. Wer lernt, die Dinge mit einem Lächeln zu betrachten und auch die täglichen kleinen Niederlagen mit einem Schmunzeln anzunehmen, wird erfahren, dass das Leben eine neue Qualität, die man als heitere Gelassenheit bezeichnen kann, erhält. Worüber wir uns nicht alles aufregen! Ist es das wirklich wert? Meistens liegen die Dinge doch sowieso anders, als wir sie uns vorstellen.
Der Autor weist immer wieder darauf hin, dass wir doch bitte unsere Achtsamkeitsübungen nicht allzu verbissen durchführen sollen, denn schließlich sei das kein Leistungssport. Wer sich mental dafür bestraft, dass er Gedanken verfolgt, obwohl er doch eigentlich nur atmen und bis zehn zählen soll, bewegt sich leider in die verkehrte Richtung. Er preist die Unbefangenheit des Laien und bedauert den durch nichts mehr zu überraschenden Experten. Das alles ist sehr liebevoll formuliert und, was der Titel des Buches vermuten lässt, mit einigen heiteren Sequenzen geschmückt.
Als eine Lehre kann man dem Buch entnehmen: Leute, wisst genau was ihr tut, nehmt ernst was ihr tut, aber bitte nehmt euch selber nicht zu ernst. Darunter leidet die Lebensfreude!
Rezension: Heidi Kolboske, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Michael Stefan Metzner: Achtsamkeit und Humor. Das Immunsystem des Geistes, Schattauer, ISBN 978-3-7945-2936-0
Evelyne Augustins Kritik am Diäten-Wahnsinn. Als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Hypnotiseurin bin ich glücklich und stolz über meine gut laufende Praxis. Zusätzlich bin ich auch Ernährungsberaterin und arbeite mit dem System „Metabolic Typing“. Das war für mich eine Möglichkeit, die Menschen über den Diät-Wahn aufzuklären, der leider noch immer in den Köpfen vorhanden ist.
In meiner Praxis stoße ich immer wieder auf dieselben Fehler: Viele Menschen fallen auf Werbeversprechungen herein, probieren die eine oder andere Diät aus, reduzieren die Kalorien, sparen an Fett, wo sie nur können, stopfen Light-Produkte in sich hinein usw.
Klar, die meisten nehmen dabei ab. Aber das ist doch gar nicht das Problem. Das Problem ist die Zeit danach! Ich kenne keinen Menschen, der nach einer Diät auf Dauer sein Gewicht gehalten hat. Mich eingeschlossen. Jeder nimmt wieder zu, wenn er seine alten Ernährungsgewohnheiten wiederaufnimmt.
Deshalb wollte ich meine Überzeugung und Erfahrungen selbst an die Öffentlichkeit bringen. Ich setzte mich an meinen Laptop, begann zu schreiben und war überrascht, wie leicht mir das fiel. Während meines nun folgenden Belletristik-Studiums veröffentlichte ich meinen Roman „Schön, schlank, schwanger“. Es ist eine fröhliche Geschichte einer dicken Frau, die ihre Ehemänner immer nach demselben Muster verliert: Deren Geliebte sind alle schön, schlank ... und irgendwann schwanger.
Meine Protagonistin beschließt, endlich etwas zu verändern, und beginnt ein neues Leben in dem kleinen Urlaubsort Heiligenhafen an der Ostsee. Nach einem erfolgreichen Start verliebt sie sich in den geheimnisvollen Restaurant-Besitzer Matthias. Doch ihre alten Verhaltensmuster lassen sie nicht los. Ihr Kopfkino ist daran schuld, dass es fast zu einer Katastrophe kommt.
Evelyne Augustin: Schön, schlank, schwanger, AAVAA-Verlag, ISBN 978-3-8459-0337-8
Etwas später erhielt ich den Auftrag dieses Verlages, ein Buch über extrem übergewichtige Menschen zu schreiben. „Leben ohne Gepäck“ ist ein Sachbuch, das im Mai 2013 erschienen ist.
Eine Patientin erzählt ihre Geschichte, wie sie bereits im Alter von zehn Jahren zu ihrer ersten Diät gezwungen wurde. Im Laufe ihres Lebens dreht sich alles nur um das Thema „Abnehmen“, und sie durchlebt mit Magersucht, Disziplin halten, jede mögliche Diät ausprobieren alle Tiefen.
Trotz ständiger Bemühungen schlank zu sein, wiegt sie mit 45 Jahren 160 Kilogramm. Als sie dann vor den Trümmern ihrer Ehe steht, hat sie nichts mehr zu verlieren und beschließt endlich, einen anderen Weg zu gehen. Mithilfe ihrer Therapeutin und einer Hypnosetherapie beginnt sie, bewusst zu essen, arbeitet ihre Kindheit auf und erreicht in zwei Jahren wieder ein normales Gewicht.
Nach jedem Kapitel der Erzählung folgen Erklärungen zum Inhalt. Ich zeige die Vorgänge im Körper auf und warum Diäten nicht funktionieren können. Außerdem beschreibe ich, was auf emotionaler Ebene schiefgelaufen ist und gebe Tipps, wie man das Selbstbewusstsein aufbaut, wie man mit Kritik umgeht usw.
So ist dieses Buch ein interessanter Roman, aber auch gleichzeitig ein lehrreiches Sachbuch mit einer Menge Informationen über Diät und Ernährungsmythen. Es entstand ein Buch, das sich spannend liest, mit fachlichen Kommentaren versehen und vor allem einfach, unkompliziert und verständlich geschrieben ist.
Evelyne Augustin: Leben ohne Gepäck – Ein Erfahrungsbericht, BuchVerlag für die Frau, ISBN 978-3-89798-390-8
Die DVD Psychosomatische Kinesiologie von Dr. Werner Weishaupt und Melanie Göldner führt leicht verständlich und praxisnah in die Grundlagen und Ursprünge der Psychosomatischen Kinesiologie ein. Zunächst gehen die Autoren kurz auf die Entstehung der Angewandten Kinesiologie nach Dr. George Goodheart ein und stellen einige Kinesiologierichtungen vor, die auf dieser Basis entstanden sind. Es wird erklärt, wie der Muskeltest funktioniert und wozu er eingesetzt werden kann. Mit einer Muskeltestpräsentation zeigen die Autoren die körperliche Reiz- Reaktionsverbindung, auf die mithilfe des Muskeltests zugegriffen werden kann.
Weishaupt und Göldner stellen das kinesiologische Vorgehen nach der Psychosomatischen Kinesiologie anhand von praktischen Themenbeispielen vor. Um die präsentierten Abläufe transparenter zu machen, stellt Melanie Göldner im Sitzungsablauf immer wieder gezielte Fragen, die von Werner Weishaupt prägnant beantwortet werden.
Kinesiologiekollegen, die bereits Erfahrungen mit dem Testen haben, können hier viele wertvolle Anregungen bekommen, was man im Balanceverlauf testen und besprechen könnte: z. B. die einem Thema zugrunde liegenden Ursachen, beteiligte Ängste, Emotionen, Burnout- Statements. Die DVD zeigt den Balanceprozess modellhaft und Schritt für Schritt, sodass die Inhalte leicht in die eigene praktische Arbeit integriert werden können.
Die DVD ist eine Bereicherung für die praktische kinesiologische Arbeit und ein Gewinn für jeden, der sich mit den emotionalen Hintergründen von psychosomatischen Symptomen intensiver beschäftigen will.
DVD-Besprechung: Dipl.-Psych. Andreas Niklas, Mitglied im Vorstand des Europäischen Verbandes für Kinesiologie, Mitglied im Bund Deutscher Psychologen (BDP)
Dr. Werner Weishaupt und Melanie Göldner: Psychosomatische Kinesiologie, DVD, Praxis im Zentrum,
Das Buch ist die Autobiographie einer spektakulären Lebensgeschichte, die von Leid, Betrug und Mord – vor allem aber von Hoffnung erzählt.
Mit gerade einmal 17 Jahren beschloss die Autorin ihr nur nach außen so perfektes Elternhaus hinter sich zu lassen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Ein schicksalsreiches, aber selbstständiges Leben begann – mit oft mehr Tiefen als Höhen. Als die junge Frau durch eine Privatinsolvenz kaum noch Kraft hatte, weiterzukämpfen, und ihr Partner dazu anscheinend ein Doppelleben führte, erhielt sie die unfassbare Nachricht, dass ihre Mutter grausam getötet wurde. Nach Jahren der Ungewissheit stand fest: Jemand, dem sie bis dahin blind vertraute, war der Auftraggeber für den Mord …
Eine Frau - ein filmreifes Leben - ein Buch. Und jeder Teil davon alles andere als gewöhnlich. Yvonne Holthaus´ Erstlingswerk ist eine ergreifende Biographie. Denn - wie sagte eine ihrer Freundinnen so treffend: „So viel Erlebtes passt doch normalerweise nur zu jemandem, der mindestens 80 Jahre alt ist!“ Die Autorin legt eine beeindruckende Publikation vor, die zeigt: Kein Schicksal im Leben kann so schlimm sein, als dass man sich selbst und seine Träume aufgibt.
Yvonne Holthaus wurde am 6. Mai 1975 in Neuss geboren. Die Idee zu ihrem ersten Buch entstand 1999. Konkretisiert hat sich dieses Vorhaben dann erst ab dem Jahr 2011.
Sie hatte den Traum, einen Mutmacher zu schreiben – allerdings fehlten ihr hierzu die finanziellen Mittel. Yvonne Holthaus stieß auf die Möglichkeit des Crowd-funding, des projektgebundenen Geldsammelns über eine Internet-Plattform.
Am 1. Februar 2013 startete sie ihr Projekt auf StartNext.de: mit dem Ziel, 6 000 Euro in drei Monaten für „Mit dem Gesicht zur Sonne“ zu sammeln. Am 29. April – zwei Tage vor Ablauf der Frist – war die Summe komplett.
Neben ihrer Aufgabe als Mutter eines zwei Jahre alten Sohnes folgt die Autorin ihrer Berufung als Heilpraktikerin für Psychotherapie/Hypnosetherapeutin in ihrer Privatpraxis in Niederbayern.
Yvonne Holthaus: Mit dem Gesicht zur Sonne, tredition Verlag, ISBN 978-3-8495-0164-8
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