Die Ausbildung zum Kinder-, Jugend- und Familienberater
Dass ein Jahr schnell vergeht, das haben die TeilnehmerInnen, die gerade die Ausbildung zum Kinder-, Jugend- und Familienberater abgeschlossen haben, in den letzten Seminartagen öfter geäußert.
Denn vor fast einem Jahr, d. h. Anfang November 2012, haben fünf Menschen mit dieser Ausbildung von 260 Unterrichtsstunden begonnen. Die Ziele und Grundlagen, die sie mitbrachten, waren von sehr unterschiedlicher Natur: vom Heilpraktiker (Psychotherapie)- Anwärter bis zum anerkannten Heilpraktiker für Psychotherapie über den Leiter einer Jugendlichen-Wohngruppe, Kinder-Palliativ-Betreuung, Integrationshelfer oder mit jahrelanger Erfahrung im Sanitätsbereich. Doch alle hatte das gemeinsame Ziel sich den abwechslungsreichen und tiefgreifenden Themen der Kinder-, Jugend- und Familienberater intensiv zu widmen und diese in ihrem beruflichen Tun zu integrieren.
Ein Team mit drei Dozentinnen begleitete die Ausbildungsteilnehmer bis Mitte Oktober dieses Jahres. Meine liebe Kollegin Doris Breust und ich teilten uns die meisten Lerninhalte, während unsere auf Familientherapie spezialisierte Dozentenkollegin, Frau Junglas, diesen Part übernommen hatte.
Den Abschluss bildet der Besuch mit fast allen Teilnehmern bei einem Vortrag von Michael Winterhoff (Kinder- und Jugendpsychiater, Buchautor) zum Thema „SOS-Kinderseelen“.
In den intensiven Lehrstunden in der harmonischen Gruppe erlernten die Teilnehmer wesentliche theoretische Inhalte z. B. der Kinder-, Jugend- und Entwicklungspsychologie kennen oder spezifische Auffälligkeiten zu erkennen. In den praktischen Arbeiten, sei es das Vertiefen der theoretischen Beratungsmodelle, wie Elternberatung oder spezielle Trainingsprogramme für Kinder, durfte die Ausbildungsgruppe die Wirksamkeit erfahren und auch persönlichen Wachstum wahrnehmen. „Ich konnte bei jedem eine individuelle Entwicklung über das Jahr feststellen. Bei bestimmten Lernthemen gab es richtig sichtbare Entwicklungsschübe innerhalb kurzer Zeit, manchmal ging es stetig voran. Rückblickend hat man gesehen, was mit einem persönlich an Reife geschehen ist.“ Zitat eines Seminarteilnehmers.
Die Inhalte der Ausbildung sind so konzipiert, dass die Möglichkeit besteht nach dem Abschluss, in einem sehr vielfältigen Spektrum und abwechslungsreichen Beratungsmöglichkeiten zu arbeiten. Ob nun in der eigenen Kinder-, Jugend- und Familienberatungspraxis ggf. mit Schwerpunkt „Lernstörungen“ oder z. B. in Schul- oder Jugendeinrichtungen.
Im Theorie- wie Praxisteil wurden Fallbeispiele besprochen und auch nochmals nachgespielt, die die Teilnehmern selbst oder wir Dozentinnen aus unserer langen Praxiserfahrung mit in den Unterricht einbrachten. Hierbei konnte sich die Gruppe u. a. ein Bild über Struktur und Dynamik sowie zielgerichtete Interventionsmöglichkeiten des Fallbeispieles machen.
Für mich war diese die vierte Gruppe, die ich nun über diese Zeit der Ausbildung in toller Zusammenarbeit mit unserem Dozententeam begleiten durfte. Und auch ich muss sagen:
Ein Jahr geht schnell vorbei. Es ist auch gut so, denn gerade im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienberatung werden immer mehr qualifizierte und engagierte Menschen gebraucht, die es sich zutrauen, sich den Herausforderungen, die Eltern im Bereich Erziehung, Lernschwierigkeiten, Trennung mit in die Beratung bringen, zu stellen.
Mehr denn je sind diese Berater gefragt und benötigt. Manchmal reicht es schon, den Eltern, Familien oder Kindern nur einen Überblick zu verschaffen, damit diese sich im Dschungel der Anforderung aus Beruf, Familien, Schule und Freizeit wieder befreien können, um Raum für sich zu finden. Und manchmal reicht es schon einem Kind kleine Anregungen zum Lernen zu geben und schon wird aus dem lernschwierigen Kind mit Schulproblemen und Hausaufgaben- Dauerstress ein ganz normales, fröhliches und lernfreudiges Kind.
Ich sehe deswegen mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das Jahr zurück; „Schade, dass es vorbei ist. Gut, dass wir wieder neue engagierte Berater auf den spannenden Weg in die Beratungspraxis entlassen.“
Und außerdem – bald beginnt bei uns an der Paracelsus Schule in Koblenz die nächste Ausbildung zum Kinder-, Jugend- und Familienberater.
Yvonne Weingarten
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Autorin der Bücher „Einen Herzschlag weit“, „Das bin ich“, „Gesund und fit im Leben“ und der Meditations-CD „Klangfarben“ Praxis „Pure Harmonie“
Hinterm Zaun 9, 56462 Höhn