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Coaching und Therapie mit HERZWESEN®-Handpuppen

FP 0318 Big Datei A4 Page42 Image5„Damit Klappern nicht nur zum Handwerk gehört: Bleiben Sie sich selbst treu.“

Im sozialen Bereich coache ich oftmals Führungskräfte, die in leitender Position im Gesundheits-, Präventions- und Sozialmanagement tätig sind. Ein ganzheitlicher Ansatz ist mir wichtig, denn so komplex die Berufsbilder auch sind, die Klienten profitieren immer wieder vom Einsatz der HERZWESEN®-Handpuppen, die stärkende und ermutigende Persönlichkeitsanteile und hilfreiche Qualitäten wie Mut, Freude, Kreativität, Präsenz, Stärke, Treue zu sich selbst, Leichtigkeit u. a. spielerisch erfahrbar machen.

Im Rahmen eines Coachings mit einer Klientin, die als Fachbereichsleiterin für mehrere Betreuungsstätten im Elementarbereich und in der Kindertagespflege Verantwortung hat, bringt diese ihren Wunsch nach Beratung schnell auf den Punkt.

Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen

„Ich brauche eine gute Begleiterin im Coa ching-Prozess, die meine Bedürfnisse ver steht und sieht, in welcher Zwickmühle ich selber in meiner Tätigkeit stecke. Ich habe tolle Kompetenzen als Fachleiterin, bin Geprüfte Psychologische Beraterin, habe auch einige Zusatzausbildungen gemacht, um mich selbst gut reflektieren zu können. Das ganze Wissen setze ich ein, um die Bedürfnisse von Kindern, Eltern und den mir anvertrauten Mitarbeiterinnen und Mitar beitern unter einen Hut zu bringen.“

„Dass ich jetzt auch noch das ganze Werbemanagement an der Backe habe, macht mir sehr zu schaffen. Da habe ich gar keinen Nerv für. Ich kriege das alles nicht mehr gebacken“, so sagt sie es sehr deutlich und unmissverständlich im ersten Termin.

Eine echte Powerfrau sitzt hier vor mir, die weiß, was sie will und was sie tut. Sie sagt gleich zum Einstieg, dass sie im Moment wenig Zugriff auf die eigene Selbstkompetenz habe und dies erschrecke sie. Ihre eigene Diagnose lautet: „Ich bin blockiert, es geht gar nichts mehr.“

Wort- und Denkmaschine versus Kreativität

Ich frage die Klientin konkret nach ihrem Anliegen. Sie äußert den Wunsch, gemeinsam mit mir den gewünschten Elevator Pitch zu erarbeiten. Denn der sei auf einem bald anstehenden Kongress erwünscht. Sie fühle sich auf ein paar Minuten Vorstellung reduziert und sei keine Wort- und Denkmaschine. Sie brauche eine neue Perspektive, damit der Auftritt auch zu ihr passt!

Die Klientin habe ich bei einem Puppenbühnenspiel in einer Grundschule kennengelernt, wo sie anerkennend meinte, dass es die Kinder so wunderbar verstehen, bei vielen Dingen einfach die HERZWESEN® zu fragen, und sie sei so überrascht gewesen, dass die Kinder manches Mal Antworten gegeben haben, die einfach erstaunlich weise gewesen seien. „Da ist dann so viel im Innern der Kinder passiert, ohne große Worte. So etwas brauche ich auch für mich“, sagt sie, „damit ich auch das Wesentliche auf den Punkt bringen kann“, und hier wirkt sie auch ein wenig bedrückt.

Der Elevator Pitch, von dem sie eingangs gesprochen hat, ist ein sehr bekanntes und kurzes professionelles Format, das oft bei Kongressen, Netzwerktreffen und Vorstellungsgesprächen eingesetzt wird. Der Kerngedanke des Elevator Pitchs basiert auf der Vorstellung, gegenüber einer Person während der Dauer eines Aufzugaufenthalts innerhalb weniger Minuten eine Idee, Arbeitsmethode und deren Wert überzeugend auf den Punkt zu bringen.

Denkmuster und emotionale Blockaden

Ich arbeite häufig als Coach mit Formaten aus dem Marketing, der energetischen Psychologie, auch mit Kurzübungen aus der ACT-Therapie. Dabei werden hindernde Denkmuster hinterfragt und emotionale Blockaden gelöst, um den persönlichen Handlungsspielraum zu erweitern. Wichtig ist mir, Menschen die Zeit zu geben, ihre eigenen Fähigkeiten, Ressourcen, Bedürfnisse zu entdecken und sie so zum Ausdruck zu bringen, wie es für sie leicht und lebendig ist. Ich ermutige die Klienten, darüber zu reflektieren, welche Werte sie vertreten und wie sie diese zur Vorstellung und Prä- sentation ihres eigenen Produkts oder ihrer Arbeitsweise nutzen können.

Die Klientin zeigt mir die Einladung zum Kongress. Sie sei auch sehr glücklich gewesen, als sie dann jedoch gelesen habe, dass der Elevator Pitch als Kurzvorstellung erwünscht sei, habe sie das verunsichert.

Der Leiter der Organisation habe dann das Fass zum Überlaufen gebracht, als er sagte: „Klappern gehört nun mal zum Handwerk!“ So etwas aus dem Mund eines Vorgesetzten zu hören, findet sie auch im Nachhinein ganz schön unverfroren. „Ich habe alle Hände voll zu tun, nie ist es ausreichend“, äußert sie.

„Dieser Satz hat etwas in mir bewirkt, das Gedankenkarussell steht seither nicht mehr still“, sagt sie. Dabei schaut sie mich erwartungsvoll an. Und da mir selbst das Storytelling sehr liegt, erzähle ich ihr, wie es auch mir vor Jahren bei Einladungen zu Kongressen oder Seminaren ergangen ist.

Nutzen von Storytelling

Vor einigen Jahren habe ich selbst eine kleine Vorstellungsperformance in einer Gruppe ausprobiert, um mich für eine Aufzeichnung vor der Kamera in einem Webseminar vorzubereiten. Während ich meine Arbeit wortreich darstellte, sah ich eher Ratlosigkeit als Freude und Neugier in den Gesichtern des Publikums und entsprechend fiel das Feedback aus. Man gab mir tolle Tipps und machte mir Mut. „Du schaffst das schon, du hast bislang alles hingekriegt, zeig dich mal“, waren wirklich sehr lieb gemeinte Ratschläge von Menschen, die mich bereits in Kursen und Fortbildungen erlebt hatten. Und doch setzten sie mich so unter Druck, dass ich mich in einem Seminar, das ich kurz darauf gab, fast hinter einem Flipchart versteckt hätte.

Dabei ging mir ein Spruch einer niederländischen Kollegin nach. Sie bemerkte ganz salopp: „Da kann doch gar nichts schiefgehen, du hast doch die HERZWESEN® dabei.“ Sie schmunzelte und stieß gleichzeitig etwas in mir an, was ich in dem Moment als eher selbstverständlich ansah. „Na klar werden die HERZWESEN® dabei sein, das wäre ja noch schöner, wenn ich die zu Hause sitzen lasse“, dachte ich da.

Und tatsächlich blitzte es im Beratungsgespräch an dieser Stelle bei der Klientin auf und sie sagte: „Ich komme da einem doch ganz schön negativen Glaubenssatz in mir auf die Spur. Er lautet wohl so ähnlich wie: ‚Wenn Klappern zum Handwerk gehört, dann ist dies für mich etwas ganz Furchtbares.‘ Ich komme mir wie jemand vor, der anderen etwas verkaufen muss, noch dazu von oben angeordnet.“

HERZWESEN® als innere Helfer

InFP 0318 Big Datei A4 Page42 Image2 der Arbeit mit Erwachsenen lassen sich mit den Handpuppen leicht innere Einstellungen, Denkmuster, Glaubenssätze spürbar machen. Die HERZWESEN® können zu „inneren Helfern“ werden, wenn abwertende oder kritische Anteile zu sehr im Vordergrund stehen. Eine größere Differenzierung von Anteilen wird möglich, Mut für den eigenen Weg wird erfahrbar, Unverbundenes kann miteinander in sinnvolle Verbindung gebracht werden und die Klientin dabei unterstützen, Persönlichkeitsanteile zu integrieren. Ressourcen können leicht generiert und das Wesentliche begreifbar gemacht werden.

IFP 0318 Big Datei A4 Page42 Image3m ersten Schritt erarbeite ich Ressourcen mit der Klientin zusammen, was ihr sehr leichtfällt und ihre Motivation bereits innerhalb kurzer Zeit steigert. Sie nimmt sich spontan das HERZWESEN® Red, das auch die Kinder sehr lieben.

Das Kurzformat für ein Selbstcoaching mit HERZWESEN®

1. Wie wirkt das HERZWESEN® auf Sie?

Die Klientin nimmt Red in ihre Hand, bewegt, dreht und betrachtet das Wesen genau. Sie sammelt auf ihrem Arbeitsblatt dazu Begriffe: Red ist lebendig, lustig, er kann wütend sein, er zeigt die Zähne, stemmt die Arme in die Hüften, er packt alles an und zeigt sich auf seine Art und Weise. Er geht nach vorne, er hat schwarze Augen und einen großen Mund, denn er hat viel zu erzählen. Er sieht und fühlt alles, er kann seine zwei Hörner zeigen und keiner nimmt es ihm übel. Er eckt schon mal an, er drückt aus, was er fühlt und denkt. Er wirkt gefestigt, ist ein kleiner Rebell und er würde zu mir sagen: „Lass dich nicht unterkriegen, geh deinen Weg, es ist jetzt so, wie es ist.“

2. Was spricht Sie besonders an diesem HERZWESEN® an?

Mir imponiert an Red, dass er eine große Klappe hat. Er steht da und sagt das, was er zu sagen hat. „Im Hier und Jetzt! Geh deinen Weg, mach es einfach, denke nicht darüber nach.“

3. Wofür kann das jetzt im Hinblick auf den Vortrag gut sein?

Hier atmet sie erst mal spürbar auf und sagt erleichtert, dass sich vieles in ihrem Kopf abgespielt habe. Und sie sei auch eine gut reflektierte Fachkraft, die ernst genommen werden möchte. Auch von ihrem Vorgesetzten. Und so ganz habe sie sich in dem Moment nicht ernst genommen gefühlt. Und sie lächelt und zwinkert Red zu und sagt ihm bedeutungsvoll: „Danke lieber Red, ich nehme mich grad selbst ernst und das gefällt mir gut“. Er sagt mir: „Hey, pack`s an. Du bist die Powerfrau. Den Elevator Pitch knacken wir zusammen.“

Da nimmt sie den Green und sagt:

„Der Green gefällt mir ja ganz besonders, weil er auch so etwas Wissendes, Gütiges und Ausgleichendes ausstrahlt. Er ist so in sich gefestigt, der nimmt mich ernst. Den finde ich richtig kess, wenn er die Zunge rausstreckt. Er hat einen großen Kopf, ist ein Denker, er hat aufmerksame Augen, einen lächelnden Mund mit einer sichtbaren roten Zunge, die er auch einrollen kann. Grün ist für mich die Farbe der Hoffnung, er ist weich, sensibel, schön anzufassen, leicht, lebendig, glücklich.“

„Was mir grad an ihm besonders als Ressource gefällt: Er ist unbeschwert. Wenn Green etwas auf dem Herzen hat, würde er es mit ganz einfachen Worten sagen.“

Green gibt mir hier den Tipp: „Der Elevator Pitch ist deine Arbeitsgrundlage. Sag es mit einfachen Worten. Das bist du, darin bist du lebendig und bleibst dir treu!“

Die erarbeiteten Ressourcen auf die Bühne bringen

„Das Gefestigtsein und Mich-selbst-ernstNehmen ist mir grad so wichtig bei Green. Es unterstützt mich beim Kongress und bei dem Vortrag, dass ich mir selbst treu bleibe und für die Vorstellung einfache Worte finde. Das sind ganz wichtige Werte. Red steht da und sagt das, was er zu sagen hat. Geh deinen Weg, mach es einfach. Im Hier und Jetzt! Klar und deutlich.“

In einer kurzen Imaginationsübung trage ich noch einmal alle erarbeiteten Ressourcen für die Klientin zusammen. Sie entspannt sich spürbar und verbalisiert danach, dass sie wieder mehr ihre innere Balance spürt. „Ich fühle mich ruhiger, ausgeglichener und gefestigter. Ich spüre mehr meine Selbstkompetenz und kann jetzt die Dinge so annehmen, wie sie sind. Ich akzeptiere den Elevator Pitch. Und ich spüre meine Kreativität und Freiheit, den Elevator Pitch so zu gestalten, wie es sich für mich richtig anfühlt.“

Sie wählt die beiden Handpuppen als persönliche Begleiter für weitere Selbstcoachings zu Hause aus. Und da schauen sie Red und Green fröhlich an. Zwinkerten sie ihr nicht gerade sogar ein wenig zu und ermutigten sie: „Na los, endlich, zeig dich mit dem, was dich ausmacht!“

Und wie toll funktioniert das menschliche Gehirn, wenn es in Bruchteilen von Sekunden Bilder, Geschichten und Worte zu etwas Neuem kreiert. Genau diese Kompetenzen brachten die beiden Handpuppen, die sicher auch noch viel weiteres Entwicklungspotenzial in sich haben, in diesem Coaching auf die Bühne der Akteurin. Die beiden Handpuppen haben wichtige Anteile in ihr ganz einfach, lebendig, neugierig und kreativ zu einem Ganzen zusammengebracht.

FP 0318 Big Datei A4 Page44 Image2Spürbar für sie ist es geworden, dass das Konzept HERZWESEN®-Lernen mit allen Sinnen ein leises, kraftvolles und umfassendes Konzept in dieser lauten Welt ist, das gerade die Schnelllebigkeit im Zeitalter von Globalisierungen mehr außen vor lässt und den Menschen in seiner Persönlichkeit mit individuellen und vielfältigen Facetten wahrnimmt. So sind die HERZWESEN® in ihrer Archetypik angelegt – für Dinge, die uns am Herzen liegen, brauchen wir Menschen, die alle ihre Facetten, ihre Besonderheiten leben, jenseits von Mainstreams und dem, was gerade hip ist.

Sie fragen sich, wie lange die Vorstellung der Klientin gedauert hat? Sie berichtete mir davon, dass sie tatsächlich etwas länger als für einen Elevator Pitch benötigt habe – nämlich fünf Minuten. „Aber das ist wohl gar nicht aufgefallen“, sagte sie, „denn es hat Spaß und Freude gemacht und die Neugier geweckt!“

Und wofür ich das geschrieben habe – bleiben Sie sich selbst treu!

Marie-Anne RaithelMarie-Anne Raithel
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coachin DVNLP, EMDR-Therapeutin, Traumapädagogin, zertifizierte Fortbildung Universitätsklinikum Ulm: Kinderschutz in Institutionen und Arbeit mit traumabelasteten Kindern und Jugendlichen, Dozentin der Paracelsus Schule Aachen
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