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Systemische Psycho-Kinesiologie

„Heil werden“ von Geist, Seele und Körper durch Veränderung des eigenen Blickwinkels

fotolia©arukuhitoSchon immer waren die Menschen auf der Suche nach „Heilwerdung“. Mithilfe des Muskeltestes (Kinesiologie) hat man schon vor Tausenden von Jahren Wasser aus verschiedenen Quellen auf seine Bekömmlichkeit getestet. Dr. George Goodheart, Arzt für Chirotherapie und „Gründervater“ der Applied Kinesiology und des manuellen Muskeltests, hat in den 1960ern das Motto geprägt: „Der Körper lügt nicht.“ Später folgte „Touch for Health“ als Methode der Gesundheitsvorsorge. Und alles basiert auf dem Wissen, dass der Muskeltest – korrekt angewandt – eine absolut zuverlässige Aussage macht. Und spätestens seit Sigmund Freud ist auch das Unterbewusstsein allgemein anerkannt.

Die systemische Psycho-Kinesiologie ist relativ neu. Bei dieser Arbeit wird die psychokinesiologische Sitzung um Elemente aus dem Familienstellen nach Bert Hellinger (systemische Arbeit) bereichert.

Was ist nun aber Psycho-Kinesiologie?

Bei dieser Richtung der Kinesiologie führt der Behandler über den Muskeltest einen Dialog mit dem Unterbewussten – also der Psyche – des Patienten. Hier werden Dinge abgefragt, die sich dem Bewussten entzogen haben, weil der Patient zu klein war und/oder seine Traumata verdrängt hat. Ereignisse und/oder Traumata werden wieder in das Bewusstsein geholt, damit sie im Hier und Jetzt verarbeitet und die in ihnen gespeicherten Stressbelastungen abgelöst werden können. Die damit erreichten Lösungen sind anhaltend und sehr tief.

Die Psycho-Kinesiologie selbst ist eine von Dr. Dietrich Klinghardt (USA) in den 1990erJahren entwickelte Methode, die bereits ohne den systemischen Anteil durch die Transformation meist zu einer wunderbaren Quelle von Kraft, Gesundheit und Kreativität führte. Dr. Klinghardt durfte vor etlichen Jahren Bert Hellinger kennenlernen. Daraus entstand eine große Achtung vor dessen Arbeit und dem Menschen selbst. Und im Laufe der beiderseitigen Freundschaft hat Dietrich Klinghardt seine Arbeit (kurz PK) um die Elemente des Familienstellens erweitert.

Therapierbar ist im Grunde genommen jede Erkrankung – egal ob körperlich oder seelisch. Dr. Klinghardt jedenfalls geht davon aus, dass jede körperliche Erkrankung ihren Ursprung ganz oder teilweise im Unterbewussten hat. Hier sind alle Kindheitserinnerungen gespeichert (wie in einem Computer oder Tagebuch). Und diese Erinnerungen beginnen in dem Moment, in dem aus Eiund Samenzelle der kleine Mensch geformt wird. In Ausnahmefällen geht es auch einmal noch weiter zurück. Bei den konfliktbeladenen und krankheitsauslösenden Erinnerungen spricht er von einem sog. USK – einem „unerlösten seelischen Konflikt“. Es kann sich sicher kaum einer von uns von einem oder zumeist mehreren solcher Konflikte freisprechen. Laut Dr. Klinghardt bestimmt später der Konfliktinhalt den Ort und die Art der Erkrankung, während die Schwere des Traumas und sein Zeitpunkt im Leben des Patienten die Schwere der Erkrankung bestimmen.

Heilung wird erreicht, wenn sich der Patient an den Konfliktinhalt erinnert, die Konfliktspannung neurophysiologisch vom Nervensystem entkoppelt wird und die zur Zeit des Ursprungstraumas verinnerlichten einschränkenden Glaubenssätze gelöscht bzw. neu überschrieben werden.

Wie darf man sich das vorstellen?

Vom Zeitpunkt der Menschwerdung bis zum Alter von ungefähr fünf Jahren sammeln wir unsere ersten Erfahrungen und halten diese zunächst für richtig.

Mit ca. fünf Jahren haben wir diese Erfahrungen alle in unser ureigenstes Tagebuch geschrieben. Jetzt wollen wir mehr davon. Also machen wir aus dem Tagebuch ein Drehbuch – mit den vertrauten Wiederholungen. Irgendwann merken wir aber, dass da Wiederholungen sind, die mit dem Hier und Jetzt nicht mehr gut vereinbar sind.

Ein Beispiel

Ein kleines Mädchen malt voller Hingabe ein Bild für den Papa. Genau deshalb kommt es zwei Minuten zu spät zum Abendessen. Strahlend reicht es dem Papa das Bild und erhält eine Ohrfeige, weil es zu spät ist. Wie wird wohl ab sofort die Beziehung der Tochter zum Vater sein? Wie viele autodestruktive Glaubenssätze werden an diesem Ereignis hängen – außer „Ich bin nicht liebenswert.“.

Hier beginnt die Arbeit der Psycho-Kinesiologie

Entscheidend für das Gelingen sind ein ausführliches vertrauensvolles Vorgespräch und das Erstellen eines Genogramms (Familienstammbaums) über drei Generationen durch den Patienten. Um das Genogramm zu erstellen, lernt der Patient liebevoll zu fragen (wo noch gefragt werden kann). Dabei erfährt er häufig Dinge, die bisher nicht in seinem Horizont waren. So kommt er anschließend gut vorbereitet in die Praxis und ist jetzt viel besser imstande, seine „wahre Not“ zu benennen.

Nach Festlegung des Behandlungsziels wird der Patient bequem auf die Liege gebettet und zugedeckt. Damit er besser mit seiner Seele im Kontakt ist, schließt er die Augen. Dann wird über den Muskeltest ein Dialog mit dem Unterbewusstsein des Patienten geführt. Ereignisse, die tief verdrängt waren, kommen so ans Licht. Durch das Wiedererinnern können sich die damit verbundenen aufgestauten Gefühle des Patienten entladen und der Konflikt ist bereit zum Entkoppeln.

Dies geschieht in der systemischen PsychoKinesiologie zumeist durch liebevolle lö- sende Sätze. Durch das Aussprechen dieser Sätze verändert sich i. d. R. das innere Bild der Familie und ihrer Konflikte. Das Energiefeld wird dann sehr weit – je nach Wahrnehmung des Patienten. Und genau dadurch wird eine umfassende Lösung möglich. Auch Farbbrillen und Klopftechniken können für die Abkoppelung von Stress mit zum Einsatz kommen.

Damit solch tief greifende Lösungen möglich sind, muss der Patient oft vorher den Mitgliedern seines Systems versprechen, mit allem, was über den Muskeltest ans Licht kommt, frei von Bewertung, mit Respekt, Achtung und Dankbarkeit umzugehen. Und so manches Mal glaubt man bei diesem Versprechen ein tiefes Aufseufzen auf der anderen Seite zu hören; denn wer von uns ist schon restlos frei von vermeintlicher Schuld und Scham in die Anderswelt gegangen?

Seitens des Behandlers und des Behandelten ist hier also unbedingt ein Höchstmaß an Mut, Demut und absolut ehrlicher Arbeit gefordert.

Zum guten Schluss dürfen dann alte Glaubenssätze im Tagebuch überschrieben werden mit Sätzen, die das Hier und Jetzt glücklich und gesund gestalten. Der Patient kann entspannt und gesund seinen Weg fortsetzen.

Fallbeispiele

Bub, 4 Jahre: Die Mutter kündigt den Besuch bei mir als letzten Versuch vor einer angedrohten Operation an. Ein Hoden kam mit Mühe. Der zweite zeigte sich kurz, verschwand dann aber wieder in den Bauchraum. Der Muskeltest ergibt, dass die Mutter ein Mädchen wollte. Mit großem Schreck legt die Mutter spontan eine Hand auf den Schoss des Kindes und sagt: „Natürlich darfst du ein Bub sein“. Vier Wochen später erfolgt ein Anruf der Mutter mit den Worten: „Der Hoden ist da, die OP ist abgesagt“.

Kind, 9 Jahre: Der Junge ist in der Schule plötzlich sehr schlecht geworden. Die Testung ergibt, dass das Kind im Alter von einem halben Jahr für einen sehr weit entfernten Urlaub der Eltern zur Oma gegeben wurde. Dort erleidet der Bub einen lebensbedrohlichen Darmverschluss. Die Mutter kann aufgrund der großen Entfernung gar nicht schnell genug zurückkommen. Ich klopfe zum Entstressen einfach die passenden Akupunkte und gebe dem Kind Raum für seine Gedanken und Gefühle. Nach dem Entkoppeln weint das Kind spontan eine Minute heftig, schüttelt sich dann und fragt „Was war das denn?“ Von da an ist er ein Einser-Schüler.

Frau, Anfang 50: Sie entwickelt beidseits ein hoch aggressives Brustkarzinom, das brusterhaltend operiert wird. Die Psycho-Kinesiologie sowie eine medizinische Untersuchung und anschließende Operation ergeben, dass sie ihren eigenen Zwilling im Bauch hatte – ein sog. Teratom. Die Testung sagt, dass der schlimmste Moment für die Patientin das Absterben ihres Zwillings war. Aber genau das konnte niemand wissen. Ein tief innerer und unbewusster Vorwurf an die Mutter führt von Anfang an zu einer schwierigen Mutter-Kind-Beziehung. Nach Ablösen dieses Konflikts und einer Familienaufstellung zieht die Patientin zurück in ihre Heimat und wird gesund.

Zwillingsmädchen, 12 Jahre: Die Mutter kennt die Glaubenssätze der Kinder glücklicherweise sehr gut. Ein Kind erscheint im schwarzen Totenkopf-T-Shirt. Das erstgeborene Mädchen (helles Shirt) hasst es, „wenn etwas über ihren Kopf hinweg entschieden wird“. Sie entwickelt Blasenentzündung, Angina, kaut Nägel und lutscht am Daumen. Das zweitgeborene Mädchen trägt grundsätzlich das Totenkopfhemd. Für die Kinder war es ein Notkaiserschnitt sechs Wochen vor dem errechneten Termin. Der Brutkasten war unumgänglich. Die getrennt vorgenommene Psycho-Kinesiologie-Arbeit mit den Kindern ergibt, dass das zweite Kind noch im Bauch für das erste sterben wollte, weil klar schien, dass zu wenig Platz in Mutters Bauch sei. Das erste Kind hasst diese Entscheidung. Nach Auflösung dieser tiefen Traumata sitzen Mutter und Kinder weinend im Sprechzimmer und beschließen – auf meinen Vorschlag hin – im Anschluss Geburtstag feiern zu gehen. Das Totenkopf-Shirt wird entsorgt.

Und einmal hat ein kleines Mädchen auf dem Weg zu einer Kollegin seine Mutter gefragt:

„Gehen wir zum Arzt oder zur Zauberin?“

Gabriele HoffmannGabriele Hoffmann
Heilpraktikerin, geprüfte Klinghardt-Dozentin u. v. m.

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