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PraMa5000

2012-04-Prama1

Die Software für Heilpraktiker und Psychotherapeuten nimmt langsam Gestalt an

Manch einer macht es sich zu dieser Jahreszeit mit einem Krimi oder vielleicht einem gut lesbaren Fachbuch am Kamin gemütlich. Der Lesestoff des Teams, das zusammen mit dem Softwareentwicklungsunternehmen i.syde die erste maßgeschneiderte Praxissoftware für Heilpraktiker und Psychotherapeuten in Deutschland entwirft, ist da etwas anderer Natur: Fast 90 eng beschriebene DIN A4 Seiten umfasst die Dokumentation dessen, was die Software können soll, wie Daten verarbeitet werden müssen, welche Grundlagen, praktische Arbeitsschritte, gesetzliche Richtlinien oder Verfahrensmaßgaben dabei zugrunde liegen. Nach Einschätzung des Tester-Teams unter Leitung von VFP-Präsident Dr. Werner Weishaupt und der Heilpraktikerin für Psychotherapie Melanie Göldner, Co-Autorin der neuen Software, sind die Anforderungen an das Programm und dessen Möglichkeiten jetzt deckungsgleich – zumindest auf dem Papier. Nun müssen die Spezialisten von i.syde ihr neuestes Werk „nur“ noch programmieren.

PraMa5000 lautet der Arbeitstitel des Programms, das Heilpraktikern und Therapeuten das Leben künftig leichter macht. Bislang musste sich der Berufsstand im administrativen Bereich mit allerlei letztlich unbefriedigenden Kompromissen behelfen: Oftmals laufen auf den Rechnern Programme, die einerseits überdimensioniert und unübersichtlich sind, andererseits aber für Heilpraktiker und Psychotherapeuten wichtige Funktionen nicht bieten. Dr. Werner Weishaupt: „Der Verwaltungsaufwand und die gesetzlichen Vorgaben werden immer umfangreicher. Und gerade wir, die wir mit Menschen arbeiten, müssen auf eine funktionale EDV-Unterstützung zurückgreifen können, die die Arbeit erleichtert und nicht erschwert.“

Die Softwareschmiede i.syde aus Niedersachsen hat sich auf die Entwicklung von Programmen spezialisiert, die genau das können, was der Anwender braucht. Das aber setzt voraus, dass das Anforderungsprofil im Vorfeld sehr genau umrissen wird. „Gemeinsam mit dem Tester- Team des VFP haben wir eine Anforderungsanalyse samt Prozessdefinition erstellt“, sagt i.syde-Prokurist Thorben Dierking. Melanie Göldner fungiert hierbei als „Übersetzerin“ zwischen Therapeuten und Softwarespezialisten.

Denn die Begrifflichkeiten zwischen beiden Seiten, den Entwicklern und den Therapeuten, unterscheiden sich doch sehr. So haben Tester wie Entwickler in den vergangenen Monaten viel Zeit investiert, um auf besagten 90 Seiten festzuschreiben, was PraMa5000 können soll. Wie so oft, steckt der Teufel im Detail, und auf solche Finessen stieß man immer wieder in den umfangreichen Arbeitsgesprächen, die mit der Softwareentwicklung einhergehen: So sollte jemand, der die Dienste eines Therapeuten in Anspruch nimmt, Klient, Interessent, Teilnehmer oder auch mehreres zugleich sein können. Hat die Krankenkasse also die Kostenübernahme für eine Anzahl Sitzungen bewilligt, muss das Programm in der Lage sein, diese Bewilligung auch rückwirkend zu verarbeiten.

Sind Gruppentermine geplant, meldet PraMa5000 automatisch, wenn die Gruppe unterbelegt oder überbucht ist und legt automatisch eine Warteliste an. In die kann der Anwender aber jederzeit auch manuell eingreifen – z. B. weil aus therapeutischer Sicht die Anmeldung eines Klienten (der in diesem Fall auch Teilnehmer ist) vorgezogen werden soll. Solche Feinheiten sind es, die – neben offensichtlicheren Vorzügen wie einer umfangreichen Wiedervorlagefunktion, Kompatibilität mit anderen Programmen, problemlosem Einsatz auf einem oder mehreren Rechnern, Adressverwaltung, Terminplaner, Rechnungslegung auf verschiedenen Grundlagen etc. – PraMa5000 zu einer echten Erleichterung machen sollen.

Thorben Dierking: „Auf Grundlage der Dokumentation setzen wir um, was die VFP-Mitglieder von einer funktionalen Software erwarten. Die Grundsätze des Programms sind klar. Wenn die Testversion läuft, geht es dann nur noch um Feinheiten.“ In den kommenden Monaten erstellen die Entwickler von i.syde eine lauffähige Testversion, die schon einen recht konkreten Vorgeschmack auf das Endresultat liefern wird, zugleich aber noch Raum für Feinheiten und Verbesserungen im Detail lässt.

Das PraMa5000-Team