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Von der Tierkommunikation zur Menschkommunikation

Wie ich durch Tierkommunikation mich selbst verstehen lernte

2016 stieß ich erstmals auf den Begriff „Tierkommunikation“. Beim Schnupperkurs im Münchner Tierheim fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen, um was es dabei ging: Tierkommunikation meinte die telepathische Kontaktaufnahme mit Tieren, also die Gedanken von Tieren zu lesen! Dass so etwas möglich war, wagte ich bis dahin nicht zu träumen. Das wollte ich lernen!

Wenige Wochen später fand ich mich schon im Einsteigerkurs wieder. Ganz zu Beginn las die Dozentin eine geführte Entspannungsmeditation vor. Es folgten Wahrnehmungsübungen mit verschlossenen Augen durch Riechen und Ertasten. Kurz darauf flog der Stift schon wie von Geisterhand über das Papier mit Informationen über ein Tier, von dem ich lediglich ein Foto, einen Namen und Alter vor mir hatte. Wie war das möglich? Als Kopfmensch wollte ich verstehen, was da vor sich ging und woher die Informationen zu mir kamen. Ich las viel über Intuition, die Aktivierung des 3. Auges, Telepathie und energetische Heilmethoden.

Die verschwundene Katze

Mit Tieren von Freunden übte ich begeistert die Kontaktaufnahme mit Hunden, Katzen und Pferden und freute mich, wenn ihre Menschen meine Wahrnehmungen bestätigten und sie zudem neue Erkenntnisse über ihr Tier gewinnen konnten bzw. über ihr Verhältnis zum Tier. Als Anfang 2020 die Katze eines Freundes verschwand und ich ihm keinen entscheidenden Hinweis geben konnte, um die Katze wiederzufinden, ließ ich die Tierkommunikation etwas frustriert und desillusioniert erst einmal ruhen.

Das verschwundene Geld

In der Zwischenzeit hatte sich in meinem Leben viel getan: Ich ließ meinen Job, meine Familie, mein Umfeld und sogar mein Heimatland hinter mir und wanderte nach Italien aus. Diesem Neuanfang folgte ein gutes halbes Jahr später ein großer finanzieller Verlust, der mein Nervengerüst endgültig zum Einsturz brachte. In den darauffolgenden Tagen ging ich in die Eigenverantwortung und stellte mich dem Schmerz über diesen Verlust in geführten Meditationen und Hypnosen zu Hause. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was das alles mit der Tierkommunikation zu tun hat. Knappe zwei Wochen später bekam ich die Antwort darauf und viele weitere Antworten dazu.

Ich spazierte mit meinem Hund in der Natur und spürte plötzlich einen inneren Frieden in mir, Dankbarkeit und so viel Klarheit über viele andere Fragen, die ich mir in der letzten Zeit gestellt hatte, sogar über die verschwundene Katze. Sie ist im Übrigen bis heute, gute drei Jahre später noch nicht wieder aufgetaucht.

Was war passiert und woher kamen nun die Antworten? Anschließend recherchierte ich wieder im Internet, um Erklärungen zu finden. Offenbar hatte ich mich an diesem Tag selbst wiedergefunden und auch den Zugang zu meiner inneren Stimme, die allwissend ist und alles über mich, mein Familiensystem und sogar die Systeme von Tieren in meinem Umfeld weiß.

Wie konnte es sein, dass die Tierkommunikation nun funktionierte, obwohl ich sie seit Monaten nicht mehr geübt hatte? Ich hatte in den vorherigen Wochen sehr viel meditiert und war nicht die erste Übung beim Einsteigerkurs damals eine Meditation? Offenbar kam ich durch Meditation in Kontakt zu meinem Inneren und gleichzeitig mit meiner inneren Stimme. Tierkommunikation ist also nichts anderes als meine innere Stimme! Sicherlich half mir die Beschäftigung mit der Tierkommunikation später beim Meditieren und bei der Wahrnehmung meiner inneren Stimme.

Das berühmte Bauchgefühl kennen wir alle und allzu oft ignorieren wir es, weil es unlogisch oder verrückt zu sein scheint. Die vielen kleinen Bestätigungen, die ich bei der Tierkommunikation erhielt, wie die Farbe des Schlafplatzes oder das Lieblingsspielzeug, das ich richtig gesehen hatte, halfen mir später, sicher meinem Bauchgefühl zu vertrauen.

Herz-zu-Herz-Verbindung und Alpha-Schwingung

Eine Methode zur Kontaktaufnahme mit einem Tier ist die Vorstellung eines Lichtstrahls vom eigenen Herzen zu dem des Tieres. Manche Tierkommunikatoren sprechen hier auch von der Alpha-Schwingung.

Diese beschreibt einen niedrigen Frequenzbereich im Gehirn, in dem wir Zugriff auf unsere Intuition haben. Je höher die Frequenz im Gehirn ist, desto gestresster sind wir und desto aktiver ist unser Verstand.

Um den Kontakt zu unserer Intuition herzustellen, ist es nötig, unsere Gehirnwellen zu verlangsamen. Dafür braucht es Entspannung, die Beruhigung des Nervensystems durch Meditation, langsame Atmung, Kontakt mit der Natur oder Sport, um nur ein paar Möglichkeiten von vielen zu nennen.

Schlüssel zu meiner Seele

Heutzutage gibt es unzählige Seminare mit dem Ziel, Zugang zur inneren Stimme zu bekommen. Ich war damals weder der Meinung, ich bräuchte eine Psychotherapie, noch wollte ich andere Menschen therapeutisch oder als Coach unterstützen.

Die Liebe zu den Tieren war im Nachhinein betrachtet der Schlüssel zur Tür meiner Seele. Mein Herz für Tiere zu öffnen, fiel mir immer schon leichter, als Menschen gegenüber oder zu mir selbst wohlwollend zu sein. Ohne es zu wissen, begann ich mit der Ausbildung zur Tierkommunikatorin meine eigene Persönlichkeitsentwicklung. Ich hatte keinerlei Ahnung damals, dass ich eigentlich lernte, mit mir selbst zu kommunizieren und mich zu verstehen, wie ich wirklich bin.

Durch die Tierkommunikation interessierte ich mich auch für Familienaufstellung und Hypnosetherapie. Ich probierte auch Neurofeedback-Therapie aus. Dabei wird die Gehirnaktivität auf einem Monitor für den Patienten sichtbar gemacht und dieser versucht dann, seine Gehirnfrequenz durch die Anzeige auf dem Bildschirm in einen niedrigeren Frequenzbereich zu lenken. Diese Therapie erzielte leider keine nachhaltigen positiven Effekte bei mir. Erst viel später stellte ich fest, dass genau das bei der Tierkommunikation geschieht, wie zuvor mit der Alpha-Schwingung beschrieben.

Menschkommunikation

Wenn ich es schaffe, mein Gehirn in diese Schwingung zu bringen, bekomme ich Informationen über Tiere und ihre Menschen. In meiner Vorstellung läuft der Informationsaustausch vorwiegend auf der menschlichen Ebene. Mit unseren eigenen Artgenossen ist die Kommunikation natürlich noch leichter als mit Tieren, auch ohne Worte über räumliche Distanz. Das war früher nachweislich so und lässt sich bei Urvölkern immer noch beobachten. Das klassische Beispiel für Telepathie oder Telekommunikation bei Naturvölkern ist, wenn zum Stamm zurückkehrende Jäger nur dann ein brennendes Feuer vorfinden, wenn sie erfolgreich bei der Jagd waren.

Von Rupert Sheldrake kennen wir ähnliche Beobachtungen bei Haustieren. In zahlreichen Versuchen konnte er nachweisen, dass z. B. Hunde schon in dem Moment zur Tür laufen, in dem ihr Mensch auch nur den Gedanken fasst, sich auf den Heimweg zu machen. Für mich steht außer Frage, dass eine Energieübertragung vom Menschen auf das Tier in Form von Gedanken möglich ist, zumal Tiere sensibler auf Energien reagieren als wir Menschen.

Wenn mein Hund beim Spazierengehen einer Katze hinterherjagt, bleiben meine Rufe oft ohne Folge, zumal sich mein Ärger meistens in meiner Stimme niederschlägt. Wenn ich ihm hingegen mein Herz öffne und positive Energie schicke, ist er wenige Sekunden später auf dem Weg zu mir.

Dieses Beispiel zeigt auch sehr schön, was Tierkommunikation mit mir macht. Anstatt in der Wut, Angst oder Besorgnis zu verharren, öffne ich mein Herz, was mir selbst guttut und mich in eine höhere Energie bringt. In Situationen, in denen ich merke, dass es eng und angespannt in mir wird, ich wenig Energie, Angst und düstere Gedanken habe, ist es genau diese Herzöffnung, die Erleichterung bringt. Anschließend sehe ich die positiven und schönen Dinge wieder und spüre Dankbarkeit, was für mich ganz wichtig ist, um mich in eine höhere Energie zu versetzen. In dieser Energie bin ich dann auch empfänglich für andere Wege und Ideen meiner Intuition.

Letztendlich ist es nicht eine Unterhaltung mit einem Tier, sondern die Herzöffnung, die mich aus einem emotionalen Tief holt. Es fällt mir immer noch am leichtesten, mein Herz Tieren gegenüber zu öffnen und inzwischen klappt es immer öfter auch bei Menschen.

Andrea Erhard:
Rote Wirecard vom Universum.
Wie ich für 75 000 € mein Bewusstsein erweiterte.
Lebensgut Verlag

Andrea Erhard
Die Diplom-Kulturwirtin (Univ.) war in der Fernsehbranche tätig, zunehmend widmete sie sich ihrer Leidenschaft für Tiere und Menschen, es folgten Ausbildungen in Tierkommunikation, Familienstellen und Hypnosetherapie. Die Autorin und Landwirtin lebt in Mittelitalien.

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Foto: ©DWP | adobe stock.com