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Psychologie heute veröffentlicht Stellungnahme gegen die Heilpraktiker für Psychotherapie – der VFP protestiert

In der aktuellen Ausgabe der Psychologie heute (07/22) wurde in der Rubrik „Was mich stört/ärgert“ einen Artikel des emeritierten Professors Thomas Frydrich veröffentlicht. Darin äußert er sich abfällig über die Berufsgruppe der Heilpraktiker für Psychotherapie auf eine Art und Weise, die nicht für uns nicht zu tolerieren ist:
„Aus allem resultiert der klare Ratschlag, bei der Suche nach Psychotherapie unbedingt darauf zu achten, ob eine Approbation vorliegt. Und hieraus folgt weiterhin die klare Forderung an das Gesundheitssystem, Zulassungen für Psychotherapie über der Heilpraktikergesetz in Zukunft nicht mehr zu ermöglichen.“ (Psychologie heute 07/22, Seite 10) In einem Leserbrief an die Redaktion wies Dr. Weishaupt für den VFP u.a. auf Folgendes hin: „Indem Herr Prof. Frydrich nur auf den lt. Gesetz erforderlichen Hauptschulabschluss hinweist, unterschlägt er, dass eine große Anzahl unserer Kolleg:innen ein akademisches Studium als Diplom-Psychologen, Diplom-Pädagogen, Sozialpädagogen u.a. verwandten Studienrichtungen abgeschlossen haben und nur aufgrund der derzeitigen Rechtslage die Heilpraktikerprüfung ablegen müssen, um therapeutisch tätig werden zu dürfen. Zudem verfügen alle Kolleg:innen über Aus- und Weiterbildungen in psychotherapeutischen Verfahren, ohne die sie auf dem Markt scheitern würden, weil sie den hilfesuchenden Menschen einfach nicht helfen könnten.
Die pauschale Abwertung aller nicht-approbierten Psychotherapeut:innen empfinden wir als extrem problematisch und massiv verunsichernd gegenüber den Therapiesuchenden. Unserer Auffassung nach geht es darum, jedes diskriminierende Schwarz-Weiß-Denken hinter sich zu lassen und zu erkennen, dass es generell gute und schlechte Psychotherapeut:innen gibt - und zwar gänzlich unabhängig von Approbation, Ausbildung und Methodik. Letztlich ist lt. Prof. Klaus Grawe u.a. der wichtigste Wirkfaktor einer gelungenen Psychotherapie die Qualität der therapeutischen Beziehung.“
Die Redaktion der Psychologie heute sagte zu, zumindest Teile des Leserbriefs zu veröffentlichen und in einem späteren Heft auch eine Gegenmeinung zu publizieren.

 

Stand: 30.06.2022