Das Impuls-ABC, Teil 1 von A bis O
Ohne Buchstaben keine Wörter. Ohne Wörter keine Sätze, Texte und Bücher. Ohne Buchstaben und Wörter keine gesprochene Sprache.
Kinder, die zur Schule kommen, werden liebevoll als „ABC-Schützen“ bezeichnet und tauchen im Laufe des ersten Schuljahres in die Welt der Buchstaben und Wörter ein. Ein großartiges Geschenk, lesen und schreiben zu lernen und es dann auch anwenden zu können. Wir dürfen uns immer wieder dankbar ins Gedächtnis rufen, dass dies in vielen Teilen der Erde keine Selbstverständlichkeit ist.
Laut Wikipedia ist ein Wort eine selbstständige sprachliche Einheit und in der natürlichen Sprache besitzt es – im Gegensatz zu einem Laut oder einer Silbe – eine eigenständige Bedeutung.
Worte können verbindlich sein und sich miteinander zu einem neuen Wort verbinden. Worte sind auf der einen Seite begrenzend, denn manchmal erleben wir Momente, wo uns sprichwörtlich die Worte fehlen, um das zu beschreiben, was wir sehen, empfinden oder fühlen. Und Worte können für jeden seine ganz persönliche und eigene Bedeutung haben. Auf der anderen Seite besteht die unbegrenzte Möglichkeit darin, aus diesem Wort in die innere Welt der Gefühle und Erinnerungen einzutauchen, die wir mit diesem oder jenem Wort verbinden. Sie werden sehen, dass ein Wort das andere ergibt und es oftmals viele Worte braucht, um ein einziges Wort zu beschreiben.
Heute gibt es für Sie ein „Impuls-ABC“, in dem ich mir zu jedem Buchstaben ein Wort und einen Impuls überlegt habe. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Inspiration beim Lesen.
Die Atmung ist unser Geburts-Geschenk. Mit dem ersten eigenen Atemzug beginnt unser Leben. Wir atmen das Leben tief in uns ein und aus. Oder aus einer anderen Sicht betrachtet, be-atmet das Leben uns. Die Atmung ist der Schlüssel zur Achtsamkeit, eine Energiequelle für Körper, Geist und Gefühle.
Ich lade Sie ein, sich jetzt in diesem Moment, ganz egal, wo Sie gerade sind oder was Sie gerade machen, bewusst auf die Atmung zu konzentrieren und sich darauf einzulassen. So bringen Sie Ihren Fokus in die Gegenwart und obendrein kommt noch ein schöner Nebeneffekt dazu: Eine bewusste und tiefe Atmung wirkt beruhigend, bringt Klarheit und das Gedankenkarussell steht still – zumindest für diesen Moment!
Die Welt als Beobachter wahrzunehmen, von einer höheren Warte aus betrachtet, kann helfen, sich einen Überblick zu verschaffen. Vor allem in Situationen, die im ersten Moment ausweglos erscheinen. Oftmals fühlen wir uns sprichwörtlich darin gefangen oder stecken fest. Mit einem ersten Schritt zunächst raus aus der Situation – gerne auch bewusst einen Schritt nach links, nach rechts, nach hinten oder nach vorne. Und dann gedanklich weiter auf eine Leiter oder einen Jägerstand klettern, um eine andere Position einzunehmen, die Klarheit und neue Impulse für die nächsten Schritte bietet. Das eigene Leben von außen als Beobachter zu betrachten und dann zu handeln, ist etwas, woran wir uns wieder erinnern dürfen. Von höherer Warte aus zurück in die Schöpferkraft.
Eine Chance ist eine neue Möglichkeit, eine günstige Gelegenheit, die sich uns bietet. Ein wunderbares Zitat von Mark Twain lautet: „Gib jedem Tag die Chance, der beste deines Lebens zu werden.“
Nur wenn wir der Chance eine Chance geben und sie zulassen, stehen die Aussichten günstig. Die Chance kann nur kommen, wenn kein Deckel auf dem Marmeladenglas ist. So wünsche ich Ihnen viele wahrgenommene Chancen, die das Leben für Sie bereithält, um aus Ihrem Tag den besten Ihres Lebens zu gestalten.
Dankbarkeit zu empfinden ist gerade in dieser Zeit wertvoller denn je. Und manchmal tun wir uns auch schwer damit. Ein erster Schritt hin zur Dankbarkeit ist es, sich auf die kleinen und selbstverständlichen Dinge des Alltags und des Lebens zu besinnen. Ich lade Sie ein, sich zu fragen, für wen oder was Sie dankbar sind und wo Sie Dankbarkeit empfinden?
Ich bin mir sicher, dass Sie fündig werden. Mit jedem kleinen Dank wachsen Dankbarkeit und Wertschätzung und hinterlassen ein Lächeln in Ihrem Herzen. Danke!
Erfahrungen machen wir in unserem Leben unzählige. Mal sind es kleine, die „nicht der Rede wert sind“, mal große, die einschneidend und prägend sind. Mal sind es bewusste, mal unbewusste. Schlussendlich sind sie das Ergebnis unseres Handelns, Denkens und Fühlens. Dadurch erweitern wir unsere Lebenskenntnisse und beeinflussen unser Wirken und Leben.
Der Verstand bewertet diese Erfahrungen als „gut“ oder „schlecht“ und speichert sie in unserer Blackbox als „Lebenserfahrung“ ab.
Erleben wir ähnliche Situationen wieder, werden diese mit den Erfahrungen in unserer Blackbox abgeglichen und wir handeln, reagieren oder fühlen uns dementsprechend (gleich).
Unsere Vorstellungen und Überzeugungen prägen und erschaffen unsere Erfahrungswelt. Wenn wir unsere innersten Vorstellungen von dem, was möglich ist, erweitern, können wir auch unsere Lebenserfahrungen verändern und unseren Erfahrungsschatz vergrößern.
Mögen Sie viele wunderbare und bewusste Erfahrungen machen, die Ihr Leben bereichern.
Freude ist ein wundervoller Treibstoff. Wer Dinge in und mit Freude tut, beschenkt sich selbst in hohem Maß. Dann ist Freude eine unglaubliche Energiequelle, aus der wir schöpfen können, ohne müde zu werden. Wir kommen in einen Flow-Zustand. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Kindern. Sie gehen mit Freude durch den Tag und ihr Leben und blicken mit strahlenden Kinderaugen in die Welt. Ich lade Sie ein, sich zu fragen, wo Sie Freude empfinden oder wo es Momente gab, die Ihnen Freude geschenkt haben.
Tanken Sie Freude auf und lassen sich mit dieser wundervollen Energie auf Ihrem Lebensstrom treiben.
Eine Portion Gelassenheit zu viel kann man immer gebrauchen. Gelassenheit hilft uns in stürmischen Zeiten, egal ob im Außen oder Innen, Ruhe zu bewahren oder sie wiederzuerlangen. In Gelassenheit steckt das Wort „lassen“. Manchmal tut es unglaublich gut, die Dinge erst einmal so stehen zu lassen, wie sie sind – sie sein lassen. Dieses Annehmen ist der erste Schritt, nicht dagegen anzukämpfen, sondern in aller Ruhe zu schauen, was dieser Moment jetzt braucht. Und dann mit Gelassenheit den nächsten Schritt gehen.
Ich lade Sie ein, sich zu überlegen, in welchen Momenten Sie das nächste Mal Ihre Extraportion Gelassenheit auspacken möchten.
Humor ist eine natürliche Fähigkeit, über Dinge zu schmunzeln oder zu lachen, die vielleicht gerade unangenehm oder schiefgelaufen sind. Eine Prise Humor im Leben wirkt aufheiternd und kann mancher Situation eine schöne Wendung geben. Dabei gibt es viele unterschiedliche Arten von Humor. Und manchmal versteht der Gesprächspartner diesen Humor nicht. Da könnte vielleicht das bekannte Sprichwort von Otto Julius Bierbaum helfen:
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“
Und wer weiß? Situationskomik bringt Lachen in die Welt und Lachen ist bekanntlich die beste Medizin. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele humorvolle Momente, in denen Sie über sich selbst oder gemeinsam mit anderen lachen können.
Wer kennt sie nicht, die Intuition?! Eine plötzliche Eingebung, die nicht dem Verstand, sondern eher dem Bauch entspringt. Es ist wie eine innere Stimme, die uns einen Impuls gibt, der schneller als jeder Gedanke ist. Doch wie oft vertrauen wir unserer Intuition, unserem Bauchgefühl? Meist ist es das Altbekannte, auf das wir zurückgreifen, da es aus früheren Erfahrungen Sinn gemacht, funktioniert und uns Sicherheit vermittelt hat.
Kennen Sie auch die Momente, in denen Ihre Intuition etwas anderes gesagt hat als Ihr Verstand? Und Sie sind dennoch dem Kopf gefolgt? Und im Nachhinein wäre der erste intuitive Impuls der clevere gewesen?
Seien Sie mutig und auch neugierig, das nächste Mal Ihrer Intuition zu folgen und zu staunen, wie es auch gehen kann!
Ein Jahr ist in unserer Zeitrechnung der Zeitraum, in dem die Erde einmal um die Sonne wandert. Das Jahr 2022 hat 12 Monate, 52 Wochen, 365 Tage, 8 760 Stunden, 525 600 Minuten usw.
Nun sind seit Neujahr schon einige Tage ins Land gezogen und vielleicht haben Sie sich etwas vorgenommen, was Sie unbedingt verändern, machen möchten ... oder Sie freuen sich auf Ihren Jahresurlaub, den Geburtstag oder andere Highlights des Jahres.
Summa summarum gibt es unzählige Momente, die ein Jahr für Sie bereithält. Warten Sie nicht und fangen Sie jetzt damit an, das neue Jahr mit Leben zu erfüllen, um am Jahresende dankbar sagen zu können: „Was für ein wunderbares Jahr!“
Eine Kerze spendet Licht und Wärme. Sie erhellt die Dunkelheit und vertreibt innere und äußere Kälte, indem sie uns durch die Kraft des Feuers ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Die Erfindung der Kerze liegt Schätzungen zufolge über 5 000 Jahre zurück, wobei Menschen schon vor über 40 000 Jahren steinerne Lampenschalen nutzten, die aus einem Docht und flüssigem Talg oder Tran bestanden.
Heute ist die brennende Kerze ein Symbol vieler Religionen und Kulturen. Wir Menschen genießen es, zu Hause Kerzen anzuzünden, in die Flammen zu schauen und uns vom Licht und der Wärme mit einem wohligen Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit beschenken zu lassen.
„Denn es ist besser, ein Licht anzuzünden, als der Dunkelheit zu grollen.“
Mit was verbinden Sie Leichtigkeit? In welchen Momenten erleben Sie innere Leichtigkeit und wo geht Ihnen etwas leicht von der Hand? Leichtigkeit können wir mit dem Element Luft in Verbindung bringen. So wie der sanfte Wind die Gräser hin- und herwiegt oder die leichte Brise, die Sie auf Ihrer Haut spüren. Die Dinge leicht zu nehmen, sodass nichts Schweres anhaftet, ist eine Kunst, die leichter gesagt als getan ist. Doch wem es gelingt, mit einer bewussten Einstellung, Leichtigkeit in sein Leben schweben zu lassen, wird erleben, wie einfach und leicht sich manche Dinge auflösen. Denn wenn Sie dies bewusst tun, entziehen Sie der Schwere und der Last ihren Fokus. Und Sie können nicht mehr heruntergezogen werden. In diesem Sinne:
„Nimm´s leicht und mach es dir nicht unnötig schwer!“
In der Musik verbinden sich Töne und Rhythmen miteinander und werden zu einer Melodie. Musik berührt unsere Herzen und kann uns in verschiedene Stimmungen versetzen. Wir können zur Musik tanzen, in die Stille gehen, genießen oder was auch immer …
Musik ist eine Art von Kommunikation, die keiner Worte bedarf. Musik ist Schwingung auf und in unterschiedlichsten Frequenzen. Und eben diese Schwingung können wir in unserem Körper und vor allem in unserem Herzen spüren. Mit Musik wird das Leben lauter oder leiser, bunter oder trister, leichter oder schwerer ... je nachdem, welche Musik wir hören. Und durch sie werden Erinnerungen in uns wach, die wir mit dem einen oder anderen Lied verbinden.
Welches Lied verbinden Sie mit einem ganz bestimmten Moment oder einer Lebensphase? Welche Gefühle werden dadurch wieder in Ihnen lebendig? Hören Sie doch gleich morgens wieder einmal Ihren Lieblingssong und lassen sich mit ihm beschwingt durch den Tag begleiten.
Die Natur ist einfach großartig und vielfältig. Sie verändert sich durch die Jahreszeiten von still und kalt bis hin zu heiß und farbenfroh.
Im Frühling erwachen Flora und Fauna zum Leben. Die Saat beginnt zu keimen und zu sprießen. Auch die Kräuter wachsen und gedeihen und laden zu einer „Energiemahlzeit“ ein. Die Blätter der Bäume beginnen zu wachsen, die Knospen gehen allmählich auf.
Im Sommer steht die Natur in voller Pracht. Die Obstbäume und Sträucher tragen Früchte, die Blumen blühen in Ihren schönsten Farben und es summt und brummt im Garten, auf den bunten Wiesen und im grünen oder schwarzen Wald.
Der Herbst ist die Zeit der Ernte. Obst und Gemüse laden auch hier zu einer köstlichen Mahlzeit ein. Dann ist aber auch Loslassen angesagt. Die Blätter tanzen im Herbststurm durch die Lüfte, es wird allmählich kühler und die Farben des goldenen Oktobers werden eintöniger.
Jetzt bereitet sich die Natur auf den Rückzug vor. Die Tiere machen sich für den Winterschlaf bereit, futtern sich noch eine Extraportion Speck an und füllen ihre Vorräte auf. Die Tage werden kürzer, alles wird stiller und kommt zur Ruhe … bevor die Natur im nächsten Frühling erneut erwacht.
Es ist wunderbar, dass wir in unseren Breitengraden noch diesen natürlichen Kreislauf erleben dürfen. Folgen Sie dem Beispiel der Natur und lassen sich inspirieren von diesem kostbaren Gut. Denn alles, was natürlich ist, tut Körper, Geist und Seele gut.
Ein Original zu sein bedeutet, unverfälscht und echt in Beschaffenheit, Herkunft und Ursprung zu sein. Genauso, wie wir es sind, wenn wir auf die Welt kommen. Wir sind reine Seelen, die hier auf dieser Erde in einen Körper inkarnieren, um das Leben zu erfahren. Doch im Laufe unseres Lebens vergessen oder verlieren wir manchmal ein Stück weit unser Original, unseren Ursprung.
Wir imitieren andere Menschen und passen uns an, um gesehen, wertgeschätzt und geliebt zu werden. Doch wenn wir in stillen Momenten unserer Herzensstimme lauschen und uns bewusst auf die Suche nach unserem Original machen, werden wir staunen, wie unverfälscht und echt wir sind. Sich mit der Quelle allen Seins – Gott, Schöpfer, universelle Energie oder wie auch immer Sie es nennen mögen – zu verbinden und unserem Original zu begegnen. Es ist die Reise zu sich selbst. Mögen Sie viele stille und vor allem originale Momente in sich selbst erleben.
Und schon sind wir mit dem ersten Teil des ABC durch. Ich hoffe, Sie hatten Freude beim Lesen und ich konnte Sie mit dem ein oder anderen Wort-Impuls inspirieren.
Übrigens: Wie sähe Ihr persönliches ABC aus?
Teil 2 dieses Artikels mit den Buchstaben P bis Z wird im nächsten Magazin fortgesetzt.
Viel Freude und alles Liebe für Sie!
Simone Hauswald
Dipl.-Mentalcoach (CH), Biathlon-Weltmeisterin und -Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen