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Raus aus dem Energietief – Unterstützung durch Mikronährstoffe

Fühlen Sie sich körperlich und geistig müde, antriebslos und erschöpft? Dann sollten Sie diesen Warnruf Ihres Körpers durchaus ernst nehmen und mit bestimmten Maßnahmen Abhilfe schaffen, damit dies kein Dauerzustand wird. Eine Option ist die Behebung eines evtl. Mikronährstoffdefizits.

Zunächst sollten Sie jedoch überlegen, welche Faktoren und persönlichen „Energiefresser“ zu diesem Zustand beigetragen haben. Häufig sind es eine vitalstoffarme Ernährung, beruflicher und/oder privater Stress, Termindruck, ständige Erreichbarkeit, die Schwierigkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren, finanzielle Sorgen, gesundheitliche Probleme, Schlafmangel und Bewegungsarmut.

Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, niedriger Blutdruck, Eisenmangel, Heuschnupfen, eine Schilddrüsenunterfunktion, Herzschwäche oder Depressionen bzw. depressive Verstimmungen gehen oft ebenfalls mit einem Energiemangel einher. Zudem kommen Mikronährstoffdefizite bei chronischen Erkrankungen häufiger vor.

Wochen oder Monate nach einer überstandenen Corona-Infektion, selbst nach einem eher milden Verlauf, berichten viele Patienten von einer starken Erschöpfung.

In einer Querschnittsstudie wurden in zwei Landkreisen in Bayern 1 027 Patienten (immer m/w/d) mit leichtem oder mittelschwerem COVID-19-Verlauf befragt. 61,9 % berichteten von anhaltenden Symptomen, die mehr als drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion anhielten. Dies waren u. a. Müdigkeit, Schlafstörungen, Atemprobleme, Schmerzen, Ängste, Befürchtungen sowie Bewegungseinschränkungen1).

Was genau zu dem Long-Covid-Syndrom oder der Post-Covid-Fatigue führt, wird derzeit noch erforscht.

Erschöpfungssymptome sind jedoch nicht covidspezifisch. Sie werden auch nach anderen Virusinfektionen beobachtet. Zudem können Müdigkeit und Erschöpfung Nebenwirkungen von Medikamenten sein (z. B. bei bestimmten Heuschnupfenmitteln oder Antidepressiva).

Cholesterinsenker wie Statine können die Coenzym Q10- und somit die zelluläre Energieproduktion stören2).

Die vitaminähnliche Substanz Coenzym Q10 (CoQ10), deren körpereigene Bildung mit zunehmendem Alter erheblich nachlässt, fungiert nicht nur als Antioxidans, sondern ist in den Zellkraftwerken (Mitochondrien) an der Energiegewinnung beteiligt. Die höchsten CoQ10-Konzentrationen finden sich in Organen mit hohem Energiebedarf wie Herz, Gehirn, Leber und Lunge.

Wegen seines hohen Stellenwertes bei der Energieproduktion kann ein CoQ10-Defizit Erschöpfung verursachen. Bei jeder unklaren Erschöpfung sollte deshalb der CoQ10- Spiegel bestimmt werden.

Folgende Erkrankungen können aufgrund eines CoQ10-Mangels häufiger vorkommen oder sich schneller verschlimmern: Funktionsstörungen der Zellkraftwerke (Mitochondrien) mit Erschöpfung/Burnout, Hautalterung, Arteriosklerose, Herzschwäche, Bluthochdruck, Krebs, Migräne, Parkinson und Paradontose. Auch eine Abnahme der sportlichen Leistung wird mit einem CoQ10-Defizit in Verbindung gebracht3).

Analysen unterstützen zudem den Einsatz von CoQ10 bei statinbedingten Muskelbeschwerden (SAMS), und die Q-SYMBIO-Studie weist auf eine ergänzende Rolle von CoQ10 (Studienpräparat: Bio-Qinon Gold®, Pharma Nord) bei Herzschwäche hin4).

Hinter einem Energiemangel können aber noch weitere Mikronährstoffdefizite stecken. Sinnvolle Kombinationen bestimmter Mikronährstoffe vor allem B-Vitamine (BioActive B-Komplex oder Multivitamin-Tabletten, beide Pharma Nord) sind dann sinnvoll, um diese auszugleichen, den Energielevel anzuheben und Belastungen besser zu verkraften.

Denn Biotin, Thiamin (Vitamin B1), Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), Vitamin B6, Vitamin B12, aber auch Vitamin C, Calcium, Magnesium und Jod tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.

Folat, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Magnesium und Eisen tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei5).

Damit Sie sich wieder fitter fühlen, sind gleichfalls viel Bewegung in der Natur, eine vitalstoffreiche Ernährung wie die traditionelle Mittelmeerkost, ausreichend Flüssigkeitszufuhr in Form von Mineralwasser sowie ungesüßten Kräuter- und Früchtetees, genug Schlaf und Zeit für sich selber wichtig. Gönnen Sie sich öfter mal eine Auszeit!

Eine Erschöpfungsphase bessert sich normalerweise nach einigen Wochen wieder. Der Übergang in einen chronischen Zustand, also in einen Burnout oder sogar eine Depression ist jedoch fließend. Da die Symptome ähnlich sind, ist eine Abgrenzung für Laien schwierig. Sollte sich nach einer gewissen Zeit keine Besserung einstellen, ist fachliche Unterstützung notwendig.

Literatur

1) Lemhöfer C, Sturm C, Loudovici-Krug D et al.: The impact of Post-COVID-Syndrom on functioning-results from a community survey in patients after mild and moderate SARS-CoV- 2-infections in Germany. J Occup Med Toxicol. 2021 Oct 7;16(1):45
2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8593596/, abgerufen am 1.12.2021
3) Schmiedel, Volker: Nährstofftherapie. Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie. 10. Juli 2019. DOI: 10.1055/b- 0039-169087, Thieme Verlag, 4. Auflage
4) Raizner, AE: Coenzyme Q10. Methodist Debakey Cardiovasc J. 2019 Jul-Sep;15(3):185-191.
5) https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?qid=1454323459180&uri=CELEX:32012R0432, abgerufen am 6.12.2021

Heike Lück-Knobloch
Heilpraktikerin, Medizinjournalistin

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