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Sport trifft Psychologie

2013-03-Sport1

Burnout ist salonfähig geworden, sich im Hamsterrad zu bewegen ist modern, wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Nicht ICH bin verantwortlich, sondern die Arbeit! Dies mag im ersten Moment Entlastung bringen, aber die Symptome können so schwerwiegend sein, dass der Betroffene sich reflektieren muss. Es gibt äußere und innere Faktoren für einen Burnout, die beachtet werden sollten.

2013-03-Sport3Auf dem Hockenheimring beim Porsche Sports Cup habe ich die mehrfache Weltmeisterin Astrid Benöhr kennengelernt.

Astrid Benöhr verfügt über eine Sportlervita voller Rekorde. Im zehnfachen Ultra-Triathlon ist sie die Weltrekordhalterin – mit einer besseren Zeit als alle Männer und Frauen, die sich je versucht haben. Außerdem hält sie die Weltrekorde im dreifachen, vierfachen und fünffachen Ultra-Triathlon.

Viele haben sich gefragt, wie macht die das? Wie ist es möglich, eine solche Höchstleistung zu vollbringen? Auch ich habe ihr die Frage gestellt und wir sind ins Gespräch gekommen. Auch ich bemerkte, dass mir Höchstleistungen nicht fremd sind – über die Jahre habe ich hunderte von Menschen auf ihrem Weg begleitet. Am Ende wurde die Idee geboren, ein gemeinsames Projekt zu starten.

Höchstleistungen ohne auszubrennen – leben im Gleichgewicht

Unser zentrales Ziel ist es, in Vorträgen Tipps und Tricks zu vermitteln, um Leistung mit Spaß und Begeisterung erleben zu können. Gerne sind wir auch bereit, als Coach oder Trainer zur Verfügung zu stehen, um neue Anregungen konkret in den Alltag übertragen zu können. Ganz eigene Konzepte zu entwickeln, denn jeder Mensch, jedes Team, jedes Unternehmen ist anders.

Astrid Benöhr legt dabei den Fokus auf die sportliche Seite:

Wenn Körper und Geist im Einklang sind, sind unglaubliche Leistungen möglich.

Sich selber und anderen Schwächen und Fehler zugestehen!

Sich nicht verunsichern lassen!

Sein eigenes Wohlfühltempo entwickeln – das ideale Zusammenspiel zwischen biochemischem Background und eigenem Rhythmus.

Ich lege den Schwerpunkt auf die psychologische Seite:

Die Ausarbeitung der äußeren und inneren Faktoren. Muss ich beispielsweise die Arbeit wechseln? Nach dem Motto „Ein totes Pferd kann ich nicht mehr reiten!“ oder geht es um andere Themen wie z. B. die Kommunikation im Team oder das Nicht- Nein-Sagen-Können. Sehr oft geht es auch um Glaubenssätze, die wir verinnerlicht haben „Niemand mag mich – ich bin nicht liebenswert!“. Lösungen kann es also nur geben, wenn ich etwas verändere! Glaubenssätze verändern und lernen, NEIN zu sagen, sind da nur zwei Beispiele von vielen Möglichkeiten.

fotolia©A.DudyUm Lösungsansätze anders präsentieren zu können, habe ich eigene Konzepte entwickelt:

Die Finn-Technik

Die Burnin-Formel

Das Anti-Darling-Prinzip

Interview mit seinem Burnout

Die Finn-Technik z. B. ist Ausdruck einer Sichtweise. Diese Technik soll bewusst machen, wie wichtig es ist, sich für eine Sache zu begeistern. Wieder zu lernen mehr auf sein inneres Gefühl zu hören. „Was will ich und was will ich nicht!?“ Begeisterung gibt uns Orientierung, wenn ich etwas mit Begeisterung und Freude tue, dann mache ich es auch gut. Nach dem Motto: „Mein Weg ist dort, wo die Freude ist!“.

Ich freue mich auf das gemeinsame Projekt und bin gespannt, wohin dieser Weg uns führt.

Das Anti-Darling-Prinzip

Darling steht für mich stellvertretend für ein liebes Wort, eine nette Geste oder eine Belobigung. Wer bekommt nicht gerne ein Lob, eine Anerkennung? Ein Lob geht doch „runter wie Öl“ – oder? Ich habe etwas getan oder etwas besonders gut gemacht, dafür gibt es ein Lob.

Geben und Nehmen – aus meiner Sicht ein gesunder Ausgleich. Doch was, wenn dieser Ausgleich nicht stattfindet? Was, wenn wir uns verbrennen, um Anerkennung zu bekommen? Nicht glühen aus Leidenschaft, sondern es allen „recht machen“ wollen? Jedermanns „Darling“ sein?

Sie kennen den Spruch: „Everybody‘s Darling is Everybody‘s Depp“?

Nicht Nein sagen können, wenn ein guter Freund fragt, ob wir am Wochenende bei einem Umzug helfen können, wenn eine Kollegin fragt, ob wir ihr Arbeit abnehmen können, oder der Chef wissen möchte, ob wir den Auftrag bis morgen bewältigen?

Die innere Stimme sagt Nein und der Mund sagt „Ja, mach ich gern – kein Problem“. Kennen Sie das? Nicht nur, dass der Mund ja sagt, sonden er sagt auch noch „mach ich gern – kein Problem“. Wie eine eigenständige Persönlichkeit.

Ja, den anderen hab ich es recht gemacht – aber was ist mit mir? Hab ich es mir recht gemacht? Sie sind auch jemand. Wie fühlt sich jemand, der immer wieder ein Nein bekommt? Bescheiden! Lernen Sie mit sich umzugehen, wie mit einem guten Freund. Verabschieden Sie sich davon, es allen recht machen zu können. 100% geht nicht, beweisen Wahrscheinlichkeitsberechnungen. 80 % geben, in dem Wissen, 100% nicht erreichen zu können.

Hören Sie mehr auf Ihre innere Stimme. Es wird immer Menschen geben, die etwas gut finden, was Sie tun, und andere finden dasselbe nicht so gut. Weil wir Menschen unterschiedlich sind, und dies ist gut so. Überlegen Sie selbst, wie wirken auf Sie Menschen, die immer Ja sagen? Wollen Sie so sein?

Zeigen Sie Profil. Werden Sie Profilist. Profilieren Sie sich mit Ihrer Persönlichkeit.

Anti-Darling-Prinzip heißt: Weg vom Ja- Sager, hin zur liebenswerten Persönlichkeit mit Ecken und Kanten und mit Schwächen und Stärken – hin zur Persönlichkeit, die Nein sagen kann. Denn nur, wenn ich meine Schwächen und Stärken kenne, kann ich mich optimal verwirklichen. In diesem Sinn: Everbody‘s Darling is Everybody‘s Depp!

Die Burnin-Formel

Persönliche Stärken x richtiger Platz = Zufriedenheit + optimale Verwirklichung

Das Finn-Prinzip

Da gibt es diesen kleinen Jungen in unserer Straße, einen süßen Knopf mit wilden Haaren. Ich kann ihn von meinem Therapiefenster aus beobachten, wie er da den ganzen Tag die Straße hinauf- und herunterrennt. Zu seinem Freund, der am Ende der Straße wohnt, um zuhause schnell ein neues interessantes Spielzeug zu holen, seiner Mutter etwas Interessantes zu berichten oder, oder ... Immer hin und her – unermüdlich. Das Wort langsam oder normales Tempo scheint ihm fremd zu sein.

Meine Güte, dachte ich oft, der muss doch abends völlig erschöpft sein – so getrieben!

Ich erkannte, das ist Leidenschaft und Antrieb aus ganzem Herzen und Lebensfreude pur. Der Antrieb des kleinen Kerls ist Spaß und Freude. So läuft er den ganzen Tag und scheint nicht müde zu werden und sich nicht zu erschöpfen. Er tut etwas, was aus seiner Sicht sinnvoll ist. Aus seiner Sicht ist er richtig an dem Platz zwischen dem Haus der Eltern und dem seines Freundes.

Daraus leite ich das Finn-Prinzip ab. Wenn wir für uns am richtigen Platz Dinge tun, die uns Freude machen, dann können wir ständig in Bewegung sein, ohne uns zu erschöpfen und wir können uns regenerieren, weil wir uns auf den nächsten Tag freuen. Auf einen neuen Tag, an dem wir wieder losrennen können, und wir werden, Lob und Anerkennung bekommen, denn was wir gerne tun, werden wir auch gut machen. Wenn wir auf die Stimme des Kindes in uns hören, wird es uns den Weg weisen. Jeder hat andere Talente und andere Fähigkeiten. Jeder braucht seinen Platz, wo er diese Stärken ausleben kann. Unser inneres Kind ist ganz ursprünglich und echt und weiß, was gut und schlecht für uns ist.

Also, Finn-Prinzip heißt, ich mache mir meine innere Stärke bewusst und vertraue darauf.

Wir erschöpfen nicht völlig, wenn wir den ganzen Tag in Bewegung sind, sondern wir erschöpfen an Plätzen, wo wir unsere Stärken nicht entfalten können – ob dies beruflich oder privat ist.

Ich rate Ihnen nicht zur Schonung, sondern rennen Sie los und tun Sie Dinge, die Ihnen Spaß machen, wieder mit Herz und Leidenschaft.

Viel Freude dabei!

Sabine Suckrau Sabine Suckrau
Jg. 1968, kaufmännische Ausbildung, Executive Search und Coaching Recruiter, Studium Einzel-, Paar- und Familientherapie, Heilpraktikerin für Psychotherapie,
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