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Methodenfreiheit als großes Plus in der Therapie

2015 01 Methoden1

Worte sind nicht alles: Arbeit mit betreuten Menschen

fotolia©Barabas AttilaMenschen, die aufgrund einer geistigen, psychischen oder körperlichen Behinderung oder Erkrankung nicht in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln, können von Betreuungsvereinen unterstützt und in ihren rechtlichen Belangen vertreten werden. Die Zahl der Menschen, die auf solch eine Vertretung angewiesen sind, nimmt zu. Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 800 anerkannte Betreuungsvereine.

Häufig kommen für Menschen, die die Unterstützung eines Betreuungsvereins brauchen, zu ihrer Behinderung noch psychische Schwierigkeiten hinzu. Und es fällt ihnen oft besonders schwer, ihre psychischen Probleme zu beschreiben. Der Leidensdruck der Betroffenen wirkt naturgemäß zusätzlich auf das Umfeld und erschwert die ohnehin schwierige Arbeit der Betreuungsvereine.

Approbierte Psychotherapeuten stoßen mit ihren stark am „Wort“ ausgerichteten Möglichkeiten oftmals an ihre Grenzen. Gerade in diesem Bereich zeigt sich eine große Stärke der Methodenfreiheit, die die Heilpraktiker für Psychotherapie ins Feld führen können: Melanie Weishaupt, Betriebswirtin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, arbeitet seit Jahren mit großem Erfolg für und mit den Klienten eines Betreuungsvereins in Niedersachsen.

Nach einem Vortrag über ihre Arbeit bei einem Stammtisch für Unternehmerinnen kam Melanie Weishaupt mit einer leitenden Mitarbeiterin eines Sozialunternehmens ins Gespräch, die sich ehrenamtlich in einem Betreuungsverein engagiert und ein „Kennenlernen“ arrangierte: Einige der betreuten Menschen brauchten dringend Unterstützung. Die Zusammenarbeit mit approbierten Psychotherapeuten hatte den Betroffenen wenig geholfen. Eine Klientin hatte enorme Ängste. Sie fürchtete ständig, zu viel oder etwas Falsches gesagt zu haben. Der Stress wirkte sich auch körperlich aus, die Frau musste sich übergeben, aß nichts mehr, verletzte sich selbst und litt unter einem stressbedingten Tremor.

Angst prägte auch das Leben eines Mannes: Der setzte sich selbst so sehr unter Druck, dass er nicht mehr in der Lage war, seine Arbeit im Gartenbau auszuführen. Ohnehin auf einem Auge blind, ließ schließlich auch die Sehkraft auf dem anderen Auge nach – ohne dass eine medizinische Ursache festzustellen war. Der Klient war bei verschiedenen Therapeuten in Behandlung – ohne Erfolg. Schließlich war der Betroffene so eingeschränkt in seiner Lebensfähigkeit, dass das Verlassen der eigenen Wohnung und der Umzug in ein Heim absehbar waren.

In beiden Fällen nutzte Melanie Weishaupt vor allem die Psychosomatische Kinesiologie®. „Kinesiologie als Brücke zum Unterbewusstsein. Man kann herausfinden, welches Problem ursächlich ist und vor allem: was dem Betroffenen am besten dagegen hilft.“ In einer ähnlichen Richtung setzt Melanie Weishaupt auch die Arbeit mit dem Inneren Team nach Friedemann Schulz von Thun ein. „Es gilt, mit Menschen, die sich nicht oder nicht so gut ausdrücken können, auf ihre Weise zu kommunizieren – z. B. mit Bildern“, sagt die Fachfrau. „In der sehr verbal geprägten Gesellschaft fühlen sich Menschen, die nicht gut sprechen und schreiben können, ohnehin unterlegen. Kommt dann noch eine Behinderung dazu, erhöht das den Leidensdruck, verstärkt das Gefühl der Unzulänglichkeit und kann zu einer regelrechten ,Verbal-Barriere‘ führen, bei der auch Methoden der Psychotherapie unter Umständen scheitern.“

Heilpraktiker für Psychotherapie hätten es demgegenüber leichter, quasi „der Seele ihrer Klienten zuzuhören“: „Wir können beispielsweise mit der individuellen Symbolik der Menschen arbeiten und so eine andere Kommunikation entwickeln“, sagt Weishaupt. „Das Gefühl, verstanden zu werden oder Probleme, die sie bislang selbst nicht benennen konnten, zu erfassen, löst bei vielen Menschen mit Behinderungen eine unglaubliche Erleichterung aus. Und sie erleben, dass wir ihnen die Instrumente aufzeigen, mit denen sie sich selbst helfen können. Sie entdecken also eine ganz neue Dimension von Eigenkompetenz!“

Und das könne – wie in den genannten Beispielen – zu großen Erfolgen führen. Nicht nur aus Sicht der „Fallskizze“, sondern ebenso im Erleben der Menschen: „Der Mann, der um ein Haar ins Heim umsiedeln musste, lebt wieder sein Leben!“, freut sich Melanie Weishaupt. „Er arbeitet wieder, fährt inzwischen sogar mit Bekannten zu Konzerten, bekommt nur noch hin und wieder Besuch vom Betreuungsverein und kam zu seiner letzten Sitzung bei mir sogar mit dem Fahrrad!“

Um auch therapiebedürftigen Kindern, die in Kinderhäusern leben, mit unkonventionellen Methoden helfen zu können, hat Melanie Weishaupt zusammen mit Gleichgesinnten einen gemeinnützigen Förderverein gegründet.

Helfen Sie mit: www.kinderhaus-hauptmann.de/spendeninformation.html oder www.weishauptmann.de 

Jens Heckmann Jens Heckmann
Selbstständig im Bereich Unternehmenskommunikation, Autor

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