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Fallstudie: Corona und der verlorene Geruchssinn

Geruchs- und Geschmacksverlust sind häufige Symptome einer Coronainfektion. Nachdem sich die Erkrankten erholt haben, bedeutet das nicht immer, dass sie ihren Geruchs- und Geschmackssinn sofort wiedererlangen. Bei einigen kehrte der Geruchssinn 2-4 Wochen nach der Infektion auf natürliche Art und Weise zurück.

Nach ca. 8 Wochen haben mehr als 70% der Infizierten ihren Geruchsund Geschmackssinn zurück. Allerdings stellen ca. 4% der Betroffenen keine Besserung fest. Das stellt im Alltag eine große Herausforderung dar, denn als Warnsystem dient der Geruchssinn z. B. bei verdorbenen Speisen und auch bei Feuer. Düfte spielen im sozialen Zusammenhang mit Menschen ebenfalls eine wichtige Rolle, da wir durchaus auch über Düfte kommunizieren. Beim Essen ist nicht nur der Geschmackssinn wichtig, sondern der Geruchssinn ist für den vollen Genuss unentbehrlich.

Im folgenden Fall kam der Geruchssinn bei einem jungen Mann selbst nach 3 Jahren nicht zurück. Im September 2024 rief mich ein junger Mann, Johann (Name geändert), 18 Jahre, an. Er hat im Alter von 15 Jahren seine erste Coronaerkrankung überstanden, verlor aber komplett seinen Geruchssinn. Der Geschmackssinn blieb

zu 100% erhalten. Seine Hausärztin überwies ihn an einen HNO-Arzt, der verschiedene Untersuchungen durchführte. Es konnte organisch und neurologisch nichts festgestellt und vorerst keine Veränderung in Aussicht gestellt werden. Eine zweite Meinung brachte keine anderen Ergebnisse. Seit 3 Jahren konnte Johann absolut keinen Geruch wahrnehmen und er fühlte sich hilflos. Organisch nichts feststellbar. Johanns Hausärztin empfahl ihm, Kontakt mit mir aufzunehmen. Sie hatte bereits positives Feedback von ihren Patienten bekommen, die wegen verschiedenster Probleme bei mir waren.

Beim ersten Termin in meiner Praxis erklärte ich Johann meine Therapieansätze, vor allem aber die Hypnose und die Yager-Code-Therapie (entwickelt von Dr. Edwin K. Yager, USA). Da organisch nichts feststellbar war, ging ich davon aus, dass im Unterbewusstsein eine Konditionierung stattgefunden hatte. Während und nach der ersten Coronawelle wurden über die Medien sehr viele Informationen über die verschiedensten Folgen der Erkrankung verbreitet. Viele Menschen wurden dadurch verunsichert. Es könnte durchaus sein, dass unbewusst folgende Konditionierung bei Johann im Unterbewusstsein entstanden ist: „Weil ich den Geruchssinn verloren habe, konnte ich wieder gesund werden, also schützt es mich vielleicht, wenn ich nicht mehr riechen kann“. Das klingt im ersten Moment etwas abstrakt, aber so funktioniert unser Unterbewusstsein und hat nichts mit Rationalität zu tun. Wichtig für die Therapie war es, Johann zu vermitteln, dass dort die Lösung des Problems verborgen sein könnte. Ich erklärte ihm, das Teile des Geistes, die irgendwann im Leben konditioniert wurden, uns von diesem Moment an versuchen zu beschützen.

3 Jahre lang konnte Johann keinerlei Geruch wahrnehmen und fühlte sich hilflos.

Ein Update für das Unterbewusstsein ist nötig. Unsere Handys und Computer bekommen regelmäßig Updates und sind dadurch immer auf dem neuesten Stand. Die konditionierten Teile in unserem Unterbewusstsein allerdings nicht! Das heißt, es wäre also gut, so ein „Update“ anzustoßen. Als Therapeuten können wir mit verschiedensten Therapieformen so ein „Update“ durchführen. Ich habe besonders gute Erfahrung mit unterschiedlichen Hypnose-Therapien. Ich entschied mich in diesem Fall für die Hypnose und die Yager-Code-Therapie. ABLAUF DER THERAPIE

Erste Sitzung: Anamnese, Kennenlernen, Vertrauen schaffen, erklären, was wir tun wollen und warum das funktionieren kann. Ich überzeugte mich davon, dass Johann wirklich überhaupt nichts riechen konnte. Im zweiten Teil erfolgte eine Entspannungshypnose, in der Blockaden gelöst wurden. Nun war Johann bestens für die eigentliche Therapie vorbereitet. Er fühlte sich in meiner Praxis gut aufgehoben, entwickelte Vertrauen und war für eine zweite Sitzung absolut bereit.

LÖSUNG DES PROBLEMS

In der zweiten Sitzung führte ich die Yager-Code-Therapie durch. Obwohl diese Therapie ohne Hypnose-Einleitung praktiziert werden kann, entschied ich mich, die Therapie in Hypnose durchzuführen. In der Yager-Code-Therapie arbeiten wir mit dem höheren Bewusstsein der höheren Instanz, die genauso, wie das Unterbewusstsein, zu uns gehört. Es findet eine Kommunikation mit der höheren Instanz statt, die, wenn sie bereit dazu ist, Teile im Unterbewusstsein findet, die ursächlich für das Problem sind, und diese rekonditioniert. Eine Therapieform, die ich seit Jahren erfolgreich anwende. Wir gehen davon aus, dass eine Ursache sich aus einigen oder manchmal vielen Teilen zusammensetzt oder im Laufe der Jahre immer mehr Teile dazukommen. Ähnlich wie ein Puzzle. Deshalb ist es sehr wichtig, wirklich alle Teile zu finden und zu rekonditionieren. Um das zu Gewährleisten, ist oft mehr als eine Sitzung nötig.

Wir begannen mit der Yager-Code-Therapie. Nach ca. 40 Minuten führte ich einen ersten Test durch. Ich bat Johann, sich in der Trance vorzustellen, wie Kaffee duftet. Leider hatte Johann keine Geruchserinnerung mehr. Scheinbar war diese verdrängt oder gelöscht worden. Dann erfolgte ein Test mit einem Fläschchen Orangenduftöl. Das Öl war unverdünnt und duftete stark. Johann nahm keinen Geruch war.

Nach 70 Minuten erfolgte ein zweiter Test. Johann befand sich immer noch in Trance und konnte nun den Duft des Duftöls wahrnehmen, aber nicht erkennen, was es ist. Wir testeten das später noch einmal im Bewusstsein. Es funktionierte! Wir beendeten die zweite Sitzung, da ich eine Reizüberflutung vermeiden wollte. Ich bat Johann, im Alltag alles Mögliche aufmerksamer zu riechen, und gab ihm zum Training die Flasche Orangenduftöl mit.

Zur dritten Sitzung berichtete Johann mir, dass er am Döner-Stand schon irgendwie vage einen Geruch wahrgenommen hatte. Nun folgte eine weitere intensive Behandlung mit der Yager-Code-Therapie. Ich hatte mir dazu 10 verschiedene kleine Flaschen Duftöl besorgt, die ich verdünnte. Nach ca. 60 Minuten machte ich wieder einen Test. Johann war in der Lage, die verschiedenen Düfte wahrzunehmen und zu unterscheiden. Allerdings musste ich ihm sagen, was er gerade roch. Die Geruchserinnerung war noch inaktiv oder gelöscht. Innerhalb von 20 Minuten gelang es ihm, die verschiedenen Gerüche, die er gerade gelernt hatte, zu erkennen und zu unterscheiden. All das passierte noch im Trancezustand. Im bewussten Zustand wiederholten wir es dann noch einmal. Ich sah vor mir einen glücklichen jungen Mann, der sich darauf freute, seine „Geruchswelt“ neu zu entdecken! Er war dazu wieder in der Lage.

In der letzten Sitzung erzählte Johann mir, dass er nach der vorherigen Sitzung am Abend mit Freunden in eine Pizzeria gegangen war. Es war eine totale Reizüberflutung! So viele Gerüche auf einmal war er nicht gewohnt. In dieser Sitzung wurden die positiven Erfahrungen gestärkt und Suggestionen für eine schnelle Speicherung neuer Geruchserinnerungen gegeben. Johann muß nun Nuancen von Düften neu lernen, bewusst alles wahrnehmen und Düfte neu abspeichern. FAZIT

Es ist sicherlich ein außergewöhnlicher Fall, der uns aber zeigt, dass wir niemals aufgeben sollten, nach Lösungen zu suchen. Ich berichte darüber, weil man nichts ausschließen sollte, was helfen könnte. Johanns Hausärztin war ebenfalls begeistert von dem Ergebnis. Nicht nur eine Therapie, sondern eine gute Vorbereitung und das Schaffen von Vertrauen ist enorm wichtig für den Erfolg. In diesen Gesprächen finden bereits die ersten positiven Suggestionen statt. Mit der Erwartung und der Hoffnung, wieder gesund zu werden, gelingt es oft besser.

Es ist mir wichtig, die Arzt-Heilpraktiker-Zusammenarbeit zu erwähnen. Denn wenn organisch alles abgeklärt ist, sollte die Möglichkeit von psychischen Ursachen nicht außer Acht gelassen werden, wie dieser Fall zeigt.

Ein glücklicher junger Mann, der sich darauf freut, seine Geruchswelt neu zu entdecken.

Burghard Wodke
Heilpraktiker für Psychotherapie, Hypnose-Therapeut, EMDR-Trauma-Therapeut, Yager-Code-Therapeut Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.