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Kennwort „Selbstwirksamkeit“. Es sind die kleinen Dinge im Leben …

©ElnurIn meiner Tätigkeit als Dozentin und in meinen Zeilen – gerade gerichtet an Sie – lasse ich gerne Einblicke in mein Wirken und in meine Gedankenwelten zu. Ich lade Sie heute fröhlich ein, sich mit dem Thema „Affirmationen“ und deren Integration in den persön lichen Lebensinhalt bzw. den Alltag zu beschäftigen. Affirmationen? Als ich neulich in einem meiner Seminare dieses Wort in den Raum warf, gab es doch einige Teilnehmer, die eine kleine Erläuterung zu schätzen wussten.

Umschreibend würde ich sagen: Eine Affirmation ist verbunden mit einer positiven Wertungstechnik. Sie ist eine Bejahung und/oder Zuordnung von optimistischen, kraftvollen und aufbauenden Worten/Imaginationen – gedankliche Bilder, die man „mit allen Sinnen“ vor dem inneren Auge erscheinen lässt. Sie ist eine Aussage im Hier und Jetzt für den Weg in die Zukunft mit guten Überzeugungen für einen selbst; das Ich. Eine Affirmation ist ein positiver und persönlicher Glaubenssatz.

Wenn man sich z.B. mit den Themen „Positive Psychologie“, Motivation und/ oder Achtsamkeit beschäftigt hat, wird man vielleicht schon auf das Arbeiten mit Affirmationen/Affirmationstechniken gestoßen sein. Manch einer hat vielleicht schon selbst einen positiv wirkenden Spruch für sich erlebbar gemacht. Oftmals reicht schon eine (Post-)Karte mit einem Spruch, am Spiegel befestigt.

Dennoch kann ich für mich festhalten, dass die eingehende Beschäftigung mit der Erarbeitung von Affirmationen in Supervisionsstunden, das Begreifen und Selbst-Befühlen und eine im Seminar intensiv(ere) Auseinandersetzung zur besseren Einfi ndung in das Klienten(er-)leben beitragen können. Man gibt seinem Klienten als Wegbegleiter (immer m/w) Hinweise und Hilfestellung mit wissenschaftlich fundierten Methoden und erprobten Übungen.

Die Seminarteilnehmer haben von mir mehrere Seiten mit guten Glaubenssätzen zum Thema Selbstliebe, Erfolg und „Reichtum in allen Facetten des Lebens“ erhalten. Am Ende der gemeinsamen Zeit hatte jeder eine neue „im Jetzt formulierte“ Affirmation für sich entdeckt und aus dem Seminar mitgenommen. Affirmationen wirken. Sie wirken nachhaltig. Sie wirken, wenn man sich mit ihnen identifiziert.

Haben Sie eine Affirmation? Haben Sie sich schon mit dem Thema beschäftigt? Beim Lesen der einzelnen Affirmationen haben die Seminarteilnehmer in sich hineingefühlt, was die Worte mit ihnen machen. Es gibt hierbei kein „Richtig“ und kein „Falsch“. Was triggert Sie? Wann werden Sie wütend oder was macht Ihnen Sorgen? Was berührt und bewegt Sie? Wie sehen Sie sich und Ihr Leben? Welche Herausforderungen gibt es in Ihrem Leben?

Wir geben den Dingen ihre Bedeutung. Unser Leben kreiert unsere persönliche Sichtweise und damit auch das Fühlen und die innere Stimme. Umso wichtiger ist, dass gerade die Menschen sich immer wieder hinterfragen und auch mit sich selbst sprechen, die mit anderen Menschen arbeiten und ihnen zu einer gesunden Kommunikation und Beziehung (zu sich selbst) verhelfen möchten.

Wie wirken z.B. die folgenden Affirmationen auf Sie?

©Arrows„Ich bin wertvoll.“ „Ich verdiene es, geliebt zu werden.“ „Ich akzeptiere alle Teile meines Selbst.“ „Ich liebe mich und bin gut zu mir.“ „Das Leben meint es gut mit mir.“ „Ich bin ruhig und gehe mit einem Lächeln durch den Tag.“ „Ich begegne allen Menschen offen und wertschätzend, weil alles sein darf.“… Was macht das mit Ihnen? Irgendetwas? Im Austausch und in der Kommunikation mit meinen Klienten erfahre ich, was es mit ihnen macht.

Ich habe einen Klienten, der Freude daran hatte, über begrenzende Glaubenssätze zu sprechen und darüber hinaus seine alten Muster aufzubrechen. Er malte für sich gedanklich neue Bilder und beleuchtete auch Schattenseiten, um zu sehen, wie bunt sein Leben sein kann, wenn er es für sich zulässt. Durch u.a. die „Arbeit mit dem Inneren Kind“ entwickelten wir bedürfnisorientiert einen Satz für ihn, er für sich, in Kommunikation mit sich selbst und mir. Dieser kleine Satz schenkte ihm, so die Resonanz, jeden Tag ein bisschen Energie und Zuversicht. Er notierte ihn in den Deckel seines Taschenkalenders. Ich wollte ihm aber etwas an die Hand geben, damit der Satz, die Worte, die Kraft dahinter nicht einfach so verpuffen konnten – nicht an Stärke verlieren würden. Ich suchte nach einer Möglichkeit der stärkeren Integration und Nachhaltigkeit.

Ich rufe in meinen Seminaren gerne dazu auf, kreativ zu werden (oder werden zu lassen) und sich in das Erleben des Klienten einzufühlen. Die Unterstützung des Klienten in der Sitzung ist eine Sache. Die Unterstützung, damit es zur „Hilfe zur Selbsthilfe“ und zum Autonomieerleben des Klienten führt, ist eine andere. Man kann Affirmationen auch mit Atemtechniken verbinden. So arbeitete ich mit einer Klientin, die mehr zu sich selbst finden wollte und sich mehr Gelassenheit wünschte.

Unser Atem begleitet uns durch unseren Tag, ist immer da und kann immer „genutzt“ werden; auch zur Unterstützung der Affirmation beim „für sich Denken“ – beim bewussten/gesunden Ein- und Ausatmen. Beim Einatmen, der tiefen Zwerchfellatmung, nannte sie in Gedanken ihren Namen. Beim Ausatmen sagte sie sich, dass alles gut sei und sie entspannt sein dürfe. Manchmal braucht es nur wenige Momente mit und in Konzentration auf sich selbst. Wenn Sie bei sich sind, können Sie auch bei anderen und für andere da sein. Sie schaffen Bewusstsein für sich und sind offener für anderes – fürs Leben.

Um Affirmationen in den Alltag zu integrieren, kann man sich auch anderer Mittel bedienen. Wichtig ist oft nur: Nichts geht ohne Üben und/oder emotionales Erleben. Unser Gehirn ist dankbar für Wiederholungen und Emotionen. Gefühlte Wiederholungen geben ganz einfach das Signal, dass etwas wichtig ist oder nicht so einfach vergessen werden soll.

Hier ein paar Zeilen aus meinem Leben: Ich habe schon früher gerne … nennen wir es „prägnante Wörter“ als Kennworte benutzt. Manchmal habe ich ein Passwort vergeben, um mir ein Wort durch wiederholte Visualisierung besser einprägen zu können. Gerade auch in der Zeit meiner Ausbildung zur zertifizierten Psychologischen Beraterin (VFP e.V.) gab es das ein oder andere (Fremd-)Wort, das ich zur Entschlüsselung meines PCs nutzte. Es gibt schon sehr interessante oder zungenverdrehende Wörter, die ich eintippte und als Passwort nutzte … Ex-hi-bi-tio-nis-mus-F65.2

Wir wissen: Klar, die Fachpresse und die entsprechenden Experten raten, die eigenen Passwörter so sicher wie möglich zu gestalten. Familienangehörige oder „Lieblings-was-auch-immer“ werden dennoch und in der Regel gerne benutzt. Geburtstage – der Klassiker. Wie häufig am Tag geben Sie eigentlich Ihr Passwort ein? Ich sage Ihnen: Ich tue das ziemlich häufig. Es ist wichtig, nicht allein in beruflicher Hinsicht, seine Daten und eben auch seinen Computer, sein Tablet oder das Handy zu schützen. Beim Eingeben des Passworts beschäftigt sich das Gehirn automatisch mit dem Getippten. Das ist eine schöne SchlüsselSchloss-Symbolik. Warum also nicht etwas nehmen, das vielleicht zum Schmunzeln bringt oder das für einen … mitunter einen guten Moment erleben lässt? Hier geht es um die Integration von positiven Momenten in das persönliche Tagesgeschehen und Empfinden.

Noch sicherer als einzelne Worte sind Buchstaben-Salate. Wenn man nun z.B. die Affirmation „Ich bin eine gute Führungskraft und genieße den Respekt meiner Mitarbeiter, Kollegen und Vorgesetzten“ für sich gefunden hat, kann daraus, den einzelnen Buchstaben der Wörter entsprechend, der Code „IbegFugdRmMKuV“ werden. Wenn man dann noch z.B. das I zu einer 1 werden lässt, ist die Eingabe kaum zu entschlüsseln. Beim Passwort für das Handy kann man ebenfalls die Buchstaben in Zahlen umwandeln. Ein „Ich bin entspannt und bei mir“ wird so auf dem Handy zum Beispiel zu einer „423826“-Tastenkombination. Beim Tippen von „1begFugdRmMKuV“ und „423826“ führt der Benutzer so, wenn er sich die persönliche Bedeutung zu eigen macht, den neuen Glaubenssatz, das Credo, das neu gefundene (Lebens-) Motto automatisch in Gedanken aus. Man vervollständigt im Kopf und nimmt bewusst oder unterbewusst auf. Mein Klient hatte einen kürzeren Satz und fügte noch ein Ausrufezeichen hinzu. Kennen Sie das „Gesetz der Anziehung“? … Jeden Tag, gerade am Morgen beim ersten Kaffee, über den PC gebeugt, rief er sich vor Augen, was unabhängig von seiner Rolle in dem einen oder anderen Lebensbereich, sein Inneres berührt und ihm Energie gibt.

„Diese Integration in meinen vollen Tag hilft“, gab mir ein anderer Klient ebenfalls mit auf meinen Weg. Vielleicht ist es ein Weg … eine Herangehensweise auch für Sie oder einen Ihrer Klienten. Vielleicht möchten Sie es einfach nur mal für sich ausprobieren. Ich lade Sie dazu ein, sich selbst und Übungen sowie Aufgaben, die Sie den Klienten mit an die Hand geben, zu testen.

Und achten Sie bitte immer wieder darauf: Was gut für Sie ist, muss noch lange nicht gut für Ihre Klienten sein und umgekehrt. Wenn Ihr Klient Schwierigkeiten hat, für sich einen „Zuspruch“ zu finden, fragen Sie ihn oder sie nach unerfüllten Wünschen (z.B. mit „Wenn Sie morgen aufwachen und alles in Ihrem Leben wäre perfekt, was wäre über Nacht passiert?). Oder fragen Sie sich doch einfach mal selbst – Stichwort „eigene Introspektionsfähigkeit“: Was möchten Sie denn NICHT? … Darauf können die meisten Menschen schneller eine Antwort finden. … Eine Affirmation ist aber kein Satz, der nur verneint, was man nicht möchte. Unser Gehirn kann das nicht unterscheiden. Ein „Ich will nicht arm und unglücklich sein“ wird so im Gehirn als „Ich will arm und unglücklich sein“ verarbeitet.

Affirmationen sind positive Glaubenssätze, bei deren Formulierung man Achtsamkeit und Aufmerksamkeit walten lassen sollte.

©schabWas macht Ihnen vielleicht Angst? Welches Bedürfnis sehen Sie nicht erfüllt in Ihrem Leben? Was möchten Sie noch stärker in Ihrem Leben erfahren und spüren? Was macht Ihnen Mut? Was fehlt Ihnen? Was wünschen Sie sich, hätte man Ihnen früher als Kind sagen sollen? Was motiviert Sie und treibt Sie an? Was ist Ihr Anliegen – jetzt – aus dem Bauch heraus? Wo sehen Sie sich an Tag X? Wie fühlt sich das Ziel an? Was möchten Sie sich selbst sagen? Konditionieren Sie sich selbst mit Freude und auf dem Weg zu mehr Zufriedenheit.

Inspiration kann auch ein Blick in eine Suchmaschine zum Thema „Affirmationen“ bieten. Des Weiteren gibt es einige Apps, die z.B. jeden Tag „gute Gedanken“ generieren. Beschäftigen Sie sich gerne einmal selbst mit dem Thema oder treten Sie darüber in Kommunikation mit anderen.

In meinen Seminaren zum Thema Kommunikationstraining komme ich immer zu dem Punkt, an dem ich sage, dass die Kommunikation zwischen zwei Menschen stets mit der Kommunikation zu sich selbst beginnt. Wie sprechen Sie selbst mit sich? Was sagt Ihnen Ihre eigene (kritische) Stimme? Wir machen uns oft selbst am meisten „fertig“. Wir achten z.B. mitunter ständig darauf, anderen zu gefallen, oder reden uns ein, dass andere besser/schöner/intelligenter/ reicher/zufriedener sind.

Die Gesellschaft und das (Er-)Leben im System schaffen Bedürfnisse. Jeder möchte seine Bedürfnisse stillen und wählt einen bestimmten Weg. Hier spreche ich gerne über meine Ansicht: Alles passiert aus einem Grund. Man handelt und/oder fühlt (ein Gefühl) nicht ohne Grund. Bewusst oder unbewusst. Das ist das Spannende. Man darf sich daran erfreuen, dies für sich selbst zu entschlüsseln, sich selbst und seine Bedürfnisse immer besser kennenzulernen. Dazu braucht es keine lange Betrachtung der „Maslowschen Pyramide“, obwohl ich auch immer darauf verweise. Denn auch hier: Die Grundlagen schaffen die Basis, um sich mit sich selbst und den Aspekten der „Seelenarbeit“ zu beschäftigen … auf einer gesunden und professionellen Ebene beschäftigen zu können. Ich erlebe immer wieder, egal in welcher Konstellation, dass Menschen nicht miteinander kommunizieren und sich dann gegenseitig unverstanden fühlen. Es kommen Erwartungen dazu und es fehlt vielleicht auch hier und da an z.B. „Gewaltfreier Kommunikation“ (s. Marshall B. Rosenberg). Doch wie läuft die Kommunikation mit sich selbst ab? Wie kann man das beeinflussen? Vielleicht durch kleine Tricks und einem Zwinkern/Lächeln zu sich selbst.

Sagen Sie sich öfter, dass Sie z.B. stolz auf sich selbst sind? Dieser Impuls geht nicht nur ins Gehirn. Diese Energie geht in Ihr Gedankengut über. Es fühlt sich anfangs vielleicht komisch an, kann dann aber mit der Zeit zu einem richtig guten Gefühl führen. Es sind die kleinen Dinge im Leben. Die kleinen Gedanken, die dann doch Großes bewirken können.

Was entscheidet bei Spitzensportlern über den ersten oder zweiten Platz? Ist es die körperliche Konstitution und das Training? Oder schwingt da auch immer die Verfassung und der kraftvolle, „sportliche“ und aktive Glaube mit?

Ich appelliere immer wieder an eine ganzheitliche Betrachtungsweise und deute mit dem Finger auf die Stärke der Gedanken (und auf die der eigenen Gefühle – Stichwort Bauchgefühl). Man macht sich so häufig Gedanken zu „unwichtigen“ Dingen, sodass sie groß und raumnehmend, energieraubend werden. Man kämpft sich wieder einmal durch gewisse Geschehnisse des Tages und vergisst dabei zu „spielen“, sich Zeit für sich (also das Wichtigste im Leben) zu nehmen und gut zu sich (nicht nur in Gedanken) zu sein. Lassen Sie uns gemeinsam daran erinnern, dass wir es selbst in der Hand haben – und es manchmal mit den kleinen Dingen anfängt …

Wie sind nun Ihre Gedanken?
Schreiben Sie mir.

Ich bin gerne, auch bei Fragen oder weiterem Informationsbedarf, nicht nur zum Thema Affirmationen, für Sie da.

Auf mehr Zufriedenheit!

Jenny Miosga Jenny Miosga
Heilpraktikerin für Psychotherapie, zertifizierte Psychologische Beraterin,
Dozentin an der Paracelsus Schule Essen

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