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Der unerschütterliche Glaube an die Liebe und wie er mich dahin führte, wo ich jetzt bin!

© stylruneedwDie Liebe, ich glaube es gibt kein Wort, das in so vielen Situationen genutzt werden kann und auch benutzt wird. Ob im Positiven oder Negativen. Egal wo und wann.

Auch hat sie mich dazu gebracht, diesen Artikel zu schreiben. Eine ganz neue Erfahrung für mich, denn bisher habe ich das noch nie getan. Ich bin eine große Briefschreiberin, aber einen Artikel verfassen ... Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, das nur annähernd in Erwägung zu ziehen. Und auch jetzt sträubt sich immer noch irgendwie alles dagegen. Es kommen Sätze auf, wie „Wer interessiert sich schon für das, was ich da schreibe?“ oder „Wer will schon lesen, was in deinem Leben los ist?“ oder „Wem soll das denn weiterhelfen? Das ist doch lächerlich!“

Und was hat das Ganze nun mit dem Glauben an die Liebe zu tun oder besser gesagt mit meinem Glauben an die Liebe? Das möchte ich nun versuchen zu erklären.

Der rote Faden meines Lebens, der sich auch sehr beständig hält, ist, von geliebten Menschen verlassen zu werden. Ich habe sehr lange gebraucht, um das zu erkennen. Und vor allem auch zu begreifen, was das mit mir gemacht hat. Versteht mich nicht falsch, ich habe auch sehr liebe Menschen um mich, die immer für mich da waren, aber zu bestimmten Zeiten hat einfach das andere überwogen. Und diese negativen Erfahrungen sind auch die, die bestimmte Prägungen hinterlassen haben. Denn sie gingen schon in meiner Kindheit los. Da, wo die ersten großen Weichen meines Lebens gestellt wurden. Und wenn dann solche negativen Erfahrungen prägen, geschieht eines: Man entwickelt ein Muster. Einmal aus dem Grund, sich selbst zu schützen, und zum anderen aus Bequemlichkeit. Mit dem einen schönen Satz gekoppelt: „Es ist halt so, irgendwas werde ich schon gemacht haben, dass ich das verdiene und in meinem Leben nichts wirklich funktioniert und ich nichts wirklich kann!“

Wer kennt diese Gedankenmuster nicht?

Meine leibliche Mutter ist Alkoholikerin. Sie war eigentlich immer zu sehr beschäftigt, um sich wirklich um ihre Kinder zu kümmern. Ich musste daher als ältestes Kind schon sehr früh erwachsen werden. Ich kümmerte mich um meinen anderthalb Jahre jüngeren Bruder (ich war gerade mal sieben). Ging einkaufen und machte alles, soweit es mir als Kind in diesem Alter möglich war, um eine Normalität herzustellen. Ich versuchte, bestimmte Sachen von meinem Vater fernzuhalten (was heute betrachtet natürlich nicht möglich war) und meinen Bruder so viel wie möglich aus der Schusslinie zu bringen. Was mir wiederum Ärger mit meiner Mutter einbrachte.

Ich versuchte alles zu tun, um von meiner Mutter geliebt zu werden. Immer ein artiges Kind zu sein, alles zu machen, was sie wollte, nur damit sie mich lieb hat ... Von Alkoholsucht bis zu Selbstmordversuchen und vieles mehr habe ich in diesem Alter schon alles miterleben müssen. Bis sich meine Eltern dann letztendlich scheiden ließen und mein Bruder und ich zu meinem Vater und dessen Eltern kamen.

Aber das war die erste Begegnung in meinem Leben mit dem Thema: „Du machst alles, was du kannst, damit dich jemand lieb hat, den du liebst, und der verlässt dich.“

Ich hatte dann durchaus eine schöne Kindheit bei meinem Vater und meinen Großeltern. Alle taten alles dafür, um das vergessen zu lassen, was gewesen war. Aber es durfte auch nicht wirklich darüber gesprochen werden. Es wurde, soweit es irgendwie möglich war, totgeschwiegen. Kann sich jemand vorstellen, was das mit einem Kind, einer Kinderseele macht? Das, was es am meisten beschäftigt, die Frage nach dem Warum nicht beantwortet zu bekommen?

Ich mache damit jetzt niemandem einen Vorwurf. Gott bewahre. Auch Erwachsene müssen solche einschneidenden Erlebnisse erst mal verarbeiten und wissen vielleicht dann oft selbst nicht, wie sie mit Kindern umgehen sollen. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Zumindest aus heutiger Sicht. Denn ich weiß, dass sie trotz allem alles getan haben, damit es uns gut geht und wir glücklich sein dürfen und uns geliebt fühlen. Was wir auch taten, aber der eine Baustein, der fehlte einfach.

Meine Lösung für diese Schwierigkeiten in diesem zarten Alter war das Lesen. Ich habe alles gelesen, was ich in die Finger bekam. Ich liebte das Lesen. Und ich habe mich in eine wunderbare Welt flüchten können. In eine Welt, in der alles gut war. In eine Welt, in der es durchaus auch mal schwierige und schlechte Zeiten gab, wo auch nicht immer alles so einfach war. Allerdings wurde immer alles gut. Und gut wurde es, weil immer jeder an die Liebe glaubte, egal wie schwierig der Moment gerade auch sein mochte. Die Liebe zu dem oder der einen Person, die Liebe zu dem, was ich gerade machte, die Liebe zu einem Tier, die Liebe zu was auch immer. Sie war die Schlüsselfunktion in allem, auf die eine oder andere Weise.

© COK HouseDie Liebe an und in allem und an das Gute in jedem und allem

Und das hat mich genauso geprägt. Der Keim, der damals von mir gepflanzt wurde, ist permanent gewachsen, und die Pflanze hat mich bis heute durch mein Leben begleitet. Und glaubt mir, ich bin oft verlassen worden, von geliebten Menschen gegangen. Von Betrügen über Belügen und Benutzen bis hin zum Ausnehmen auf physischer wie auch auf seelischer Ebene und Handgreiflichkeiten war alles dabei. Von Abgängen und einer Risikoschwangerschaft bis dahin, dass ich mein Kind zu meinen Eltern gab.

Trotz allem, den Gedanken an die Liebe und das Gute in allem und jedem habe ich mir immer bewahrt und nie verloren. Und dafür bin ich mehr als dankbar.

War es immer leicht oder ist es immer leicht? Habe ich nie gezweifelt? Habe ich ihn nie auch mal ganz weit weggeschoben und hinterfragt, warum ich daran glaube? Ganz sicher nicht. Und ich werde auch immer wieder zweifeln und hinterfragen, denn nur dann kann ich wachsen. Und nur so bin ich dorthin gekommen, wo ich jetzt bin. Weil ich liebe und mich liebe. Mit all meinen Ängsten, Zweifeln und meiner Traurigkeit. Mit allem, was dazugehört. Und ich bin dankbar dafür.

Aber wo hat es mich hingeführt? Zum Zweifeln, zu den Ängsten gehört auch das Ignorieren, um sich zu schützen und eine Blase aufzubauen, wo man nicht wieder verlassen werden kann, wo man nicht wieder verletzt werden kann. Und dazu gehört dann auch bis zu einem gewissen Punkt das „Sichselbst-Verleugnen“ und das „Sich-selbstnicht-so-sehr-zu-lieben“, wie man es verdient hat. Ich hatte irgendwann einfach mich vergessen. Aber mich vergessen hieß irgendwann auch, nur noch zu funktionieren. Was hat das mit mir gemacht?

Ich zog mich immer mehr aus dem Leben zurück. Ich funktionierte, machte aber nichts mehr mit Lust. Ich war nur noch am Zweifeln. Und am „Mich-selbst-schlecht-Machen“. Bis sich dieses ganze psychische Gedankenwirrwarr letztendlich in massiven körperlichen Beschwerden manifestierte. Meine bestehende Histamin-Intoleranz wurde viel schlimmer. Ich bekam Gastritis-Anfälle von der nicht so schönen Art.

Meine Schulter-Nacken-Beschwerden wurden wieder viel schlimmer. Ich hatte keinen Appetit mehr und aß aus Gewohnheit, aber nicht, weil ich Appetit hatte und so weiter und sofort ... Die Ärzte fanden natürlich keine wirklich körperlichen Ursachen dafür. Klar, es war ja das Problem, das innen arbeitet. Auf einer ganz anderen Ebene.

Ich hatte vergessen, das, was mir als Kind geholfen hatte, diese kleine Pflanze der Liebe, die ich gesät hatte, zu nähren. Ich habe auch kaum noch was gelesen. Warum auch? Es war ja viel einfacher, sich mit irgendwas Nichtssagendem berieseln zu lassen – wobei das Fernsehen, wenn man eine bewusste Auswahl trifft, auch mal helfen kann. Ich habe den Nährstoff für meine Fantasie, für meine Träume und für die Liebe ignoriert. Als mir das bewusst wurde, fing ich wieder an zu lesen. Alles Mögliche, Fachbücher, Liebesromane usw. Ich fing wieder an zu träumen und zu lieben. Und vor allem, bewusste Ziele und Entscheidungen zu treffen.

Und eine meiner Entscheidungen traf ich im letzten Jahr. Ich entschied, mein Leben gezielt zu ändern und es um 360 Grad zu drehen. Ich habe mich zwischen den Feiertagen zur Ernährungsberater-Ausbildung angemeldet und diese im Sommer abgeschlossen. Im Anschluss habe ich noch eine Ausbildung zur energetischen Massagepraktikerin begonnen. Außerdem bin ich ins Networkmarketing eingestiegen. Ich habe ein ganzes Jahr gelernt und bin noch immer am Lernen.

Ich habe viele neue interessante Leute kennenlernen dürfen. Und ich bin dankbar und sehr glücklich darüber. Jetzt bin ich dabei, endlich das Gelernte umzusetzen und mit anderen zu teilen. Egal, ob es darum geht, ernährungstechnisch etwas zu ändern, oder im Wohlfühlbereich oder einfach anderen mit meinen Erfahrungen im Coachingbereich zu helfen.

Denn das Wichtigste, das ich in all dem erkannt habe, ist, dass alles zusammengehört. Die Ernährung, das körperliche und seelische/psychische Wohlbefinden und die Selbstliebe. Das eine kann ohne das andere nicht funktionieren. Alles bildet eine Einheit. Ich habe wieder angefangen, mein Pflänzchen der Liebe zu nähren und es respektvoll zu behandeln.

Ich habe wieder angefangen, mich zu lieben und vor allem auch respektvoll zu behandeln. Mit mir und meinem Körper achtsam und sorgsam umzugehen. Und mich meinen Ängsten zu stellen. Und mich zu lieben! Und wieder an die Liebe und das Gute in allem und jedem zu glauben.

Die bewusste Entscheidung dafür ist eine der schwersten Entscheidungen, die ich in meinem Leben bisher treffen durfte. Aber auch eine der besten.

In Liebe und von Herzen,
Liebe für euch alle.

U.