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Der VFP grenzt sich gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus ab

drkleinJeder hat in Deutschland das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie das Recht, sich in der Öffentlichkeit ohne Waffen und friedlich zu versammeln.

Doch was ursprünglich als friedlicher Protest einer heterogenen Gruppe von Bürgern gegen die Einschränkungen der Grundrechte durch die Corona-Maßnahmen gedacht war, hat sich mittlerweile zu einer Bewegung entwickelt, in der auch Reichsbürger, Rechtsradikale, Nazis und Antisemiten mitlaufen und die Querdenken-Bewegung 711 aus Stuttgart ist ins Visier des Verfassungsschutzes gerutscht.

Auch Ärzte und Heilpraktiker gehören u.a. zu den Menschen, die sich zunehmend Gedanken um die stringenten Maßnahmen und Sorgen um deren soziale und wirtschaftliche Auswirkungen machen und dennoch, so erleben wir es zumindest bei unseren Mitgliedern, COVID-19 sehr ernst nehmen und in ihren Praxen den Patientenschutz in Corona-Zeiten gewissenhaft gewährleisten. - Sie treten in der Öffentlichkeit also nicht stellvertretend für den Berufsstand, sondern als mündige Bürger auf. Was allerdings unseres Erachtens auf den Corona-Demonstrationen nicht ausgeblendet werden kann und darf ist, dass sich in der heterogenen Masse auch radikale Gruppen bewegen, von denen der „normale Bürger“ unter „normalen Umständen“ Abstand nehmen und nicht mit ihnen zusammen demonstrieren würde.

Ein Punkt, für den der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung Felix Klein sensibilisieren und auf den er in der Bundespressekonferenz am 24. November 2020 „den Blick lenken“ wollte, „dass die in den letzten Tagen und Wochen erfolgten antisemitischen Grenzüberschreitungen im Zuge der Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen Widerspruch erforderlich machen.“

In diesem Zuge hatte er auch geäußert: „Das Spektrum reicht von Esoterikbegeisterten über Heilpraktiker und Friedensbewegte bis hin zu Reichsbürgern und offen Rechtsextremen, die diese Demonstrationen als Mobilisierungsforum nutzen“.

Inzwischen hat Felix Klein aber sein Bedauern darüber ausdrückt, wenn „bei seinen Ausführungen der Eindruck entstanden sein sollte“, dass er „allgemein die Heilpraktiker*innen oder alle Menschen aus der Friedensbewegung in unserem Land als Mitverantwortliche für die antisemitischen Grenzüberschreitungen im Zuge der Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen sehe“.

Er begrüßt es sehr, dass wir und unser Schwesterverband der VUH e.V. uns entschieden vom antisemitischen Gedankengut distanzieren. Als Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus sieht er seine Aufgabe darin, auf den wachsenden Judenhass aufmerksam zu machen. „Verschwörungsmythen und Holocaust-Relativierungen sind keine legitime Kritik. Dabei spielt es selbstverständlich keine Rolle, ob sie beispielsweise von Lehrern, Software-Programmiererinnen, Ärzten, Anwältinnen oder eben Heilpraktikern geäußert werden.“