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Kontrollbesuche und -anrufe in Praxen von Heilpraktikern für Psychotherapie

Über eher merkwürdige Anrufe und Anfragen von Spontaninteressenten berichten in letzter Zeit eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen. So erhielten einige von ihnen, die u.a. auch Shiatsu in ihrem Angebot haben, die Anfrage, ob sie nicht mal schnell eine – uns nicht erlaubte, weil invasive Methode - notfallmäßige Akupunkturbehandlung machen könnten. Mehrfach wurden andere Heilpraktikerinnen für Psychotherapie am Telefon bedrängt, doch bitte eine Migräne-Diagnose zu stellen – man habe schon alles durch und bräuchte dringend Hilfe. 



Bei einem anderen Kollegen standen zwei Damen vor der Praxistür. Eine davon schilderte, dass sie sich einen Nerv an der HWS eingeklemmt habe und ob der Psychotherapeut ihr kurzfristig helfen könne - und das, obwohl sich in der gleichen Etage (es ist ein Ärztehaus) eine Physiotherapiepraxis befindet. In einem anderen Fall rief eine Interessentin an und fragte, ob der Heilpraktiker für Psychotherapie ihre Halswirbelsäule begutachten könne. Sie würde das selbstverständlich auch privat bezahlen. Dabei ignorierte sie, dass beim Praxis-Angebot sehr deutlich vermerkt ist, dass keine körperlichen Erkrankungen behandelt werden.
Wiederum eine andere Heilpraktikerin für Psychotherapie wurde angerufen und sehr detailliert befragt, ob und wie sie dokumentiere, ob man die Dokumentation einsehen könne, wie sie mit Widerständen umgehe etc. Der dann vereinbarte Termin wurde jedoch einige Tage vorher wieder abgesagt.

Bei einer anderen Praxis schilderte eine Anruferin – im gleichen Zeitraum wie die anderen Fälle, dass sie seit Jahren an einer Depression leide. Sie wollte dann wissen, ob der Kollege ihr mit seinen Methoden helfen könne und stellte dazu sehr konkrete Fragen. Auf Nachfrage, welchen Schweregrad die Depression habe, sagte sie, mittelschwer. Sie wäre als Selbstzahlerin in einer Hypnosebehandlung, dort könne man ihr aber nicht helfen. Da in diesem Fall dem Kollegen zu viel Detailwissen im Spiel war, reagierte er vorsichtig und verwies sie an den Hausarzt bzw. einen Psychiater.

Was ist daraus zu folgern?

  • Es ist durchaus möglich, dass es sich nicht bei jeder Anfrage um echte Patienten handelt, sondern möglicherweise auch Personen, die überprüfen wollen, ob wir unsere Beschränkung der Heilbehandlungen auf Psychotherapie einhalten.
  • Es reicht offensichtlich nicht aus, auf seiner Homepage die Beschränkung auf den Bereich der Psychotherapie deutlich herauszustellen und klar zu beschreiben, dass man keine organischen Diagnosen stellt und keine medizinischen Behandlungen durchführt. Auch bei telefonischen oder direkten Anfragen muss man das klar herausstellen und ggf. auch Termine ablehnen, wenn erkennbar ist, dass körperliche Beschwerden vorgetragen werden oder man möglicherweise nur auf die Probe gestellt werden soll.