Vata
Ganzheitliche Ursachenforschung bei psychosomatischen Erkrankungen dank Vata-Analyse
In den vorigen Beiträgen lernten wir, dass Vata eine Kraft ist, die alle nervlichen, gedanklichen und neurologischen Bewegungen und Abläufe steuert, und dass eine Vata-Zunahme im Äußeren, Vata im inneren, psychischen Bereich provoziert: den Beginn psychosomatischer Erkrankungen. Lassen Sie mich einen Blick in die Gesellschaft im Westen werfen, um zu sehen, wie das Leben hier die psychische Gesundheit beeinflusst. Denn nur durch greifbare Beispiele und ein visuelles Erfassen der Vata-Einflüsse lassen sich diese erkennen und eliminieren.
Das Kleinkind
Eine befreundete Grundschullehrerin behauptet, dass sich die Zahl an ADHS/ADSFällen in den letzten zehn Jahren verdreifacht habe. Ein kritischer Spitzenpolitiker in der Schweiz geht von noch höheren Zahlen aus. Wen wundert’s?
Oft sieht man Mütter, die ihren Kinderwagen durch überfüllte Kaufhäuser schieben; von oben strahlt grelles Neonlicht direkt in die Augen der Kleinen, vom Geräuschpegel und anderen Einflüssen ganz zu schweigen. Kleinkinder gehören auch nicht auf den Rummelplatz. Zanken die Eltern abends noch oder läuft bis spät laut der Fernseher, ist der Vata- wie auch der Stresspegel des Kindes vorprogrammiert. Wenn Kinder ab ihrem fünften Lebensjahr Psychopharmaka bekommen, weil sie sonst keine Ruhe geben, dann sehe ich schwarz für die nächste Generation.
Auch wenn manche Eltern stolz darauf sind, dass ihr Sprössling schon mit fünf tüchtig Fleisch und Wurst isst „wie ein Großer“ (ab sechs gibt’s dann die Cola dazu), muss vor Fleischkonsum gewarnt werden, da in Fleisch regelmäßig hohe Anteile von Angst- und Stresshormonen entdeckt werden. Diese schütten Tiere in hohen Dosen aus, wenn sie zum Schlachthof gebracht werden und die noch vor dem Tod der Tiere in das Fleisch übergehen und so auf dem Teller landen. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die sich vegetarisch ernähren, weniger aggressiv sind als solche, die Fleisch konsumieren. Kaufen Sie wenigstens für sich und Ihre Kinder, gerade wenn sie im Wachstum sind, Bio-Fleisch oder Fisch.
Das Schulkind
Lesen, Hören und Lernen sind Vata-Bereiche, da es sich um die Aufnahme und Weiterleitung (Bewegung) von Wissen handelt, also „Transport“ im weitesten Sinne. Dann gibt es Fälle, wo Zehnjährige von der Schule nach Hause kommen und ihre Tiefkühlpizza alleine in die Mikrowelle schieben, weil Mutti erst abends nach Hause kommt. Alleinsein erhöht Vata! Dieser fehlende soziale oder familiäre Halt ist es, der Vata grenzenlos expandieren lässt. Um das Warten auf Mutti zu verkürzen und den Schulstress zu vergessen, sitzen sie dann vor dem Fernseher oder spielen am Computer: Noch ein Vata-Schub. Apropos: 43 % aller Haushalte in Deutschland sind Single-Haushalte. Welcome to the world of Vata!
Der Rest des Lebens
Haben die Teenies ihre schwierige Phase halbwegs überlebt und die Trennung ihrer Eltern verkraftet, wartet der erste Liebeskummer; denn häufiger und schneller Partnerwechsel (Vata-Erhöhung) sind „in“. Ans Heiraten denken sie erst gar nicht, waren doch die zankenden und versagenden Eltern erschreckendes Beispiel genug. Also steht „Fit for Fun“ und sexuelle Befriedigung im Vordergrund. Das Single-Dasein garantiert nebst Spaß absolute, wenn auch nur illusorische, Freiheit. Um nicht zu vereinsamen, suchen die Menschen irgendwann dann doch Kontakt, denn ohne sozialen Umgang fühlt man sich verlassen und hilflos. So kommt es, dass manch einer stundenweise im Internet surft (Single- und Sexklubs vermehren sich wie Pilze), über 20 SMS am Tag bekommt. Wer ständig sein Handy in der Hosentasche trägt, riskiert durch die erhöhte Strahlenbelastung Hodenkrebs und Unfruchtbarkeit; beides ebenfalls zunehmend.
Bei so viel Vata-Belastung und fehlender Erdung, vom Mangel an echter Liebe ganz zu schweigen, braucht Mann und Frau wenigstens eine kuschelige Verbindung (Kapha), die dann etwas erdet. Warum sonst zeigt die Handy-Industrie gerne „Verliebte“ in ihrer Werbung. Das nervöse, zappelige Herumtippen auf den superkleinen Tasten der Handys, unzählige Male am Tag: beim Einkaufen, Autofahren oder Arbeiten dank „Blue-Tooth“-Technik, artet schon zu einer Krankheit aus. Vata around the clock. Es ist ein Fass ohne Boden.
Halt in der Familie (Erdung) wäre der beste Schutz, auch emotional. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nicht genug damit, dass für drei oder zwei Generationen kein Platz mehr ist in einer Wohnung, nein, Familienzwistigkeiten sind an der Tagesordnung. Die Gesellschaften aller Industrieländer entfernen sich vom Bild einer intakten Familie, welche doch eigentlich zum gesunden, natürlichen Umfeld eines jeden Menschen gehört, und wie es heute noch in Indien und einigen Ausnahmeländern der Fall ist.
Der so wichtige Ausgleich, der einer Vata-Störung entgegenwirkt, fehlt im Westen komplett. Stattdessen kommen weitere Vata erhöhende Aspekte hinzu, sodass ein psychisch krankmachender Teufelskreis entsteht, der sich früher oder später auch in körperlichen Krankheiten manifestiert.
Dieses Ausgleichen, also dem Vata ein „Gegengewicht“ zu verpassen, wäre bereits Therapie. Ist Vata erst mal unschädlich gemacht, kommen die Symptome nicht mehr zurück (das Eliminieren des Auslösers in zweiter Instanz vorausgesetzt). Dieser Zusammenhang wurde bislang im Westen kaum vermittelt. Im Gegenteil: In vielen Ayurveda- Fachbüchern steht, man dürfe keinesfalls Kapha erhöhen (falls Ihnen der Begriff Kapha zu exotisch erscheint oder schwer merkbar ist, können Sie auch Erdung oder Gegengewicht sagen). Dies mag für gewisse physische Erkrankungen (Wasseransammlung, Ödembildung, extremes Übergewicht etc.) zutreffen, nicht aber für die Psyche, bzw. für unsere mentale Gesundheit.
Der „Trick“ einer erfolgreichen Behandlung von Vata-Störungen liegt darin, im Leben und Tagesablauf des Patienten Kapha zu addieren und Vata zu subtrahieren, und zwar möglichst breit gefächert und individuell. Dieses Vorgehen hat einen unmittelbaren Effekt auf die Psyche und die komplette Symptomatik, der im Schlepptau der Erkrankungen auftritt. Das folgende Kapitel befasst sich daher mit ausgleichenden Faktoren und Maßnahmen.
Dass liebevolle körperliche Berührung erdet und beruhigt, wissen wir seit Kindheit – dass sie Vata reduziert, seit diesem Buch. Doch statt sich mal längeren Umarmungen und herzlichen Streicheleinheiten hinzugeben, sucht der moderne Mensch nach tierischer Befriedigung durch schnellen Sex. Für mehr fehlt es an Muße, Geduld und Zeit. Statt Vorspiel ein Trauerspiel.
Dass der bereits genannte Vata-Selbsterhöhungsmechanismus auch gesellschaftlich längst eingesetzt hat, belegen Statistiken aus Großbritannien, unter anderem von „See-Saw“, eines Online-Zuschauerbefragungsservice. John Keeling, der Chef-Statistiker von See-Saw, gab bekannt, dass drei Fünftel aller Briten ihr Dinner vor einem Bildschirm einnehmen, wovon ein Drittel PCs seien. Millionen von Briten schafften es laut seiner Studie nicht, sich vom Internet loszureißen – nicht mal zum Abendessen.
Als ob die Menschen nicht schon genug belastet wären, kommen auch noch Fast Food, chemiebelastetes Essen und Umweltgifte hinzu. Früher hat es zwar auch schon Belastungen durch Umweltgifte gegeben, doch die Menschen sind erst jüngst dermaßen übersensibilisiert, dass ein kleiner Funke ausreicht, um das Immunsystem vollständig außer Gefecht zu setzen.
Durch die nervliche Reizung ist die körpereigene Abwehrkraft so sehr geschwächt, dass andere Krankheiten offene Türen vorfinden. Hier hat Vata wirklich ganze Arbeit geleistet.
Die komplette Gesellschaft ist im Chaos-Zustand – ihr mentaler Gesundheitszustand das Barometer. Nie gab es so viele Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen und Herzleiden wie in diesem Jahrzehnt. Schaut man sich die emotionale Belastung eines Durchschnittsbürgers und die künstlichen, materiellen Werte der Gesellschaft an, muss man nicht lange nach dem Grund suchen. Es wundert mich, dass Psychologen erst nach aufwendigen Langzeitstudien zu dieser Erkenntnis gelangen.
Wir leben in einer Zeit, in der Jugendliche ihren Eltern mit Polizei und Jugendamt drohen. Rechtsanwälte und Hersteller von Psychopharmaka haben nie so gut verdient wie in jüngster Zeit. Tendenz: steigend.
Der emotionale und soziale Halt (Kapha), der Vata die Stirn bieten könnte, geht verloren, und das erst verschafft dieser Wirkkraft den gefährlichen Spielraum. Beflügelt von der Vorstellung, nur finanzielle Sicherheit könne Freiheit, Freude, Macht und Ansehen verschaffen, gehen beide Elternteile „anschaffen”, während bei den Vorgenerationen die Mütter stets zu Hause Ansprechpartner für die Kinder waren. Dieser ruhende weibliche Pol (Kapha) geht verloren, was die Vata-Energie in der Familie wie im Individuum erhöht. Ich möchte arbeitende Eltern hier keineswegs anprangern oder abwerten. In vielen Fällen geht es nicht anders. Fakt jedoch ist, dass den Kindern dadurch ein familiäres und soziales Rückgrat fehlt. Der so sehr wichtige familiäre Schutz, der das notwendige Gegengewicht zur Vata- Entwicklung in der Schule und im Alltag sein könnte, gibt dieser Wirkkraft stattdessen freies Spiel.
Berufstätigen Erwachsenen geht es nicht besser. Werden E-Mails nicht am selben Tag beantwortet, flattert schon die erste Nachfrage herein. Termindruck und Anspannung in allen Bereichen. Die Menschen zahlen einen hohen Preis für ihren Wohlstand.
Durch die angespannte Wirtschaftslage steigt die Angst, den Job zu verlieren, zusätzlich. Fristlose Kündigungen wegen Kleinigkeiten zieren die Titelseiten von Tageszeitungen. Vata löst Angst aus, Angst wiederum erhöht Vata. Eine teuflische Spirale, die in der Gesellschaft in Form von Unzufriedenheit, Verhaltensstörungen, Psychosen und Zankereien zum Ausdruck kommt.
Von Angst und Ängsten
Im Nachfolgenden analysiere ich ein Phänomen, das überwiegend in den westlichen Industrienationen zur Volkskrankheit zu mutieren scheint, und stelle dabei gleichzeitig die Theorie über das Vata-Syndrom auf den Prüfstand.
Apropos: Übertriebene Sorgen und Ängste, auf Englisch anxiety, in Taiwan bis vor zehn Jahren nahezu unbekannt, machen dort mittlerweile 35 % aller psychischen Erkrankungen aus, wie ich einem Zeitungsbericht entnahm, was, so der Bericht, nicht nur auf eine angespannte Wirtschaftslage zurückzuführen sei, sondern ebenso auf eine starke Verwestlichung und einen modernen Lebensstil.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO litten 1996 etwa 8,5 % der Patienten in deutschen Allgemeinarztpraxen an einer generalisierten Angststörung und 2,5 % an Panikstörungen. Das sind zusammengefasst bis 2013 mindestens 16 %, da die Tendenz stark steigend ist. Fast 20 % der Patienten, die sich in den USA in ein allgemeinmedizinisches Krankenhaus begaben, litten an einer Angsterkrankung. 41 % davon blieben unbehandelt. So die Studie. Man bedenke, dass die Fälle derer, die sich nicht in ärztliche Behandlung begaben, von der Statistik nicht erfasst werden, sodass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt. „Eine generalisierte Angststörung liegt vor, wenn eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtung über alltägliche Ereignisse und Probleme hinaus mindestens sechs Monate anhält, begleitet von weiteren psychischen und körperlichen Symptomen.“
Im Klartext: Die Betroffenen müssen ein halbes Jahr lang leiden, bevor die Schulmedizin ihnen „generalisierte Angststörung“ diagnostiziert und sie infolgedessen behandelt. Diese offizielle Definition, an die sich Ärzte und Psychologen zu halten haben (da sonst weder eine Vergütung über die Krankenkassen erfolgt noch der Patient krankgeschrieben wird), ist ein Armutszeugnis für den „Fortschritt“ in puncto psychische Gesundheit.
Das Ärzteteam bei Wikipedia: „Als allgemeine Angstsymptome werden aufgeführt: Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Schwindel, Schweißausbrüche, Zittern, Beben, Mundtrockenheit, Hitzewallungen, Sprachschwierigkeiten, Atembeschwerden, Beklemmungsgefühle, Bewusstseinsstörungen, das Gefühl verrückt zu werden ... und dass man nicht mehr die Kontrolle über die eigenen Gedanken hat.“
Jeder vierte Angstpatient klagt über chronische Schmerzen. Zu den Symptomen der Angst, die häufig als solche nicht erkannt werden, kommen noch Depressionen hinzu. Man fühlt sich schlecht, weil anfangs kein Arzt helfen kann und kein körperliches Symptom gefunden wird (Blut, Nerven usw.). Man bildet sich schwere Erkrankungen ein und leidet noch mehr an Depressionen.“
In meinen zahlreichen Beratungsgesprächen hatte ich bislang nur sechs „Angst-Patienten“, sodass ich mir keine fundierte, fachliche Meinung zur schulmedizinisch diagnostizierten Angst bilden kann. Doch alle Fälle hatten eines gemeinsam: chronisch erhöhtes Vata. Ich stellte fest, dass es Angstzustände ohne gleichzeitige Vata-Störung nicht gibt. Zwei dynamische Richtungen gibt es dabei: Drastisch verstärktes Vata (egal wodurch ausgelöst) erhöht unweigerlich die Tendenz zu Ängsten. Umgekehrt bringt chronische wie akute Angst Vata aus dem Gleichgewicht und schiebt es nach oben. Beide provozieren sich somit in einer Wechselbeziehung.
Da Vata um ein Vielfaches leichter zu reduzieren ist als die Angst selbst, ist dieser Weg schneller, effektiver und therapeutisch einfacher, wobei parallel der Auslöser gefunden werden muss.
Noch einmal: Vata ist direkt an die Angst gebunden. Angst kann aber ohne intensive Ursachenforschung nicht so einfach eliminiert werden – Vata schon. Und dabei wird die Angst mit therapiert bzw. reduziert.
Statt Ängste isoliert zu behandeln, insbesondere wenn sie ohne erkennbare Ursache sind, ist die sofortige konsequente Vata- Reduzierung nicht nur effektiver, sondern auch nachhaltiger.
Die Methodik an sich ist nicht neu und wird unter anderem in der Ayurveda-Medizin erfolgreich angewendet, wo der Bereich Psychologie seit Hunderten von Jahren einen festen Platz hat. Das Problem mit Ayurveda- Ärzten ist nur, dass sie auf traditionelle indische Anwendungen und Medikamente bestehen, ohne Wenn und Aber. Und das, obwohl ihnen westliche Therapieansätze nahezu unbekannt sind. Zu beurteilen, ob das Verbissenheit, Ignoranz oder Patriotismus ist, überlasse ich anderen. Jedenfalls hilft es den Menschen im Westen nicht. Sie brauchen Lösungsansätze, die frei sind von typisch indischen oder exotischen Traditionen. Und während sich der Westen in den letzten Jahrzehnten in einer bislang nie dagewesenen Weise alternativen Heilverfahren gegenüber geöffnet hat, beharren die Ärzte in Indien auf uralten Ansichten und verschließen sich neuem Erfahrungsund Gedankengut.
Warum sollte ein Österreicher oder ein Deutscher, der unter Angst leidet, hierfür ein bestimmtes Medikament aus Indien beziehen, nur weil dieses in Texten von dort als heilsam gepriesen wird, während Baldrian oder Melisse eine gleiche oder gar bessere Wirkung erzielen? (Bachblüten und homöopathische Mittel wirken ebenfalls.)
Warum sollte ein Europäer generell bei Vata-Störungen (mit oder ohne Angst) eine teure Kur in Indien machen, wenn die dortigen Ärzte sich nicht einmal mit dem psychosozialen, kulturellen und familiären Umfeld im Westen auskennen? Denn nur eine fundierte Kenntnis über unsere Mentalität und die Anforderungen im täglichen Leben garantiert eine erfolgreiche Ursachenbehebung bei psychosomatischen Störungen, was bei rein körperlichen Beschwerden anders sein mag.
Es ist relativ leicht, an Ängsten zu arbeiten, deren Ursache oder Objekt offensichtlich sind. Wurde eine Frau jahrelang von ihrem Mann malträtiert, kann sich Angst vor einer neuen Beziehung bilden oder eine gestörte Sexualität. Wer in einer Prüfung zweimal durchfiel, kann panische Angst vor der dritten Prüfung bekommen. Die Ursache liegt quasi auf der Hand. Weitaus schwieriger zu therapieren sind chronische Angstzustände, bei denen weder äußeres Objekt noch ursprünglicher Auslöser klar erkennbar sind, doch scheint mir gerade diese Form fallmäßig immer stärker zuzunehmen im Westen.
In unserer Scheinwelt kann man schnell den Zugang zum inneren Kind verlieren. Vata gerät aus dem Lot, man macht Fehler, wählt den falschen Job, hofft auf Rettung durch eine Glück verheißende Beziehung und steht mehrmals im Leben vor einem Scherbenhaufen, was zu einer weiteren Verschiebung unserer bioenergetischen Kräfte führt. Was nun einsetzt, ist etwas ganz Natürliches: Wir verlieren die Orientierung. Die Diskrepanz ist oft so extrem, dass wir sie lieber wegschieben, aus Angst vor der damit verbundenen Aufarbeitung, die unmöglich und schmerzhaft erscheint. Wie sollen wir da noch funktionieren in unserer Gesellschaft? Also setzt ein Verdrängungsmechanismus ein. Man lenkt sich ab, nimmt gar nicht mehr oder aber verstärkt am gesellschaftlichen Treiben teil, fügt sich künstlich gute Laune zu und demonstriert nach außen eine völlig heile Welt, die jedoch innerlich immer weiter bröckelt. Der Konflikt zwischen der inneren und der äußeren Welt führt zu weiterer innerer Unruhe, zu Unzufriedenheit, zu emotionaler Unausgeglichenheit. Mental, zum Teil auch körperlich, baut sich über die Jahre ein Muster auf. Manche werden dick, obwohl sie doch immer schlank waren, andere verlieren Haare, und wieder andere entwickeln eine Aggression und Wut, die sie selbst überrascht; wo sie doch früher Engel waren.
Das Norm(al)spielen und die noch so perfekte Maskerade funktionieren irgendwann nicht mehr. Eine völlig chaotische, irrationale Vata-Verschiebung übernimmt jetzt die Führung. Hilflosigkeit macht sich breit, Ängste setzen ein, Stress nimmt zu, wir quälen uns im Schlaf, weil doch gerade dann, in unseren Träumen, das Unterbewusstsein zu uns sprechen will, was dadurch nicht wahrgenommen wird – leider. Wir werden unserer Kraft, unserer Lebensfreude beraubt, was sowohl unser Immunsystem lähmt als auch Vata nach oben schraubt. Die Geburt einer Psychose, und keiner weiß warum.
Falls wir weder geerdet sind noch mit unserem „höheren Selbst“ in Verbindung stehen, begehen wir automatisch Fehler, gesellen uns zu den falschen Partnern, schlafen auf Wasseradern, verlieren Geld durch dumme Investitionen und nähern uns immer weiter negativen, destruktiven Einflüssen, die wie ein Magnet auf uns wirken, weil die Intuition versagt, weil der Schutzmechanismus außer Kraft gesetzt wurde, und weil das Vata-Chaos längst die Führung übernommen hat. Gerade jetzt wäre Hilfe von außen notwendig, die Gesamtanalyse durch einen Berater oder Coach. Doch nur wenige sind in der Lage, derartige Verschiebungen auf einen Vata-Anstieg zurückzuführen.
Nun habe ich erlebt, dass eine breit gefächerte, konsequente Vata-Harmonisierung tatsächlich einen Weg zu unserem Urmuster, unserem inneren Kind ebnen kann. Ist diese Bewegungsenergetik im Lot, befinden sich Körper, Geist und Seele im Einklang. Im ausgeglichenen Zustand wird den Betroffenen schlagartig klar was sie falsch gemacht haben, wie das Leben sie zu etwas formte, was sie nicht sind. Alle Ängste sind wie weggeblasen, der Lebensmut steigt wieder, man ist bereit zu radikalen Umstellungen, und viele schwören sich von da an, sich nie wieder von der Gesellschaft oder von der Familie manipulieren zu lassen, auch wenn dahinter eine gute Absicht stecken mag, sondern zeitlebens einzig ihrer inneren Stimme zu folgen. Das Vata-Chaos hat auf Umwegen sein Ziel erreicht.
Die Natur reguliert sich selbst, aus Chaos wird Ordnung. Doch dieser leidverbundene Weg über psychische Störungen und andere Krankheiten bis hin zu Organschäden muss nicht sein. Helfen Sie sich und anderen, zum Ausgangsmuster, zum inneren Kind, zur wahren Bestimmung, zum wahren Selbst zurückzufinden. Die Vata-Analyse und Vata- Reduzierung ist eine wunderbare Methodik hierfür – nicht nur psychologische Präventivmedizin, sondern ganzheitliche Therapie par excellence.
Ein Artikel ist aus dem Buch von Prof. h. c. Manfred Krames.
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Leseprobe und Bestellung: www.artha.de
Prof. h. c. Manfred Krames
Experte für ayurvedische Medizin und Lebenskunst