Buchbesprechungen
Bücher von VFP-Mitgliedern
Wer kennt das nicht: beruflichen Dauerstress, der auch im Privatleben nicht aufhört. Arbeit nach Feierabend und am Wochenende wird heute oft selbstverständlich gefordert und vom Arbeitnehmer in Kauf genommen. Das Resultat: keine Zeit für die Familie, Freunde und sich selbst, kein Abschalten, stattdessen Dauerstress, Überforderung, Dienst nach Vorschrift und letzten Endes Burnout. Programme, die das Berufsleben erleichtern sollen, schaffen selten Abhilfe, sondern sind eher darauf ausgelegt, das Durchhaltevermögen im belastenden Job zu erhöhen.
Dieses Buch ist ein kompakter, leicht verständlicher Ratgeber mit vielen Tipps zur alltäglichen Umsetzung. Es informiert anschaulich und in einfacher Sprache über Entstehung und Auslöser von Burnout und gibt konkrete Anleitung zur Selbsthilfe. Anhand von 18 Säulen, die als Stütze das Lebensfundament tragen, erläutert der Autor, wie Burnout entsteht und was „Mann“ konkret unternehmen kann, um die Säulen zu festigen und das Lebensfundament wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu gehören neben Gesundheit, Ernährung und Sport auch die Aspekte Familie, Freizeitgestaltung sowie Spiritualität und Lebenssinn.
Rezension: Andreas Weishaupt, B. A. Kommunikationswissenschaften
Koch-Draheim, Jürgen: Burnout des Mannes – die 18 Säulenstrategie. Edition Octopus, Monsenstein und Vannerdat, 2015, ISBN 978-3-95645-450-9
Glaubenssätze aus unserer Kindheit, die wir einmal verinnerlicht haben, können uns noch lange Zeit später in unserem Fühlen und Denken beeinflussen. Sie bleiben als Überzeugungen im Unterbewussten haften und bestimmen so unser Lebensskript – das Bild, das wir von uns selbst und der Welt um uns haben. Wer als Kind oft hörte „Nimm dich nicht so wichtig“, wird sich als Erwachsener möglicherweise selbst Glück und Erfolg versagen. Wer als Kind erfuhr, dass Nähe bedrohlich sein kann, hat auch später Schwierigkeiten mit körperlicher und emotionaler Bindung.
Almut Schmale-Riedel zeigt häufige Lebensskriptmuster auf und erläutert anhand von Fallvignetten aus ihrer eigenen Arbeit, welche Therapieansätze und Veränderungswege möglich sind, um den Bann der Lebensdrehbücher zu brechen. „Der unbewusste Lebensplan“ eignet sich sowohl zur Vorbereitung und Begleitung einer Therapie als auch zur eigenen Reflexion unserer Persönlichkeitsentwicklung.
Rezension: Andreas Weishaupt, B. A. Kommunikationswissenschaften
Schmale-Riedel, Almut: Der unbewusste Lebensplan. Kösel-Verlag, 2016, ISBN 978-3-46634-624-0
Jeder ist mal unordentlich, bei den meisten von uns sammelt sich über die Jahre so einiges an, was eigentlich gar nicht mehr gebraucht wird. Das muss uns nicht besorgt machen, geschweige denn, dass wir auf dem Weg zum Messie wären.
Andererseits: Viele haben bereits ein Problem, ohne es wahrzunehmen, und viele andere sind durchaus unzufrieden mit dem Zustand ihres direkten Umfelds, leiden an ihrer Unordnung, können nichts wegwerfen, schauen gelähmt zu, wie eine gewisse Verwahrlosung sich in ihre Wohnung einschleicht – die Übergänge sind fließend.
Bei dem Messie-Phänomen handelt es sich nur oberflächlich betrachtet um Schwierigkeiten mit dem Aufräumen und Ordnunghalten. Die Unordnung, das Chaos bis hin zu völlig vermüllten Wohnungen oder sogar Häusern, ist nur die äußere Erscheinungsform einer tief in der Seele des einzelnen Menschen liegenden Unordnung. Die Hintergründe sind vielfältig. In meinem Buch erkläre ich aus einer Mischung von Fallbeispielen und fachlichen Erläuterungen die Hintergründe. Nicht jeder unordentliche Haushalt ist ein Messie-Haushalt, bei manchen ist das Chaos auf eine vorübergehende Überforderung zurückzuführen. Nicht jeder Mensch braucht also auch eine Therapie. Aber fast immer steckt hinter der Unordnung eine unbewusste Entscheidung, etwas nicht aufzuräumen.
Wenn es also den Wunsch gibt, wieder Ordnung zu schaffen – und danach sollte man sich befragen –, dann ist es immer sinnvoll, nach dem inneren Grund für die Unordnung zu forschen.
Wenn man nicht zur Ursache vordringt, wird, wenn man einen Teil des Problems bewältigt und z. B. das Sammeln einer bestimmten Sache beendet hat, bald wieder ein anderes Objekt folgen.
Hirtz, Sabina: Der Messie in uns: Wie wir Wohnung und Seele entrümpeln. E-Book, Rowohlt, 2016, ISBN 978-3-64456-261-5
„Angst vor einer Operation ist normal, weil die OP unnormal ist“, sagt Bruce Reith, renommierter Arzt und Chirurg aus München. Seine neue CD „Angstfrei vor der Operation“ richtet sich an alle Betroffenen und bietet ihnen Hilfe in Form eines neuen Programms, das sich „Auditive Schmerztherapie“ nennt. Er hat das Programm – in Kooperation mit namhaften Entspannungsexperten – entwickelt und zwei Jahre wissenschaftlich an seinen Patienten getestet, mit großem Erfolg. Jetzt ist diese CD für jedermann erhältlich.
Jeder Patient hat ganz eigene Angstauslöser, wenn eine Operation bevorsteht. Der Verlust der Selbstkontrolle, Panik vor den Risiken der OP, Komplikationen oder Fehlern des Ärzteteams, vor bleibenden Dauerschäden, keinerlei OP-Erfolg und vielem mehr – schließlich überlässt man seinen Körper ja fremden Menschen und kann nur hoffen und beten, dass alles gut geht.
Das beste Mittel gegen Angst ist Vertrauen. Kann der Patient dieses aufbauen gegenüber dem Ärzteteam und auch gegenüber sich selbst und seinem eigenen Körper, geht er viel gelassener und ruhiger in die Operation hinein.
Bruce Reiths neuer Ansatz in Form der Auditiven Schmerztherapie kombiniert heilende Musik mit einem ausgetüftelten Meditationstext, der speziell für diese Situation erstellt wurde. Heraus kommt eine 30-minütige Entspannung, die dem Hörer die Angst vor operativen oder größeren medizinischen Eingriffen nehmen soll. Die schöne Musik blockiert die Stresshormone, entspannt und senkt so Blutdruck und Herzfrequenz, was zu einem allgemeinen Wohlbefinden und in eine tiefe Entspannung hineinführt. So öffnet sich das Unterbewusstsein für die Suggestionen, die in der Meditationsreise folgen. Hier werden sämtliche Ängste gelöscht und durch positive Szenarien ersetzt.
Der Patient erlernt ein neues, positives Denken und Fühlen in Bezug auf die Operation und das Gelingen. Und je öfter er die CD hört, desto effektiver wirkt sie. Das Konzept „Kopfhörer statt Medikamente“ ist, obwohl es erst im Januar dieses Jahres auf den Markt kam, schon jetzt in vielen Medien. Prominente, wie die Bachelorette Monica Ivancan, das Topmodel Oliver Sanne, der ehemalige FC-Bayern-Profi Christian Lell oder die Sängerin Kim Gloss, erklären öffentlich, dass ihnen diese CD ihre Angst vor aktuell durchgeführten Operationen und Eingriffen tatsächlich genommen hat. Eine spannende Sache, die es sich sicher zu hören lohnt, vor allem, wenn auch bei Ihnen oder Ihren Patienten ein notwendiger größerer medizinischer Eingriff wie eine OP anstehen sollte.
Reith, Bruce: Angstfrei vor der Operation, CD, M.A.M. Maiworm GmbH, ISBN 978-3-94326-114-1
Eigentlich müsste es doch gut funktionieren: Starke emanzipierte Frauen, die genau wissen, was sie wollen, und Männer mit dem Gütesiegel „Frauenversteher“, die dies akzeptiert haben. Klingt nach einer perfekten Paarkonstellation. Warum kommt es in diesen Beziehungen trotzdem oft zu Trennungen?
Amüsant und aufschlussreich beleuchtet die Psychologin und Psychoanalytikerin Dr. Maja Storch gemeinsam mit ihrem Bruder Johannes die Nachteile der Emanzipation und zeigt auf, welche tiefenpsychologischen Mechanismen zu den fatalen Missverständnissen führen. Aber das Autorenduo hat auch ein Rezept zum Gelingen parat, nämlich wie diese Männer und Frauen wirklich miteinander glücklich werden.
Seit dem Erscheinen des Bestsellers „Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann“ fragten tatsächlich viele Männer an, die sich einen zweiten Band zum Thema aus der Sicht von Männern wünschten. Das ließ der Schweizer Autorin keine Ruhe. Und so liegt nun der zweite Titel vor, in dem Johannes Storch seine Gefühls- und Wahrnehmungswelt schildert und damit ganz unaufgeregt die weiblichen Leser zu einem Perspektivwechsel anregt. Das Buch richtet sich in erster Linie an Männer und genau darum ist es auch für Frauen sehr empfehlenswert!
Interview mit Frau Dr. Maja Storch:
In diesem Buch haben Sie das Thema starke Frauen und starke Männer thematisiert. Der Untertitel lautet: „Warum manche Männer wieder Machos werden müssen.“ Warum sollten Powerfrauen das Buch lesen?
„Damit sie sich in ein Männergehirn einarbeiten können und eine Idee davon bekommen, was in einem normal emanzipierten Mann vorgeht. Es bietet einen Einblick in seine Psyche. Es stehen viele Dinge darin, die Männer so sonst nicht offen sagen würden, weil sie das Gefühl haben, da ist ein Tabu.“
Das Buch bricht mit den Tabus?
„Es kann zumindest eine Aufforderung sein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Du schau mal, das Buch … es wird höchste Zeit, dass wir uns mal unterhalten.“
Müssen Männer und Frauen generell mehr miteinander reden?
„Das klingt als Aufforderung so platt und banal: redet mehr miteinander. Das Schwatzen zwischen Mann und Frau ist oft extrem wenig nachhaltig. Ich würde eher die Botschaft mit auf den Weg geben: Behaltet eure Neugier für das Seelenleben des Gegenübers, bleibt offen, habt wenig Tabuschranken.“
Sie sind Spezialistin für didaktische Metaphern, die das Verstehen ungemein einfach machen, wie z. B. der Strudelwurm im Buch „Machen Sie doch, was Sie wollen.“ Auch in diesem Buch finden wir wieder Zeichnungen. Wie entstehen die Ideen dazu?
„Der Strudelwurm ist per Zufall entstanden. Ich wollte Erstsemestern komplizierte Prozesstheorien erklären, dabei ist das Bild eines Wurms entstanden – den bekommt man auch ohne Zeichentalent hin. Der Wurm hat sich im Laufe der Jahre verselbstständigt. Irgendwann dachte ich mir: Wenn der Wurm so überlebensfähig ist, dann setze ich ihn aber richtig ein! ‚Der Würmli‘ repräsentiert das Bauchgefühl; in der Psychoanalyse nennt man das Würmli übrigens ‚das Unbewusste‘. Ich finde es gut und wichtig, dass psychologische Themen einfach dargestellt werden und das können Illustrationen gut leisten.“
Rezension und Interview: Ela Windels, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Storch, Maja/Storch, Johannes: So können starke Männer starke Frauen lieben. Warum manche Männer wieder Machos werden müssen. Herder Verlag, ISBN 978-3-45161-389-0
Psychotherapie mit Flüchtlingen – ein weites Feld, ein komplexes Thema, die Umsetzung ist oft schwierig. In meiner Arbeit als soziale und pädagogische Betreuung in Gemeinschaftsunterkünften, mit Sprachmittlern, Ämtern, der Migrationsberatung, Stadt und Kreisen sowie im Gespräch mit Ärzten ist mir dieses immer wieder bewusst geworden. Wir versuchen oft genug trotz bürokratischer Hürden der Verwaltung des Mangels und mit verunsicherten, um die Deutungshoheit in ihrem Leben ringenden Flüchtlingen die Quadratur des Kreises.
Wie mit Lektüre dieses Buches klar wird: Nicht alle Flüchtlinge sind traumatisiert oder leiden an psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen, aber fast alle leiden unter anhaltenden Belastungen, sei es durch unsichere Aufenthaltssituationen, sei es durch schlechte oder fehlende Nachrichten aus der Heimat, sei es aufgrund emotionaler Unsicherheit in einem fremden und kulturell befremdlichen Umfeld, in der manches Mal die einfachsten Signale nicht verstanden werden oder völlig falsch interpretiert.
Das Buch greift komplexe und schwierige Themen auf und beleuchtet alle damit zusammenhängenden Faktoren. Dazu gehören das Thema Migration im Allgemeinen und die Einordnung des Begriffs Flüchtling innerhalb dieses Kontextes. Juristische Aspekte, besonders die Beschreibung des Asylverfahrens und die Auswirkung dieses oft langen Verfahrens auf die Psyche der Flüchtlinge, die Relevanz von Erkrankungen im asyl- und ausländerrechtlichen Verfahren oder allgemeine Anforderungen an ärztliche Atteste, Stellungnahmen oder Gutachten und die Beschreibung einer Posttraumatischen Belastungsstörung einschl. Grundlagen der Diagnose sind solche Faktoren.
Komorbide Krankheitsbilder, Angst- oder Anpassungsstörungen, dissoziative Zustände, Depressionen, die Somatisierung psychischer Belastungen gehören dazu. Weiterhin geht das Buch ein auf die Themenbereiche Psychodiagnostik, psychotherapeutische Behandlung, Psychoedukation, Begutachtung und Akutversorgung sowie traumaorientierte Langzeitversorgung, beleuchtet spezielle Bereiche wie „Kinder und Familien“ sowie „unbegleitete Minderjährige“ und vergisst auch nicht die wichtigen Schnittstellen „Zusammenarbeit mit Dolmetschern“ sowie „soziale Arbeit“. Ebenso wird immer wieder die Bedeutung interkultureller Kompetenz bei allen an der Arbeit mit Flüchtlingen beteiligten Personen aufgezeigt.
Es ist schwer, auf 160 Seiten diese umfassende Thematik ebenso ausführlich zu durchleuchten und zu bearbeiten, dass jeder einzelne Themenbereich so gewürdigt wird, wie es ihm zukommt. Es ist den Autoren jedoch gelungen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen so einzubringen, dass Zusammenhänge und die Bedeutsamkeit von Schnittstellen erkannt werden können.
Das Thema „interkulturelle Kompetenz“ hätte etwas intensiver betrachtet werden können. Man kann schließlich nicht davon ausgehen, dass Dolmetscher aufgrund ihres in der Regel vorliegenden Migrationsstatus quasi automatisch auch Kulturmittler sind. Wenn es wie beschrieben hilfreich sein könnte, sich vor Beginn eines diagnostischen Interviews mittels Sprachmittler die Erlaubnis einzuholen, den Patienten unterbrechen zu dürfen, dann wird möglicherweise bereits zu diesem Zeitpunkt die Erfolgswahrscheinlichkeit der Therapie herabgesetzt. Es kann durchaus sein, dass die Patienten zustimmen, weil eine Ablehnung im Kontext der Herkunftskultur als unhöflich oder ungehorsam gegenüber Respektspersonen (Ärzten, Psychotherapeuten …) angesehen würde.
Ist auch der Sprachmittler nicht interkulturell geschult und beschränkt sich gemäß seiner Rolle aufs Übersetzen, kann es zu nachhaltigen Problemen in der therapeutischen Arbeit kommen. In diesem Zusammenhang habe ich die klassische Bedürfnispyramide vermisst. Häufig kommt es nämlich zu Missverständnissen, weil sich die Erwartungshaltung aller Beteiligten an unterschiedlichen Bedürfnissen ausrichtet.
Dieses Buch beschreibt ein Ideal. Die Arbeitswirklichkeit ist oft eine andere. Sprachmittler kommen nicht immer aus dem Land oder gar der Region des jeweiligen Flüchtlings. Es gibt religiöse, kulturelle und sprachliche Unterschiede. Auch existieren nicht überall die Angebote wie beschrieben und die angestrebte Vernetzung scheitert oft an verschiedenen Hürden.
Gleichwohl hat mir das Buch sehr deutlich gemacht, worauf es in der Arbeit mit Flüchtlingen ankommt, dass es schon nützt, wenn man das Ideal beschreibt und dieses anstrebt. Es hat mein Augenmerk auf wichtige Aspekte dieser Arbeit gelenkt. Das Buch ist geeignet für alle Menschen, die in irgendeiner Form mit Migranten und Flüchtlingen arbeiten.
Für mich war das Lesen des Buches eine echte Fortbildung. Ich kann es nur empfehlen.
Rezension: Carola Seeler, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Trainerin, Coach, Autorin
Liedl, Alexandra/Böttche, Maria/ Abdallah-Steinkopff, Barbara/ Knaevelsrud, Christine: Psychotherapie mit Flüchtlingen – neue Herausforderungen, spezifische Bedürfnisse. Das Praxisbuch für Psychothera-peuten und Ärzte. Verlag Schattauer, ISBN 978-3-79453-195-0
Leider ist es wohl amtlich, dass Heilpraktiker für Psychotherapie mit dem Urteil des Bundessozialgerichts vom 13. Dezember 2016 endgültig aus dem Kostenerstattungsverfahren der gesetzlichen Krankenversicherungen ausgeschlossen wurden (Az.: B 1 KR 4/16 R).
Dies bedeutet jedoch nicht, dass auch wir im Kontext mit anderen Leistungsträgern wie Berufsgenossenschaften und privaten Krankenversicherungen ordentliche Gutachten für die Antragstellung mit einreichen müssen. Mancher steht da ganz schön auf dem Schlauch, denn die Informationen, die man über das Internet erhält, sind außerordentlich dürftig und Fortbildungen zum Thema eher selten.
Sehr anschaulich legt die Diplom-Psychologin Esther Bockwyt dar, wie ein ordentliches Gutachten auszusehen hat. Sie kann dieser sehr sachbezogenen und staubtrockenen Materie Leben einhauchen und einen auch bei der Stange halten.
Das Buch ist sehr gut strukturiert und gibt sowohl Aufschluss über die Notwendigkeiten, aber auch fatale Fehler, die bei der Gutachtenerstellung passieren können. Das Ganze wird deshalb so interessant, weil die Autorin sich nicht alleine in theoretischen Erläuterungen ergießt, sondern praktisch orientiert eine Unmenge von Beispielen anführt. Eben sowohl diejenigen, die für eine schlussendliche Bewilligung des Antrags sprechen, wie auch die Formulierungen, die eine Nichtakzeptanz oder sogar die Ablehnung des Antrags zur Folge haben. Formblätter, Tabellen, Checklisten und Formulierungshilfen in großer Menge sind eine vorbildliche Hilfestellung gerade für den ungeübten Schreiber. Erwähnenswert ist auch, dass Arbeitsblätter und Tabellen zum Download bzw. Ausdrucken vom Verlag zur Verfügung gestellt werden.
Dieses Buch zeichnet einen Kurs, an dem man sich auch als Laie sehr gut entlanghangeln kann, um zum eigentlichen Ziel, zu der Bewilligung des Antrages, zu gelangen.
Esther Bockwyt legt ein empfehlenswertes Sachbuch vor, das sowohl Lehrbuch als auch Nachschlagewerk ist. Es ist praxistauglich, gut verständlich und vermag einen sicher durch den Formulierungsdschungel der Gutachtenerstellung zu führen.
Nur schreiben müssen wir das dann (leider) noch selber.
Rezension Heidi Kolboske, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bockwyt, Esther: Der verhaltenstherapeutische Bericht an den Gutachter – VT-Anträge präzise und individuell erstellen. Schattauer Verlag, ISBN 978-3-79453-103-5