Wie mir die Kinesiologie half, mein Leben in den Griff zu bekommen
Ein Erfahrungsbericht von Britta Wilke in Zusammenarbeit mit Christa Friedrich
Mein Name ist Britta Wilke, ich bin 51 Jahre alt. Einschneidende Lebensereignisse, die schließlich vor 5 Jahren in einem Burnout gipfelten, veranlassten mich schließlich dazu, meinen Job als Krankenschwester, den ich 30 Jahre mit Herzblut ausübte, an den Nagel zu hängen. Mit 47 Jahren drückte ich nochmal die Schulbank und machte eine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie. Ich spezialisierte mich auf die Psychosomatische Kinesiologie, die ich bei Herrn Dr. Werner Weishaupt in Hannover erlernte.
Viele Zusatzausbildungen konnte ich mittlerweile in die Kinesiologie mit einfließen lassen. Über den kinesiologischen Muskeltest gelangt man an Ursachen wie einschneidende Erlebnisse und die damit abgespeicherten Ängste und Emotionen. Aber auch Ursachen in Form von Unverträglichkeiten, Intoxikationen oder Mangelzuständen lassen sich über dieses Instrument aufdecken. Mit einer Fülle an Balancemöglichkeiten können dann diese Ursachen individuell ausgeglichen und entstresst werden. Inzwischen praktiziere ich das dritte Jahr in meiner Praxis und es ist daher immer wieder schön zu erfahren, wie erfolgreich bzw. positiv Kinesiologie helfen kann – so auch in diesem Fall:
Anfang Februar dieses Jahres bekam ich folgende liebe E-Mail von Christa Friedrich, einer ehemaligen Klientin, welche mich aufhorchen ließ.
„Liebe Frau Wilke,
zuerst möchte ich mich für Ihre Bereitschaft, mich zu behandeln, recht herzlich bedanken. Danke! Mir geht es sehr gut. Ich glaube, den Grund für meine jetzige Zufriedenheit und mein wiedergefundenes Gleichgewicht zu kennen. Damit sie mich verstehen, muss ich in die Vergangenheit schweifen.
... Nachdem ich bei Ihnen in Behandlung war, habe ich angefangen, meine Vergangenheit aufzuarbeiten, indem ich meine Lebenserinnerungen aufgeschrieben habe. Im November 2013 schickte ich mein Manuskript an einen Verlag, um ein paar Exemplare für meine Kinder drucken zu lassen. Ja, und dann kamen die Zweifel. Zweifel, ob ich das Richtige getan habe indem ich mein Privatleben offenbarte??? ...
Inzwischen ist mein Buch „Steiniger Weg. Kinderseele – zerbrechlich aber nicht zerbrochen“, gedruckt worden. Als ich es las, wusste ich, dass meine Endscheidung richtig war. Mir ist eine Last von meiner Seele gefallen. Ich fühle mich frei und ausgeglichen. Nach Rücksprache mit dem Verlag entschied ich mich, dass Buch öffentlich zu machen.
Schauen Sie doch einmal auf www.klinzer-alpenkurier.jimdo.com unter der Rubrik Neues. Dieser Artikel gab mir noch einmal die Bestätigung, dass ich für mich, vielleicht auch eine Anregung für andere Leidtragende, einen guten Weg gefunden habe.
Liebe Grüße
Christa Friedrich“
Meine Neugier war geweckt und ich nahm umgehend Kontakt zu Christa Friedrich auf. Ich las das Buch in einem Rutsch durch und es hinterließ einen sehr bewegenden Eindruck auf mich. Ich bat um ein Treffen – mit der Idee, einen Artikel darüber zu verfassen. Nach kurzer Bedenkzeit kam die Zusage. Es folgte ein sehr unterhaltsamer und emotionaler Nachmittag, den ich in Form eines Interviews wiedergeben möchte.
Britta Wilke, BW: Hallo Frau Friedrich, herzlichen Dank für Ihre Zusage. Seit Sie bei mir waren, sind nun schon fast zweieinhalb Jahre vergangen. Können Sie sich noch erinnern, was die Beweggründe waren, weshalb Sie mich aufsuchten?
Christa Friedrich, CF: Ja, ich hatte seit Längerem unerklärliche Ängste, ich konnte schlecht schlafen und litt an Albträumen. Meine Vermutung war, dass das Ganze mit einem Unfall zusammenhing, bei dem ich ein Jahr zuvor mit dem Daumen in eine Kreissäge geraten war. Auf der Suche nach einem Angstmittel empfahl mir die Apothekerin, doch mal einen Termin bei Ihnen zu machen. Zum Glück war dieser dann sehr zeitnah.
BW: Welche Erwartungen hatten Sie und wie war Ihr erster Eindruck?
CF: In erster Linie wollte ich wieder besser schlafen können. Die Methode der Kinesiologie fand ich im ersten Moment sehr ungewöhnlich und – ehrlich gesagt – war ich auch skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man an diese Dinge gelangen kann, die einem den Schlaf rauben. Aber Sie haben mir von Anfang an Vertrauen eingeflößt, nachdem Sie mir erklärt haben, dass jede Sekunde unseres Lebens in unserem Unterbewusstsein abgespeichert ist und sich über die Technik des Muskeltestens ein Zugang dazu schaffen lässt. Ich fand es gut.
BW: In unserer ersten Sitzung zeigten sich ja in erster Linie viel Angst und abgespeicherte Emotionen hinsichtlich Ihres Ehemannes. Wie haben Sie die Ausbalancierung in Ihrem Alltag dann erlebt?
CF: Ja das stimmt. Mein Mann war damals sehr krank, musste sich einigen schweren Operationen unterziehen und war mit sich sehr unzufrieden. Aber nachdem wir die Ängste und Gefühle ausgetestet und auch beklopft hatten, hatte ich nicht mehr das Bedürfnis, meinen Mann zu kontrollieren und ständig zu fragen: „Wie geht es dir?“ Ich konnte loslassen. Und dabei hatte ich mir bereits ein Jahr vorher ein Buch über EFT gekauft, aber nie praktiziert. Die freimachenden Glaubenssätze, die wir in der Sitzung getestet hatten, wollte ich mir erst gar nicht einklopfen. Aber nachdem ich mich durchgerungen hatte, wurde es zur Routine und es hat mir echt was gebracht.
BW: Wie waren die Folgesitzungen?
CF: Als ich zur zweiten Sitzung kam, fühlte ich mich schon nicht mehr so ängstlich. Aber die Albträume hatte ich immer noch. Ich kann mich noch erinnern, dass wir mit Farbbrillen gearbeitet haben, mit denen sich, wie Sie sagten, ungelöste seelische Konflikte zeigten und tiefverborgene Emotionen. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie Sie die Etappen meines Lebens erarbeitet haben.
BW: Sie meinen die kinesiologischen Altersrückführungen, mit denen man genau in das Lebensalter hineinkommt und die abgespeicherten Blockaden in Form von Ängsten und Gefühlen bestimmen und entstressen kann?
CF: Ja. Es zeigte sich ja dann, mit welchen Ängsten ich wirklich zu kämpfen hatte und was ich seit Jahren in vielen Schubladen versteckt hielt: Die schwierige Beziehung zu meiner Mutter, der Missbrauch durch meinen Stiefvater und die massiven Schuldgefühle, die mich dadurch ein Leben lang begleiteten. In der Sitzung konnte ich diese Angst noch einmal deutlich spüren, als ich mich durch die Rückführung im Lebensalter von einem Jahr befand und dieser Schrecken in meinen Nieren abgespeichert war. Meine Mutter musste zu der Zeit sehr oft mit uns Kindern Schutz vor den Bombenangriffen suchen.
Mein Vater ist im Krieg geblieben. Er hat mich nur einmal gesehen und gehalten, als ich ein halbes Jahr alt war. Ich habe ihn immer vermisst. Es war überaus erstaunlich für mich, diese Dinge, die ich ja zum Teil verdrängt hatte und die Sie dann angesprochen haben, beim Testen in dem jeweiligen Lebensalter wieder zu erfahren. Vor allem Ihre diskrete Vorgehensweise fand ich sehr gut, indem Sie jedes Mal vorsichtig nachfragten, ob mir zu den einzelnen Lebensaltern etwas einfiel. Es ist gut, so wie es war, erstaunlich gut.
BW: Als Sie drei Wochen später zu mir kamen, sagten Sie mir, Sie würden von außen nur positive Rückmeldungen bekommen.
CF: Das stimmt. Meine Veränderungen wurden auch in meiner Umgebung wahrgenommen. Ich fühlte mich voller Energie.
BW: In der vierten und letzten Sitzung zeigten sich ja dann noch einmal Wut und Angst im Zusammenhang mit Ihrer Tochter, die wir dann gemeinsam bearbeitet haben.
CF: Ich machte mir bereits länger große Sorgen um meiner Tochter. Nachdem bereits meine erste Ehe gescheitert war und die meines Sohnes, drohte auch die Ehe meiner Tochter zu scheitern. Es tat gut, auch darüber noch einmal zu sprechen und es zu bearbeiten, denn ich gab mir auch hierfür eine Mitschuld. Am Ende der letzten Sitzung fühlte ich mich deutlich gelöst und am liebsten hätte ich die Hände in die Luft gestreckt und laut „Hurra“ gerufen.
BW: Wie ist es Ihnen dann in der Folgezeit ergangen und wie kam die Idee zu Ihrem Buch?
CF: Nun, ich hatte schon immer mal wieder etwas aufgeschrieben. Aber das sollte nur für mich persönlich sein. Ich fühlte mich zwar gelöster, aber nicht vollständig befreit. Indirekt haben Sie mir immer gesagt: „Sie müssen Ihre Vergangenheit aufarbeiten.“ Erst nachdem ich bei Ihnen in Behandlung war, habe ich angefangen, meine Vergangenheit aufzuarbeiten, indem ich meine Lebenserinnerungen aufgeschrieben habe. Als das Manuskript vor mir lag, fühlte ich mich frei und erleichtert. Mein schlechtes Gewissen, was mich jahrelang gequält hat, weil ich meine Mutter und meinen Stiefvater wegen Kindesmisshandlung angezeigt hatte, war nun verschwunden. Heute denke ich: Vor ihrer Tat hatten sie die Wahl der Entscheidung – danach muss man die Folgen seiner Tat in Kauf nehmen. Meine Aufzeichnungen möchte ich der Öffentlichkeit zugänglich machen und hoffe, dass Leidtragende wie du und ich den Mut haben, sich den Schmerz von der Seele zu reden oder zu schreiben ...
BW: Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben und wir gemeinsam eine Zeitreise machen durften. Ich finde es großartig, dass Sie den Mut hatten und vor allen Dingen, dass Sie Ihre Erfahrungswerte mit der Öffentlichkeit teilen. Damit geben Sie mit Sicherheit vielen ebenso Betroffenen einen wertvollen Denkanstoß.
Nach dem Interview lud ich die Autorin zu einer Buchlesung in meiner Praxis ein. In einer gemütlicher Runde von 15 Zuhörerinnen, bei Kaffee und Kuchen, lauschten wir ihren Ausführungen. Diese hinterließen bei allen Teilnehmerinnen einen sichtlich tiefbewegenden Eindruck. Es folgte ein reger Gedankenaustausch. Und genau das ist es, was sie mit ihrem Buch erreichen möchte. Danke, Christa!
Christa Friedrich:
Steiniger Weg. Kinderseele – zerbrechlich aber nicht zerbrochen.
Noel Verlag,
ISBN 978-3- 9549-3034-0
Britta Wilke
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Praxis für Psychotherapie und Kinesiologie in Süplingen,