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Telematik-Infrastruktur in Kliniken, Arzt- und Psychotherapiepraxen

Digitalisierung GesundheitswesenAuf die Probleme bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen mit elektronischer Gesundheitskarte und Gesundheitsakte, die ab 2019 auf uns als Patienten zukommt, haben wir im vorletzten Newsletter schon hingewiesen:

vfp.de/aktuelles/news/1109-datenschutz-konkret-petition-gegen-den-glaesernen-patienten.html

Bundesgesundheitsminister Spahn wie auch die großen gesetzlichen Krankenkassen und natürlich die betreibenden IT-Firmen wollen das Projekt aber auf jeden Fall umsetzen. Und die Ärzte und Therapeuten, die sich weigern, sich dieser totalen Vernetzung anzuschließen, werden mit 1% Honorarabzug bestraft – ist bereits gesetzlich festgelegt! Was das für die Praxen der approbierten Ärzte und Psychotherapeuten bedeutet, hat Stefan Streit, selbst niedergelassener Arzt und insofern Betroffener, in folgendem Video erklärt. Auch wenn es eine halbe Stunde läuft, ist es doch äußerst informativ bis erschreckend, was ab 2019 auf uns zukommt. Und wie das in der Praxis mit der DSGVO vereinbar sein soll, ist eine ganz große Frage. Sehen Sie selbst:

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Gerade deshalb regt sich bei einem Teil der approbierten Kolleginnen und Kollegen Widerstand. Sie weisen zu Recht darauf hin, dass psychotherapeutische Gesundheitsdaten (Diagnosen und Therapieinformationen) noch weit sensibler sind als andere Gesundheitsinformationen – siehe Probleme bei der Verbeamtung etc.

Psycho-Daten begleiten Betroffene oft ein Leben lang und setzen sie Stigmatisierungen aus. Und gestohlene Krankendaten sind z.B. als Erpressungsmaterial lange Jahre nutzbar, wie der schon 2016 erschienene Artikel von Korrespondent Benedikt Fuest zeigt: „So machen Hacker schnelles Geld mit Patientenakten“ https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article159074425/So-machen-Hacker-schnelles-Geld-mit-Patientenakten.html

„Die Hackerszene entdeckt aktuell die komplette Medizin- und Pharmabranche für sich. Auch deutsche Krankenhäuser wurden bereits mit dem Diebstahl oder der Verschlüsselung von Patientendatenbanken erpresst. „Die Täter stehlen die Daten, verschlüsseln sie dann und kassieren für die Entschlüsselung. Dann können sie mit dem Verkauf der Daten oder der Drohung der Veröffentlichung ein zweites Mal Kasse machen“, erklärt Samani (Studienautor Raj Samani von Intel Security).

„Das große Problem aus Sicht der Opfer: Wenn eine Kreditkarte geklaut wird, kann man sich eine neue schicken lassen, und die Bank storniert die Buchungen“, kommentiert Samani. „Doch medizinische Daten sind sehr viel länger wertvoll als Kreditkartennummern. Die Opfer haben keinerlei Möglichkeit, ihre persönliche Krankheitshistorie ungültig zu machen….. Täter können die Daten vielfältig für Verbrechen nutzen: Patienten mit Infektionskrankheiten oder psychischen Erkrankungen, die ein soziales Stigma mit sich bringen, könnten mit der Drohung eines Outings in sozialen Medien erpresst werden.“

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