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Buch-/CD-Besprechungen

2016 01 Buch1

2016 01 Buch2Die Autorin lässt uns teilhaben an diversen Möglichkeiten, die Sucht aus unterschiedlichen Blickwinkeln und als Möglichkeit der Suche zu betrachten, die Eigenverantwortung zu übernehmen und zu hinterfragen, weshalb wir bestimmte Dinge tun, um so die Abläufe zu verstehen und die Möglichkeit zu erhalten, diese Mechanismen zu durchbrechen.

Süchte werden beschrieben ebenso wie die dazu möglichen „neuen Handlungsweisen“. Sie werden kurz, knapp und verständlich geschildert, oft auch mit Beispielen versehen.

66 Süchte werden so aufgezeigt und hinterfragt.

Sucht als Suche, also von der Negativbesetzung des Begriffs hin zur positiven Möglichkeit, diese Sucht hinter sich zu lassen (sofern man sie bei sich erkennt) und in etwas Dienliches umzuwandeln, sich selbst und seinen Bedürfnissen näherzukommen.

Es ist ein Buch voller Fragen, die der Leser für sich beantworten kann. Sicherlich ist es für den einen oder anderen hilfreich, dies mit professioneller Unterstützung zu tun. Genau das bietet Frau Dr. Wuppermann auf den letzten Seiten dieses Buchs persönlich an, sicherlich wird man auch über theralupa.de fündig.

Dieses Buch, ein Paperback, hat 256 Seiten, die in erfreulich großer Schrift bedruckt sind. Leicht lesbar und verständlich wird die genauere Beantwortung der Fragen sicherlich die meiste Zeit in Anspruch nehmen.

Empfehlen kann ich es allen, die in diesem Bereich arbeiten (als kleine Erinnerung bei nicht aufgearbeiteten Süchten) und als Impuls für Klienten, die wirklich etwas ändern wollen und vor dieser Art „Hausaufgaben“ nicht zurückschrecken.

Rezension:
Angela Straube, Paarcoach, Künstlerin, Sekretariat des VFP e. V.

Wuppermann, Doris: Süchte als AusWeg? Eigenverlag, ISBN 978-3-981-60777-2


2016 01 Buch3Zugang zur Männerseele.

Andreas Schick, langjähriger Heidelberger Präventionsforscher und Männertherapeut, hat ein überfälliges Buch vorgelegt, das Theorie und Praxis des therapeutischen Umgangs mit der männlichen Psyche schlüssig miteinander verbindet.

Ebenso leicht zugänglich wie undogmatisch angelegt nutzt der Autor die Stärken von C. G. Jungs Archetypenlehre eindrucksvoll, um zu den lebensweltlichen Belangen heutiger Männer vorzudringen und diese therapeutisch-beraterisch zu handhaben.

Diese Belange werden in ihren Schattierungen und entlang ihrer Schnittpunkte durch Fallbeispiele illustriert, sodass die Verbildlichungen, die auf diese Weise gelingen, als eindrucksvolle Hintergrundfolie für die Arbeit mit Männern im Einzel- und Gruppensetting dienen können. Die an W. Mauckners initiatisch- phänomenologischem Konzept orientierte Männerarbeit strebt dabei sowohl eine geschärfte Wahrnehmung als auch die Rückbesinnung auf männliche Ressourcen an, die, weitab von chauvinistischen Klischees liegend, im Alltag verloren zu gehen drohen. Daher ist Schicks knappes, doch dichtes Werk hochinteressant und zeigt, dass überdauernde Konzeptionen jenseits des akademischen Mainstreams Geltung beanspruchen können, ohne esoterisch sein zu müssen.

Der Autor versteht es, immer die männliche Lebenswelt im Blick zu haben und sich nicht in Theorie zu verlieren, diese im Gegenteil jederzeit nutzbar zu machen, soweit dies ein Buch überhaupt im Gegensatz zu In-vivo- Erfahrungen bieten kann. Um genau diese in der Männerarbeit zu ermöglichen, empfi ehlt sich dieses Buch Männern und Frauen in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern.

Rezension: Götz Egloff, Mannheim

Schick, Andreas: Selbsterfahrung Mann. Therapeutische Zugangswege zur Männerseele. Springer, Heidelberg, 2015, ISBN 978-3-662-44175-6


2016 01 Buch4Leichtfüßig und einfühlend begleitet uns Boris Grundl durch seine knapp 300 Seiten umfassende Lektüre zu dem, was jeder haben will: Glück.

Für einen Mann, der seit seinem 25. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt und zu 90% gelähmt ist, wirken diese Adjektive auf den ersten Blick fremd und unpassend. Dass Grundl alles andere als ein Gefangener seines Körpers ist, er aufständisch wird, auch wenn er sitzen bleibt, überrascht nach wenigen Seiten niemanden mehr.

Seine Überzeugung: Glück ist eine Entscheidung. Damit liegt er eng am Buchtitel von Reinhard K. Sprenger: „Die Entscheidung liegt bei dir. Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit!“ Was ihn von Sprenger unterscheidet, ist vor allen Dingen sein eigenes Schicksal. Boris Grundl entwickelt daraus einen biografischen Handlungsstrang: vom Schicksal zur Berufung. Sein Unfall konzentriert seine Energie auf das, was er besonders gut kann: Menschen entwickeln.

Hinter dieser Entwicklung steht vor allen Dingen seine Forderung, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Für ihn ist der Anspruch „Mach mich glücklich“ stets ein „passives Dominanzstreben. Das ist ein Machtanspruch mit enormer Wucht.“ Wie er die Menschen dazu bringt, Verantwortung zu übernehmen, wird mir nicht ganz klar.

Ich erlebe ihn hier eher in seiner Rolle als Speaker denn als Coach: öffentlichkeitswirksam, informierend und appellierend. Hinter den Ausrufungszeichen seiner Kunden („Mach mich glücklich!“ oder „Bilde mich weiter!“) steht seine Überzeugung: „Tu´s selbst“.

Sein Standpunkt macht klar: Erfolge beruhen oft auf einem riesigen Haufen Mist. Standpunkte kann man eben auch sitzend einnehmen. Alles eine Frage des Blickwinkels.

Wer meint, dass er ein Recht auf Bildung hat, bildet sich etwas ein. „Menschen können sich auf Dauer nur selbst bilden“, so sein Resümee. Da bin ich ganz bei ihm.

Gleiches gilt für die Persönlichkeitsentwicklung. Um zu werden, wer man sein könnte, verlangt es die grundsätzliche Bereitschaft, Verantwortung für sich zu übernehmen.

Der „Menschenentwickler“ Boris Grundl kann nur entwickeln, wer sich von ihm entwickeln lassen möchte. Oder besser: Wer bereit ist, auszupacken, was vorher eingewickelt wurde. Wer sein Leben nicht selbst in die Hand nimmt, ist selbst schuld. Und „Wem du die Schuld gibst, dem gibst du die Macht.“ Grundl überträgt all jenen Menschen ihre Macht und Verantwortung zurück, die sich selbst ihr Glück schuldig bleiben.

Der Autor ist das sitzende Stehaufmännchen, der durch seine eigene Geschichte anderen Menschen Mut macht. Er vermittelt Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und er animiert dazu, sich selbst gelegentlich mehr zuzutrauen, als man von sich erwartet.

Für mich sind es weniger seine dramatischen Schicksalsschläge, die uns mit Glück und Unglück konfrontieren. Es sind aber die weitaus wirksameren. Seine Geschichte bringt uns mit unserer eigenen Geschichte in Kontakt. Sie ermöglicht uns den emotionalen Zugang zu unserer Lebenswirklichkeit.

Grundl unterstützt den Leser, die eigene Wirklichkeitskonstruktion zu hinterfragen. Wir sind die Architekten unseres Glücks und Unglücks. Wir können uns beim Lesen betroffen fühlen, unbeteiligt bleiben, uns aufregen oder zustimmend lächeln. Die Verantwortung für unsere Gefühle liegt bei uns.

Quintessenz: Ich mach mich glücklich.

Rezension: Horst Lempart, Psychologischer Berater

Grundl, Boris: Mach mich glücklich. Econ Verlag, 2014, ISBN 978-3-430-20178-0


2016 01 Buch5Herzfit werden – Glück lässt sich trainieren! Diese ungewöhnliche These vertritt die Autorin Beate Pracht in ihrem ersten Buch. Sie ist Diplom-Sportlehrerin, Sportwissenschaftlerin und arbeitete 15 Jahre als Sport- und Bewegungstherapeutin in einer Fachklinik für psychosomatische Erkrankungen. Seit mehr als 20 Jahren begleitet sie Menschen zu einem erfolgreicheren und gesünderen Leben.

2007 gründete sie das Unternehmen Prachtlamas, in dem sie Lamawanderungen, Führungskräfte- und Teamtrainings, Gesundheitsseminare sowie tiergestützte Therapie und Beratungen anbietet. Vom ersten Tag ihrer Gründung an kommen Einrichtungen, Kliniken, (Selbsthilfe-)Vereine, Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen und Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen sowie Privatpersonen zu den tiergestützten Interventionen zu Beate Pracht und ihren „Prachtlamas“. Schritt für Schritt präsentiert sie – mit ihrer Erfahrung in der wissenschaftlich belegten Herzintelligenz®-Methode – ihr systematisches, leicht umsetzbares Trainingsprogramm mit konkreten Übungen für Körper, Geist und Seele.

Viele Menschen sind mit ihrer Lebenssituation zufrieden, aber nicht unbedingt glücklich, obwohl wir im weltweiten Vergleich einen enorm hohen Lebensstandard mit vielen Freiheiten, Sicherheiten und einem hervorragenden Gesundheitssystem besitzen. Trotzdem nehmen Krankheitsbilder wie Depression, Burnout, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, um nur einige zu nennen, stetig zu. Wir verlieren das Gespür für uns selbst.

Der Rhythmus unseres Herzschlags ist entscheidend für unsere mentale, emotionale und körperliche Verfassung: Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass bei Stress und Lebenskrisen das Herz unregelmäßig und disharmonisch schlägt und aus innerer Unruhe körperliches Unbehagen wird. Fühlen wir uns hingegen glücklich und entspannt, schlägt auch das Herz harmonisch.

Das Herz ist unser Glücksmuskel – und dieser Muskel lässt sich gezielt trainieren! Genau das ist der Ansatzpunkt für das innovative Praxisprogramm von Beate Pracht: Mit konkreten Übungen, die die Pulsation des Herzens bewusst steuern, kann man direkten Einfluss auf das Wohlergehen und die Gesundheit nehmen. Somit verbessern sich die Herzfitness und das Gespür für sich selbst und für andere. Die Autorin geht dabei systematisch auf typische Probleme aus den Bereichen Körper, Geist, Emotion, soziale Beziehungen und Lebensgestaltung ein und erklärt die wissenschaftlichen Hintergründe und Zusammenhänge.

Zahlreiche Geschichten, Anekdoten und ihre Erfahrungen aus ihrer langjährigen Coaching-Tätigkeit fließen in ihren Text ein und haben nicht nur Ratgeberfunktion und Unterhaltungswert, sondern liefern auch die nötige Motivation, endlich herzfit zu werden.

Pracht, Beate: Das Herz, unser Glücksmuskel. Mit der verborgenen Kraft des Herzens zu Lebendigkeit, Freude und Leichtigkeit. Eine Anleitung. Integral Verlag, 2015, ISBN 978-3-778-79261-2


Bücher von VFP-Mitgliedern

2016 01 Buch6Häufig geben Menschen ihren Eltern die Schuld für die Probleme in ihrem Leben. Haben Bezugspersonen wirklich so einen starken Einfl uss auf die Persönlichkeit und die psychische Verfassung ihres Kindes? Ja, ganz gewiss! Deshalb ist es von unschätzbarem Wert, sich mit den Entwicklungsschritten der kindlichen Psyche vertraut zu machen. Der Leser erfährt, was sein Kind braucht, um von Anfang an ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen aufzubauen. Er erkennt, welche Faktoren des täglichen Miteinanders dabei eine Rolle spielen. Er stellt beim Lesen des Buches erstaunt fest, wie wichtig seine eigene psychische Verfassung, sein eigenes Selbst dabei ist. Selbsterklärend plaudert hier eine muntere Kinderpsyche aus dem Nähkästchen: Sie liefert anschaulich, leicht verständlich und unterhaltsam wichtige Ansatzpunkte, die Eltern, Großeltern oder Bezugspersonen dabei helfen können, ihr Kind auf seinem Weg ins Leben bewusster und besonnener zu begleiten! „Betriebsgeheimnis Kind“ versteht sich als fachlich basierter Denkanstoß für den reflexionsbereiten Leser. Es liefert fundiertes Grundwissen über die psychische Entwicklung von Kindern. Dabei eignet es sich hervorragend zum Verschenken an werdende Eltern, Großeltern und alle kinderliebenden Menschen.

Berude-Scott, Nathalie: Betriebsgeheimnis Kind. Tredition Verlag, 2016, ISBN 978-3-732-36436-7


2016 01 Buch7Unsere langjährige Kollegin Christa Krucker, die wir im Magazin 04.2014 vorgestellt haben, kann – wie sie schreibt – einfach nicht „anfangen aufzuhören“. Sie hat in den zurückliegenden Jahren mit so viel Spaß an Ausbildungsstrategien gearbeitet, dass sie sie weitergeben möchte.

Herausgekommen ist dabei eine Arbeits- und Lernhilfe für alle, die die Klinische Psychologie im Rahmen ihres Studiums oder für die Heilpraktikerprüfung pauken müssen. Das Buch fasst den Lehrstoff sehr komprimiert zusammen und arbeitet sinnvolle Zusammenhänge oder Unterscheidungsmerkmale mittels farblicher Markierungen heraus.

Dabei ist es nicht als Konkurrenz zum Lehrbuch gedacht und schon gar nicht als Light- Ausgabe für Heilpraktiker. Vielmehr verhilft es durch seine übersichtliche Gliederung und Hervorhebung der Lernschwerpunkte zu einem effizienteren Arbeiten mit einschlägigen Lehrbüchern.

Rezension: Dr. Werner Weishaupt, Heilpraktiker für Psychotherapie

Krucker, Christa: Klinische Psychologie für Heilpraktiker – Lehrstoffgliederung. Lernhilfe-Handbuch. Books-on-Demand, 2015, ISBN 978-3-738-64726-6

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