Fachinformation: Lärm schädigt Körper und Psyche
Die Erkenntnis ist nicht neu, die Studienlage wird aber immer detaillierter: Lärm schädigt sowohl den Körper als auch die Psyche. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) reagiert der Körper auf Lärm physiologisch mit einer erhöhten Alarmbereitschaft. Andauernde oder immer wiederkehrende Lärmattacken können zu chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes Typ 2 führen.
Die Stressreaktion des Körpers und die Unterbrechung von Erholungsphasen wie Schlaf lösen zudem Ärger, Erschöpfung und Fluchtimpulse aus, die auf Dauer die Entstehung von Depressionen begünstigen. Belegt ist eine Steigerung des Depressionsrisikos um zwölf Prozent je zehn Dezibel Lärmzunahme. Ein Zusammenhang zwischen nächtlicher Lärmbelästigung und der Einnahme von Antidepressiva ist ebenfalls nachgewiesen.
Am störendsten wird allgemein Fluglärm empfunden, gefolgt von Straßen-, Nachbarschafts-, Industrie- und Bahnlärm. Da diese Lärmbelästigungen meist in Ballungsräumen auftreten, wo auch Luftverschmutzung eine Rolle spielt, richtet sich der Fokus der Forschenden inzwischen auch auf Feinstaub. Feinstaubpartikel können in die Blutbahn gelangen und dort Entzündungen auslösen. Solche Mikro-Entzündungen im Körper stehen mit der Entstehung von Depressionen in enger Beziehung.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) anlässlich des „Tags gegen Lärm“ am 27. April 2022 –
Stand: 27.05.2022