Die ICD (International Statistical Classification of Diseases und Related Health Problems, zu Deutsch vereinfacht: Internationale Klassifikation von Krankheiten) ist ein weltweit anerkanntes Klassifikationssystem, um Diagnosen einheitlich zu benennen und zu verschlüsseln.

Angehende Heilpraktiker für Psychotherapie werden bereits in ihrer Ausbildungsphase früh mit der ICD konfrontiert, denn das Kapitel V der Klassifikation listet psychische und Verhaltensstörungen mit dem Code F („F-Diagnosen“) und dient allgemein als Lernleitfaden für den gesamten Unterricht. Die Studierenden müssen über die notwendigen Kenntnisse verfügen, Störungen mit Krankheitswert bei denen Psychotherapie indiziert ist, zu erkennen sowie ggf. eine somatische Abklärung herbeiführen. 

Auch viele private Krankenversicherungen verlangen für die Kostenerstattung eine ICD-10-Diagnose. Und da Sie mit Ihren Patienten einen Behandlungsvertrag abgeschlossen haben, geht als Nebenpflicht daraus hervor, alles Zumutbare zu tun, damit diese eine Kostenerstattung erhalten. Die entsprechenden Diagnose-Codes lassen sich schnell und einfach online heraussuchen: www.icd-code.de .

In Deutschland gibt es eine an die Erfordernisse des deutschen Gesundheitssystems angepasste Fassung internationalen Klassifikation, die ICD-10-GM. Jetzt hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) die endgültige der ICD-10-GM Version 2025 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification) veröffentlicht. 

Wir empfehlen Ihnen sich an die jeweiligen Codierungsempfehlungen zu halten, damit Ihre Patienten möglichst ohne Rückfragen und Komplikationen ihre Kostenerstattung bekommen.

Neben der derzeit noch gültigen 10. Revision „ICD-10-WHO“ ist im Januar 2022 die neue Version ICD-11 in Kraft getreten. 

Darin sind etliche psychische Krankheiten und Störungen neuen Untergruppen zugeordnet, d. h. die bisherige Systematik ist deutlich verändert. Wichtig für Deutschland ist, dass bis zur endgültigen Einführung des ICD-11 eine Übergangszeit von fünf Jahren vorgesehen ist, bis dahin – also 2027 - wird weiter nach ICD-10 verschlüsselt.

Worin die Unterschiede genau liegen, erklärt unser Kollege Thomas Schnura in einer neuen übersichtlichen Darstellung. Sie finden Sie im internen Mitgliederbereich unter ABRECHNUNG und dem Titel: ICD-10 > ICD-11 Diagnosesysteme im Wandel 

Hinweis für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie:
Da das ICD-11 offiziell noch nicht eingeführt ist, dürfen die Gesundheitsämter es eigentlich nicht in die Überprüfungen mit einbeziehen. Bitte informieren Sie uns, falls einzelne Gesundheitsämter in der schriftlichen oder mündlichen Überprüfung vom ICD-10 abweichen (E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. )  Wir gehen diesen Fällen nach und geben Ihnen ggf. Handlungsempfehlungen.
Links: 11. Revision der ICD der WHO (ICD-11): www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-11/_node.html