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Kostenerstattung: Ausgaben für Psychotherapie fast verzehnfacht

Kostenerstattung: Ausgaben für Psychotherapie fast verzehnfachtDie Ausgaben für Psychotherapie, die im Rahmen der Kostenerstattung in Privatpraxen erbracht werden, haben sich in den vergangenen zehn Jahren fast verzehnfacht: von 1,7 Millionen auf 15,5 Millionen Euro pro Quartal. Im Jahr 2012 betrug der Anteil für Kostenerstattungen 45 Millionen Euro von 1,5 Milliarden Euro Gesamtleistungsvolumen für die ambulante Psychotherapie. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 18/1947) hervor, wie das Ärzteblatt am 24.07.2014 berichtete. www.aerzteblatt.de

Diese Anfrage war notwendig geworden, weil die Bundesregierung zuvor beschlossen hatte, die Zahlen für den Aufwand an außervertraglich erstatteten Psychotherapien (nach §13 Abs. 3 SGB V) gar nicht mehr zu erfassen. So kann man natürlich auch Politik machen: Defizite ausblenden und dann zur Tagesordnung übergehen! Allerdings sind, wie unsere Verhandlungen mit Krankenkassen und Politikern immer wieder zeigen, die Kassen nicht bereit, Heilpraktiker für Psychotherapie in die Versorgung der psychisch Kranken einzubeziehen – und das obwohl die Wartezeiten für die Patienten, insbesondere Kinder und Jugendliche, nach wie vor unerträglich lang sind.

Um zu den Zahlenwerten mal einen Vergleich zu bringen:

Der neue Bahnhof in Stuttgart kostet ca. 4 x so viel wie die komplette ambulante psychotherapeutische Versorgung in der BRD pro Jahr! Und die 45 Mio. Euro für die Kostenerstattung bei Privatpraxen sind nur 3 Prozent des Gesamtaufwands für ambulante Psychotherapie! Statt hier für eine schnelle Behandlung der Patienten zu sorgen, wählen - wie verschiedene Medien berichtet haben - die Krankenkassen einen anderen Weg.



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