Politisch aktiv werden – ein positives Beispiel
In einer solchen Lage können wir Sie nur ermutigen, selbst politisch aktiv zu werden. Ein Beispiel dafür gab uns Verbandsmitglied Hans-Jürgen Fromme, der die Stichwahl zum Oberbürgermeister in seiner Heimatstadt Braunschweig zum Anlass nahm, in einen Briefwechsel mit dem Kandidaten und dem zuständigen Bundestagsabgeordneten Carsten Müller zu treten. Er schrieb ihnen u.a.: „Noch bin ich Psychologischer Berater, werde aber bald die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie ablegen. Dann stehe ich vor dem gleichen Problem wie viele Kolleginnen und Kollegen. Wir haben nämlich keine Kassenzulassung… Fakt ist jedoch der unfassbare Engpass in der Behandlung. Wartezeiten von einem Jahr für eine Beratung/Behandlung, wurden mir von der Psychotherapieambulanz unserer TU genannt. Das muss nicht sein. Heilpraktiker für Psychotherapie haben in diesem Bereich die gleiche Ausbildung wie Psychologische Psychotherapeuten. Was fehlt, ist die klinische Ausbildung, die aber für die ambulanten Belange der Klienten gar nicht notwendig ist.“
Darauf antwortete MdB Carsten Müller am 24.06.2014:
Sehr geehrter Herr Fromme,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 14. Juni 2014, welches Hennig Brandes freundlicherweise an mich als Ihren zuständigen Bundestagsabgeordneten für Braunschweig weitergeleitet hat. Gerne nehme ich zu Ihren Fragen Stellung. Bezüglich Ihrer ersten Frage, der Problematik der Wartezeiten für eine psychotherapeutische Behandlung: Dieses Problem hat die CDU/CSU bereits erkannt und in den Koalitionsvertrag „Deutschlands Zukunft gestalten“ zwi schen CDU, CSU und SPD aufgenommen. Wie Sie dem Vertrag entnehmen können, werden sich CDU/CSU dafür einsetzen, dass sich in der psychotherapeutischen Versorgung Wartezeiten reduzieren und sich für mehr Betroffene ein zeitnahes Angebot für eine Kurzzeittherapie eröffnen. Dazu ist geplant, das Antrags- und Gutachterverfahren zu entbürokratisieren, die Gruppentherapie zu fördern und den Gemeinsamen Bundesausschuss zu beauftragen, in einer gesetzlich definierten Frist die Psychotherapierichtlinie zu überarbeiten. Dabei werden selbstverständlich die bestehenden Befugnisbeschränkungen für Psychotherapeuten überprüft (vgl. Koalitionsvertrag 18. Legislaturperiode, S. 75). Ich danke Ihnen herzlich für Ihren Hinweis, denn dies verdeutlicht einmal mehr die Dringlichkeit dieses Themas. Zudem habe ich Ihre Anmerkungen an die zuständigen Gesundheitsexperten meiner Fraktion mit der Bitte um Prüfung und Berü ;cksichtigung weitergeleitet.“
Ich bin überzeugt, dass wir politische Veränderungen nur erreichen können, wenn jeder von uns vor Ort aktiv wird und auf die gegebene Problematik und ihre Lösungsmöglichkeiten immer wieder hinweist!