Streit um die Wissenschaftlichkeit der Psychotherapie-Verfahren
In der Januar-Ausgabe der „Apotheken-Umschau“ werden die Heilpraktiker für Psychotherapie in ein schlechtes Licht gerückt: Der Text zieht ihre Qualifikation in Zweifel, die Fachheilpraktiker werden dabei mit obskuren Therapiemethoden in Verbindung gebracht. Patienten müssten sich darauf verlassen können, dass eine Therapie wirksam sei - beim Heilpraktiker für Psychotherapie könne man das „am Praxisschild nicht erkennen“. Zugangsvoraussetzungen, Ausbildung und Prüfung stellt die „Apotheken-Umschau“ als ausgesprochen minderwertig dar – therapeutische Qualität, so suggeriert der Text eines Interviews mit Dr. Dietrich Munz (Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer), gäbe es nur bei Studierten; idealerweise beim Psychologischen Psychotherapeuten.
Wieder einmal zeichnet die Bundespsychotherapeutenkammer ein falsches Bild von den Heilpraktikern für Psychotherapie und die Apotheken-Umschau verbreitet das. Dabei ist das Methodenpapier des „Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie“ selbst in hohem Maße interessengeleitet und keineswegs wissenschaftlich fundiert! Das zeigt eine neue Metastudie aus USA und Norwegen unter der Leitung des renommierten Psychotherapieforschers Prof. B. Wampold von der University of Wisconsin. Die Ergebnisse der US-amerikanischen und norwegischen Wissenschaftler in der genannten Untersuchung stehen in krassem Gegensatz zu den Aussagen in der „Apotheken-Umschau“, die auf die wissenschaftliche Belegbarkeit der anerkannten Richtlinienverfahren abzielt. Prof. Wampold fällt ein vernichtendes Urteil über Arbeit des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie: sein Methodenpapier sei fehlerhaft in allen Bereichen!
Warum das so ist und die vier Richtlinienverfahren wissenschaftlich gar nicht so abgesichert sind, wie behauptet, lesen Sie in dem aufschlussreichen Artikel in Heft 1 der Freien Psychotherapie: https://www.vfp.de/magazine/freie-psychotherapie/alle-ausgaben/heft-01-2022/newsticker
Stand: 02.03.2022