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Elektronische Patientenakte: Experten warnen vor Datenmissbrauch

elektronische patientenakteBald sollen sie in allen Arztpraxen stehen: Konnektoren, die Krankenakten von Patienten einlesen und zentral speichern.

So soll der Datenaustausch verbessert werden. Ärzten, die diese Geräte nicht aufstellen wollen, drohen Honorarkürzungen. Am besten sehen Sie sich einmal folgendes Video an (7:23 Min.), das der Bayrische Rundfunk in seiner Sendung „Kontrovers“ bereits am 13.02.2019 gesendet hat: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/elektronische-patientenakte-experten-warnen-vor-datenmissbrauch

Aus dem Manuskript der Sendung: „Andreas Meißner ist Psychiater, die Krankengeschichten seiner Patienten sind absolut vertraulich. Doch ab Juni soll in seiner Münchner Praxis ein Gerät stehen, das Patientenakten einlesen und zentral speichern kann. Dann können Krankenkassen und andere Ärzte später auf die Daten zugreifen, wenn die Patienten dem zustimmen. Für Meißner gerade in seinem Fachbereich eine Zumutung:
‚Es sind sehr sensible Daten, die in so einer Praxis anfallen. Es geht eigentlich keinen was an, welche Antidepressiva oder Medikamente jemand nimmt.‘ Andreas Meißner, Psychiater
Bundesgesundheitsminister droht mit Honorarkürzungen
Elisabeth B., eine Patientin von Andreas Meißner, ist psychisch krank. Eine zentrale Erfassung ihrer Daten will sie nicht: ‚Es geht um meine persönlichen Daten und ich möchte nicht, dass die für jeden einsehbar sind. Wir führen schon Gespräche, die in die Tiefe gehen über Dinge in meinem Leben, die nicht für meinen Allgemeinarzt bestimmt sind.‘ Für Patienten ist die Teilnahme freiwillig. Ärzten jedoch, die nicht mitmachen, droht Bundesgesundheitsminister Spahn mit Honorarkürzungen von einem Prozent.
Patientendaten sollen von privaten Betreibern gespeichert werden
Die Gesundheitskarte der Patienten soll der Zugangsschlüssel zum zentralen Speicher sein https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/die-elektronische-gesundheitskarte-in-der-kritik - über sogenannte Konnektoren, die dann für alle Praxen Pflicht sind. Die Patientenakte wird von der Gesellschaft für Telematik konzipiert und dann von privaten Konsortien zentral gespeichert. Für Thomas Friedel, Professor für medizintechnische Information, ist das unverständlich:
‚Die Frage ist auch, warum es Konsortien sind und nicht vielleicht die öffentliche Hand, Hochschulen, unabhängige Beteiligte und nicht vielleicht sogar Shareholdergetriebene Unternehmen. Es kann keiner sagen, dass diese Lösungen alle 100 Prozent sicher sind.‘ Thomas Friedel, Professor für medizintechnische Information.“

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